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Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter

Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter

Titel: Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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die

Neurotransmitter an den Synapsen zwischen den Gehirnzellen und, je nach Bedarf, auch die

Produktion der Überträgerstoffe Serotonin, Dopamin und Noradrenalin steuert?
    Man hat mir winzige Maschinchen angeboten, die wie ein Schwarm zeit meines Lebens vor meinen

Augen dahintreiben und alles, was ich sehe, so aufbereiten, dass es die manischen und depressiven

Reize weichzeichnet.
    Auch Nanoroboter wären verfügbar. Sie schwämmen durch meinen Körper und würden jegliche

Überbelastung, die sich an den Nervenenden bemerkbar macht, entdecken und, winzigen Polizisten

gleich, augenblicklich für eine Beruhigung meines biochemischen Ausnahmezustands sorgen.
    Ich will das nicht! Mein Körper gehört mir! Niemand hat das Recht, über ihn zu verfügen!
    Ich weiß, dass meine manisch-paranoide Seite spricht, wenn ich den Einsatz von Hilfsmitteln

verhindern möchte. Doch ist das denn so falsch? Ich will so sein, wie ich bin! Trotz all meiner

Probleme, den Ängsten, den Suizidgedanken und diesen Arbeitsanfällen, die mich an den Rand der

Erschöpfung - und darüber hinaus - bringen, hat niemand das Recht, mir zu sagen, wie ich zu leben

habe.
    Also schlucke ich Tabletten. Nur dann, wenn ich dazu bereit bin. Diese Form der Akuttherapie

gibt mir das Gefühl, zumindest zum Teil über mich selbst zu verfügen.
    *
    Eine Stunde oder mehr vergeht. Meine Gedanken verlieren sich in diesem endlosen Kreisel aus

Ängsten, Phobien, Wutzuständen.
    Endlich verziehen sich die Wolken, die Ratio gewinnt wieder Oberhand. Ich bin in der Lage,

Stuart Lexas Wunsch - oder Befehl - nüchtern zu beurteilen. Sein Plan erscheint mir noch immer

verrückt, aber er hat Methode. Und er ehrt mich. Der Vizeadmiral vertraut mir.
    Ich könnte mir hier und jetzt ein Stückchen Unsterblichkeit erkaufen. Indem ich das Unmögliche

möglich mache und einzig durch meine Erfahrung als Pfad-Finder die Expedition der KATARAKT zu

einem erfolgreichen Abschluss bringe.
    Ich denke nach. Das hyperenergetische Geflecht, durch das wir uns bewegen, ist einigermaßen

überschaubar. Die Stürme, denen wir begegneten und die sich derzeit wie ungeordnete

Amplitudenwellen hochschaukeln, schon weniger. Jenes Unwetter, das die Orter für die nächsten 24

Stunden voraussagen, so gut wie gar nicht.
    Oder?
    Soll ich mich geschlagen geben und mich dem Gelächter meiner »Kameraden« aussetzen?
    Niemals!
    Ich stehe auf und stolpere beinahe, vom eigenen Schwung getragen. Ich schlüpfe in die

Arbeitskleidung. Sie stinkt, sie ist knittrig und grässlich verschmutzt - obwohl angeblich

perfekt schmutzabweisend, knitterfrei und Blabla. Es schert mich nicht, ganz im Gegenteil: Der

Overall gibt mir das Gefühl, in einer externen Haut zu stecken, die mir zusätzlichen Schutz vor

meiner Umgebung und all den vielen Menschen gibt.
    Mein wertvoller Datenkubus ... Ich habe ihn nach getaner Arbeit desaktiviert und

zusammengefaltet. Nun hole ich ihn aus der Schutzfolie hervor und boote die Grundprogramme. Ich

möchte die Finger ins Innere stecken, das sich allmählich mit den neuesten Informationen füllt,

die die KATARAKT gesammelt hat. Aber noch ist es zu früh dazu.
    Ich greife nach einer zweiten Tasche. Sie beinhaltet meinen Reservekubus. Es ist Wahnsinn, was

ich vorhabe. Die Gefahr zu scheitern ist groß. Doch wenn ich untergehe, wird sich niemand mehr

über mich lustig machen können. Ich werde vergehen wie eine Sternschnuppe, verbrannt und

ausgebrannt, von meiner Arbeit verschlungen.
    Ich packe die Kuben zusammen, greife wahllos in die Medikamentenbox und verlasse meine Kabine

so, wie ich's gewohnt bin. Einen Schritt vor, einen zurück, wieder einen vor. Von einem

Lichtfokus zum nächsten. Die Offiziere sollen mir bei der Arbeit zusehen. Sie sollen wissen, wie

ich leide.
    *
    Sie tun, als würden sie sich nicht um mich kümmern. Stuart Lexa ist der Einzige, der mir ein

gewisses Interesse entgegenbringt. Der Gnom, Muggan Mouritz, kurz Mumou genannt, wirft mir ab und

zu ein feixendes Grinsen zu. Ich ignoriere ihn tunlichst.
    Meine Rechte gleitet in den Datenkubus. Ich greife nach den Datensträngen, lasse sie zwischen

den Fingern hindurchgleiten. Sie sind prall gefüllt, und mit jeder Sekunde werden sie mehr.
    Die Begleitflotte hat sich mittlerweile fast vollständig im Korona-Schutz der F2-Sonne

versammelt; auch die fünf Elfahder-Raumer sind eingetroffen. Die Bordgehirne sind untereinander

vernetzt, sie spielen sich

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