Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter
ständig wechselnden Reisebedingungen? Warum sieht er nicht ein, dass man die
hyperdimensionalen Schockfronten auch als Chance sehen kann, um dem Feind ein Schnippchen zu
schlagen? Ich bin der beste Fährtenleser und Lotse, den man sich vorstellen kann!
»Die auf KREUZRAD zurückgebliebenen Elfahder hatten mittlerweile die Situation auf der Station
bereinigt, im Verbund mit den Soldaten an Bord von siebzehn Einheiten der Stardust-Union.«
»Bereinigt« ... was für ein netter Begriff! Die Elfahder sind keinesfalls zart
besaitet. Sie haben sich die Darturka-Soldaten vorgenommen, Mann für Mann, und sie erbarmungslos
abgeknallt. Ich habe mich in Bildmaterial eingehackt, das nicht für den offiziellen Gebrauch
freigegeben wurde. Übel, ganz übel ...
»Die Abriegelung des Polyport-Hofes durch Perry Rhodans Controller hat ebenfalls gehalten. Es
sind keine weiteren Vao-Regimenter nach KREUZRAD vorgedrungen. Der Monarchie ist es nicht
gelungen, einen der Transferkamine zu reaktivieren.«
Und Stuart war es nicht gelungen, einen Funkkontakt zu NEO-OLYMP herzustellen, das
unterschlägt der feine Herr! Obwohl er es geschafft hatte, einen Transferkamin probeweise in
Betrieb zu nehmen. All seine Spielereien mit dem AController waren umsonst. Rhodans Gerät war
besser als seines. Obwohl die Dinger optisch nicht voneinander zu unterscheiden gewesen waren,
hatte das eine wesentlich mehr Wirkung gezeigt als das andere.
Ich beuge meine Finger. Sie zittern. Nur zu gern hätte ich einen Controller in die Hand
bekommen und damit herumgespielt.
»Am 30. März erhielten wir eine kaum verständliche Hyperfunkmeldung. Wir konnten die
wichtigsten Daten rekonstruieren. Der Bericht ging unweit von hier aus. Von Taizeh Onake, dem
Befehlshaber jenes kleinen Flottengeschwaders, das die Vorgänge auf und rings um den Planetoiden
P-17-25-1463 im Auge behalten sollte.«
Er nickt einem unscheinbaren Stardust-Terraner zu, den ich bislang nicht bemerkt habe. Taizeh
Onake stiert in die Runde, seine Lippen bleiben fest aufeinandergepresst. Ein längerer
Seitenblick gilt dem Epsaler und der Ertruserin.
Wegen eines verstümmelten Funkspruchs hatten wir alles liegen und stehen lassen, waren
gemeinsam mit den Elfahder-Einheiten Hals über Kopf hierher gestürmt, alle Sicherheitsbedenken
missachtend. Weil dieser offenbar profilierungssüchtige Militär gesagt hatte: »Es tut sich
etwas.«
Es tut sich etwas. - Und wieder einmal durfte der gute alte Marten als Pfad-Finder
herhalten.
Die Odyssee durch dieses hyperdimensionale Gewirr hatte einfach kein Ende genommen. Ich durfte
meine Finger so lange in meinem Datenkubus baden, dass ich schon gar nicht mehr wusste, wie ein
Leben ohne das vermaledeite Ding aussehen könnte.
»Wir wissen, dass sich ein Großteil der Kristallraumer zurückgezogen hat. Nur noch ein
einziges patrouilliert nahe des Planetoiden mit dieser unsäglichen Bezeichnung.« Stuart Lexa
holte tief Atem. »Was bedeutet, dass sich hoffentlich die Gelegenheit ergibt, weitere Geheimnisse
auf P-17-undsoweiter zu lüften.«
Jetzt kommt's. Endlich verrät er, warum wir das Letzte aus dieser lahmen schwerfälligen Mühle
herausgeholt haben. Bislang hat er ein Geheimnis daraus gemacht, als ginge es um die Koordinaten
von Datopia, dem mystischen Ursprungsplaneten allen künstlichen Lebens. Ach, was bin ich
aufgeregt! Und könnte man bitte schön eine kleine Buffetplatte bereitstellen, während Stuart sein
großes Geheimnis preisgibt? Ich hab einen Bärenhunger.
»Alle Kristallraumer sind verschwunden, bis auf einen. Wir vermuten, dass sie Zug um Zug
abgezogen und woanders hin verschoben wurden.« Lexa aktiviert eine dreidimensionale Darstellung.
»Wir befinden uns unweit des Zielgebietes. P-17-25-1463 ist gelb gekennzeichnet, der
vermeintliche Aufenthalt der letzten Feindeinheit rot. Distanz: knapp drei Lichtjahre.«
Er wendet sich völlig überraschend mir zu. »Marten: Kannst du uns etwas über die derzeit hier
herrschenden Verhältnisse sagen?«
»Du möchtest einen Wetterbericht auf hyperdimensionaler Basis?«
»Wenn's dir nicht zu viel Mühe bereitet ... «
Natürlich bereitet es mir Mühe, und es passt mir gar nicht, vor diesen Uniformierten zu
sprechen, die so steif dasitzen, als wären sie allesamt mit der Verdauung langstieliger
Reinigungsroboter beschäftigt.
Die Tablette wirkt mittlerweile. Andernfalls könnte ich nicht aufstehen und neben Stuart Lexa
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