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Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter

Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter

Titel: Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Schicht

zwei, drei Flaschen Higges Pur reinzieht, alkoholsüchtig? Oder die Frau mit den Migräneproblemen,

die tagtäglich nach dem Aufstehen zwei Carmalin einschmeißt ...?«
    »Ja, ist schon gut«, unterbrach Lexa ungeduldig. Die Soldaten sammelten sich und bereiteten

sich auf den bevorstehenden Einsatz vor. »Derartige Dinge werden wir niemals in den Griff

bekommen, dafür ist die menschliche Natur zu eigensinnig. - Doch was machen wir mit Marten?«
    »Wir machen gar nichts«, antwortete Ana reserviert. »Er ist mein Patient, und dieses

Gespräch hat selbstverständlich niemals stattgefunden. Ich werde ihm die letzten Tage so angenehm

wie möglich machen.«
    »So schlimm steht es um ihn?«
    »Multiples Organversagen. Abstoßung der meisten Heilstoffe. Er verweigert die

Nano-Reparaturkolonnen. Und nicht zuletzt leistet sein Charakter jedweder Krankheit Vorschub. Er

nimmt die Schmerzen hin, begrüßt sie mitunter. Manisch-depressives Verhalten ist

schrecklich.«
    »Mehr können wir ... kannst du nicht für ihn tun?«
    »Nein, Stuart.« Ana atmete tief durch. Die heiße Luft bedeckte für einen Moment die Innenseite

ihres Helms. »Es gibt nicht einmal einen Namen für die Krankheit, unter der er leidet. Einfach

ausgedrückt: Er stirbt an sich selbst. Er ist sein einziger und schlimmster Feind.«
    Sie scherte zur Seite der Marschkolonne aus und ließ Stuart ratlos stehen.
    Er ließ sie gehen. So ungewiss die Risiken auf dem Planetoiden auch sein mochten - Ana

brauchte nichts dringender als ein wenig Zeit für sich selbst.
    Stuart Lexa ging weiter, hin zu den angeregt miteinander diskutierenden Soldaten. Es standen

Entscheidungen an. Sie standen im Krieg gegen zumindest zwei Gegner, über die sie viel zu wenig

wussten. Menschen würden sterben. Vielleicht nicht an diesem Ort und vielleicht nicht zu dieser

Stunde. Marten würde weder das erste noch das letzte Opfer sein, das der Kampf um die Freiheit

des Stardust-Systems forderte.
     

13.
    Das Hörensagen. Teil 3
     
    Die Schwester ließ sich in allen Einzelheiten von den Begebenheiten in Hathorjan berichten.

Sie gab sich interessiert und wertete die Daten aller Schiffe aus, die an der großen Expedition

der Ahnen teilgenommen hatten.
    ESTARTU lobte den Stölzischen Corly und And-Elfa-Ury für ihr Engagement und berührte die beiden. Wir wissen heutzutage nicht, Leib meines Leibes, was diese Berührung für eine

Bedeutung hatte. Es war eine Anerkennung, die nur den wenigsten Ahnen jemals zuteil geworden war.

Doch sie bewirkte etwas. Sie änderte den einen wie den anderen, allerdings auf höchst

unterschiedliche Art und Weise.
    Überraschenderweise störte sich ESTARTU kaum daran, dass die Ahnen ihren Auftrag nicht hatten

erfüllen können. Sie ging darüber hinweg und erwähnte die Lethos' mit keinem Wort mehr.
    Während And-Elfa-Ury nach wie vor im Auftrag der Superintelligenz Dienst tat, zog sich der

Stölzische Corly in die Einsamkeit zurück. Er war gekränkt. Er hatte viele seiner Freunde sterben

oder an geistiger Zerrüttung als Folge des mentalen Schlags durch die Psi-Materie leiden sehen.

Verbittert und vergrämt nahm er Abschied von all dem, was ihm bislang so viel wert gewesen

war.
    Er zweifelte an ESTARTU.
    Ob zu Recht oder zu Unrecht, steht uns nicht frei zu beurteilen. Wie der Bruder hat auch

ESTARTU Seiten, die wir mit den Sinnen eines Elfahders nicht erfassen.
    Zeit verging. Zu viel Zeit, um die Langlebigkeit aller überlebenden Expeditionsteilnehmer als

Zufall abzutun. Die Geschehnisse rings um den explodierenden Weißen Zwerg hatten etwas in den

Ahnen ausgelöst, hatte ihre Zellstruktur verändert.
    Der Stölzische Corly beklagte sich in seiner selbst gewählten Einsamkeit bitter über das böse

Spiel, das ESTARTU seiner Meinung nach mit ihnen gespielt hatte. Er entwickelte Ideen, die manche

Ahnen als krude, andere als legitim beurteilten.
    Seiner Meinung nach hatte sie die Superintelligenz nach Hathorjan geschickt, um sie zu Zeugen

der Ereignisse rings um den Weißen Zwerg zu machen. Sie habe bewusst in Kauf genommen, dass die

Ahnen der Wirkung der heftigen Gegenreaktion ausgesetzt wurden, die bei der Annäherung des

unbekannten Wesens an den Weißen Zwerg entstanden war.
    ESTARTU habe ihren Tod riskiert - in der Hoffnung, Änderungen herbeizuführen, die sich

allmählich in ihrem Erbgut bemerkbar machten.
    ESTARTU äußerte sich niemals zu den Vorwürfen des Stölzischen Corly.

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