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Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter

Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter

Titel: Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Sturmwinden gepeitscht zwischen den Sternen dahin, winzige

blaue Blitze rissen da und dort die Schwärze des Weltalls auf. Entfernungen spielten nach den

Ereignissen der letzten Stunde keine Rolle. Es hatten Zeitverwerfungen stattgefunden, deren

Folgen auch jetzt noch sichtbar waren.
    Das Vorauskommando meldete, dass der Kristallraumer in Sichtweite kam. Noch wenige Minuten,

dann hatten sie ihr erstes Ziel erreicht. Über das zweite, diese Hunderte Kilometer durchmessende

Kuppel, die nur unter ganz speziellen Bedingungen sichtbar gemacht werden konnte, machte er sich

vorerst keine Gedanken. Er strahlte keinerlei Gefahr aus.
    Stuart gesellte sich zu Ana Leshkov. »Also?«
    Ana zuckte zusammen und nahm ihre Waffe fester in die Hand. Sie schwitzte, er sah die

glänzenden Perlen auf ihrer Stirn. »Wie bitte?«
    Er deutete ihr, auf eine gesicherte Funkfrequenz zu schalten, die nur ihnen beiden zur

Verfügung stand. Die Frau gehorchte.
    »Es gibt einen Grund, warum du mitgekommen bist, nicht wahr? Du hast dich bislang stets

gewehrt, Außeneinsätze mitzumachen.«
    »Ich bin in der Medo-Abteilung nun mal besser aufgehoben ... «
    »Normalerweise.«
    »Ja, normalerweise.«
    Ana stolperte und tat einen zu weiten Satz über mehrere Meter. Stuart hielt sie fest, deutete

ihr, ruhig zu bleiben und sorgte für eine Hardwareverbindung zwischen ihrem und seinem SERUN.
    »Du hast deinen Anzug falsch eingestellt«, sagte er und vermied jeglichen Vorwurf in seiner

Stimme. »Ist dir das etwa nicht aufgefallen?«
    »Ich wusste gar nicht, dass man mit dem Ding etwas falsch machen kann. Ich dachte, der SERUN

würde alles für mich erledigen.«
    »Auch hier gilt wie bei allen künstlichen Gerätschaften, die wir Terraner im Laufe der letzten

Jahrtausende eingesetzt haben: Die SERUNS funktionieren immer nur so gut, wie es ihnen ihre

Träger erlauben.«
    Stuart intensivierte die externe Verbindung und übermittelte einige Grundsatzbefehle an den

Kampfanzug seiner Begleiterin, bevor er das dünne Kabel löste und Ana angrinste. »Irgendwie hast

du es geschafft, dem SERUN einen Teil seiner Handlungskompetenzen wegzunehmen. Die Klimaanlage

war auf >Manuell< geschaltet, ebenso die Schwerkraftanpassung und ein paar andere

Kleinigkeiten.«
    »V... verzeih.« Im Windzug der nun aktivierten Klimaanlage wurden die Schweißperlen auf Wangen

und Stirn behutsam abgesaugt.
    »Schon gut. Der oberste Vorgesetzte trägt die Verantwortung für seine Leute. Er hätte die

Hinweise, dass bei deinem SERUN etwas nicht stimmt, viel früher erkennen müssen. Und dieser

oberste Vorgesetzte bin nun mal ich.« Er lächelte verbindlich. »Nun aber zurück zum Thema. Was

hast du hier zu suchen? Warum hast du dich freiwillig gemeldet und bist nicht im Schiff

geblieben?«
    Ana zögerte. Setzte mehrmals an, bevor sie endlich einige Worte hervorbrachte. »Ich brauchte

frische Luft. Eine andere Umgebung. Platz zum Nachdenken.«
    »Du hast also Probleme. Etwa mit einem Patienten?«
    Ana runzelte die Stirn. »Das unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht.«
    »Mag sein. Aber ich habe Augen im Kopf. Ich sehe, wie du dich um Marten sorgst, und ich

bemerke, dass sich sein Zustand drastisch verschlechtert.«
    Die Ärztin schwieg. Starrte trotzig geradeaus, stapfte weiter. Staub und einige Steine

wirbelten hoch, als sie ihren rechten Fuß über den Boden schleifen ließ.
    »Steht es wirklich so schlimm um ihn?«
    »Ja, verdammt noch mal!«, brach es aus ihr heraus. Sie rang mit sich. Blieb stehen, machte ein

paar Schritte zur Seite, drehte sich im Kreis und folgte dann doch dem Tross, den Soldaten

hinterher.
    »Er stirbt«, sagte sie leise. »Er will es nicht wahrhaben - oder vielleicht doch. Ich habe

keine Ahnung, was in seinem Kopf vorgeht. Da sind so viele verquere Gedanken. Marten behindert

sich selbst. Er hat kein Augenmaß für seine Situation, für seine Gesundheit. Er denkt, dass es

mir entgeht, wenn er sich völlig willkürlich irgendwelche Tabletten reinschmeißt ... «
    »Du könntest ihm Placebos verabreichen ... «
    »Er bedient sich aus seinen eigenen Vorräten, und die sind stets gut gefüllt. Du weißt genauso

gut wie ich, dass es an Bord eines derart großen Schiffs jederzeit möglich ist, an alle erlaubten

und unerlaubten Mittelchen heranzukommen.«
    »Ich dachte, es gäbe kein Suchtproblem an Bord der KATARAKT.«
    »Definiere >Suchtproblem<. Ist der Positronik-Ingenieur, der sich nach seiner

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