Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter
zurückzubringen, nachdem sich Maard Uyo entfernt hatte und die übrigen Planeten in die Sonne gestürzt waren.
Kolonial-Elfahder halfen uns, das heimatliche Aach-System danach wieder bewohnbar zu machen.
Doch es sollte niemals mehr wieder dasselbe sein. Elfahd wurde zur Dschungelwelt. Wir waren
verändert, verfielen der Illusion des Permanenten Konflikts - und blieben ihm
jahrzehntausendelang treu.
Ich bemerke, dass deine Erinnerungen nun kräftig und lebendig sind? Dass du spürst, was
Vorfahren von dir und mir, wenige Generationen von uns getrennt, empfunden und gedacht haben?
Es ist schwer, Spuren, die in die tiefe Vergangenheit reichen, aufrechtzuerhalten. Es bedarf
des Gesprächs. Immer wieder müssen wir uns unterhalten. Auch du bist verpflichtet, die wenigen
verfügbaren Informationen an den Leib deines Leibes weiterzugeben. Möglichst unverfälscht,
weitgehend von subjektiven Färbungen befreit.
Wir Elfahder ahnen, dass wir nach wie vor eine gewisse Rolle in den Überlegungen ESTARTUS
spielen. Womöglich hängt unser Schicksal mit dem der Ahnen zusammen, nach wie vor. Warum diese
Trennung vor vielen Jahrhunderttausenden? Warum diese körperliche Veränderung, die vielleicht ihr
Endstadium bislang nicht erreicht hat? Sind wir bloß ein Werkzeug der Superintelligenz? Hatte der
Stölzische Corly recht, als er uns vor den Umtrieben der Schwester warnte?
Wir wissen es nicht. Ich weiß es nicht.
Doch eventuell wirst du eines Tages in Erfahrung bringen, ob wir selbstbestimmte Individuen
sind oder bloß vorgefertigte Materiemassen. Und nun schlaf, kleiner Bellyr, Leib meines Leibes
...
14.
Entdeckungsreise
Das Wrack wuchs vor ihnen in die Höhe. Stuarts Leute hielten einen gehörigen
Respektabstand.
Mobile, robotgesteuerte Einheiten rollten weiter vor. Sie übermittelten Daten, die nichts
Beunruhigendes anzeigten. Im Inneren des gestrandeten Schiffs blieb es ruhig. Die Messgeräte
ertasteten Energieströme, deren Leistungsstärke nachließ; sie glichen einem Feuer, das allmählich
erlosch.
Die ersten Soldaten schlichen den Roboteinheiten hinterher, in leistungsfähige Schutzschirme
gehüllt und zusätzlich von jeweils zwei der kegelförmigen STARA-UH-III-Roboter gesichert.
Die Soldaten fächerten auf. Kamen von allen Seiten auf das Feindschiff zugestürmt. Hunderte
energetische Reflexe blinkten in der holografischen Darstellung vor Stuarts Augen. Jeder stellte
einen Raumlandesoldaten oder einen STARA dar.
Im Kristallraumer blieb alles ruhig. Nichts deutete auf Gefahr hin.
Er traute der Sache nicht so recht. Der Kristallraumer hatte den Absturz äußerlich nahezu
unbeschädigt überstanden. Diese Dinger waren robust gebaut, und sicherlich existierten im Inneren
speziell für derlei Katastrophenfälle errichtete Schutzkammern.
Die muränenhaften Darturka mochten auf den geeigneten Augenblick warten, um einen
Ausbruchsversuch zu lancieren, von einem Frequenz-Monarchisten oder seiner Kriegsordonnanz
angestachelt.
Stuart hatte von Perry Rhodan viel über die kompromisslose Vorgangsweise der Frequenzfolger
gehört.
»Alles ruhig!«, meldete sich eine unerwartete Stimme über Funk. »Ihr könnt vorrücken.«
»Marten! Warum um alles in der Welt mischst du dich ein ...?«
Die Soldaten wurden unruhig. Manche von ihnen landeten, blickten sich ratlos um. Stuart zog
Marten auf eine isolierte Funkfrequenz und deutete den Soldaten, wieder in Formation zu gehen und
weiter vorzurücken.
»Mir war langweilig«, sagte der Datenjunkie. »Die Abschirmung des Planetoiden durch die Flotte
steht. War eine leichte Übung. Kann nix mehr passieren. Hab mich in eure strategischen Planungen
eingehackt und sie ein wenig verbessert. Ihr geht seit einigen Minuten nach meinen Richtlinien
vor, wenn's dich interessiert.«
»Nach deinen Richtlinien?! Wir folgen ausgeklügelten Plänen, die auf jahrhundertealten
Erfahrungen beruhen!« Stuart holte sich weitere Informationen.
Tatsächlich! Der Positronikverbund gehorchte einer neuen Befehlsstruktur, die von unbekannter
Stelle ins System eingespeist worden war. Die Soldaten, die STARAS, die größeren Robot-Einheiten
folgten Martens Anweisungen!
»Du gefährdest unser aller Leben, Mann! Die Soldaten verlassen sich darauf, dass das System
funktioniert. Dass der Mann, der an der rechten Flanke sein soll, auch wirklich dort ist!«
»Ist er ja auch.« Martens Stimme klang gelangweilt und gleichgültig. »Sei
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