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Perry Rhodan - 2570 - Die Falle von MASSOGYV

Perry Rhodan - 2570 - Die Falle von MASSOGYV

Titel: Perry Rhodan - 2570 - Die Falle von MASSOGYV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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bin.
    »Abschotten!«, befehle ich der Positronik des Anzugs, ohne dass meine Stimme über den

Lautsprecher des Translators nach außen dringt.
    Der SERUN hat zu meiner Erleichterung ohnedies schon reagiert. Er hat die Lage analysiert und

verbindet die Anwesenheit der Partikelwolke mit Bedrohung. Die Funktionen des Anzugs wurden von

einem ähnlichen Gebilde oder Lebewesen bereits einmal beeinträchtigt.
    »Dies ist Staubreiter Gomrakh«, sagt Chal'tin mit einer unbeholfen wirkenden Armbewegung. »Er

wird beobachten und sich nur dann in die Gespräche einmischen, wenn es unbedingt erforderlich

ist.«
    Die Worte klingen bedrohlich. Das gute Gefühl, das ich anfangs hatte, weicht wachsendem

Argwohn. Wen, zum Donnerwetter, habe ich hier eigentlich vor mir?
    *
    Chal'tin lädt uns in eine »Stadt« im Inneren der Ja'woor-Blase ein. Er ist weiterhin von

zurückhaltender Höflichkeit. Verhalten und Gestik wirken ambivalent. Manche Dinge deuten auf

Misstrauen, Angst und gar Wut hin; andere machen Hoffnung, dass man uns vertraut.
    Ich lasse meinen Vorurteilen nur wenig Raum. Ich kenne diese Wesen kaum, ich kann ihre

Handlungen und Worte nicht deuten. Ich benötige mehr Zeit, um ihr Verhalten zu verstehen.
    Ich erinnere mich. Es ist erst wenige Tage her, dass wir in eine ähnliche Situation geraten

und Mitgliedern derselben Völker begegnet sind. Die Begleitumstände damals waren dramatisch und

es ist kein Wunder, dass uns dieses seltsame Triumvirat misstraut.
    Wir werden in eine Prallfeldsphäre gepackt. Wolf Lee gibt sich nach wie vor vorsichtig. Sein

sonst so freundliches Wesen tritt in den Hintergrund. Ich deute ihm nach einem Seitenblick auf

Lloyd/Tschubai, sich zu entspannen. Das Konzept gibt Zeichen, dass uns derzeit keinerlei Gefahr

droht.
    Wir werden in eine Hohlblase gebracht. Es existieren keine »Schleusen«; die Prallfeldsphäre

übernimmt offenbar die Funktion des Übergangsmediums von einem Bereich des Schiffs zum

nächsten.
    Die Sphäre löst sich auf. Der SERUN meldet Sekunden später, dass die

Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre problemlos zu atmen sei. Ich lasse die Positronik weitere

Routineuntersuchungen durchführen, die auf gefährliche Bakterien, Viren oder Nanopartikel

schließen lassen, und gebe dann den Befehl, die Helmfolie zurück in den Nacken zu rollen.
    Wolf Lee grinst verschmitzt und entspannt. Ich kaufe ihm seine vorgeblich ruhige Gemütslage

nicht ab, dafür sehe ich seine Finger zu unruhig auf den Oberschenkel klopfen, an dem sich das

Holster seiner Handstrahlwaffe befindet.
    Ich rieche einen Hauch von Ozean. Salzige Luft, die zweifellos von künstlichen Gebläsen

erschaffen wird und uns eine natürliche Umgebung vorspiegeln soll.
    Die Gebäude, die vor uns hochragen, sind kreuz und quer ineinander verschachtelt. Runde

Strukturen drängen an eckige. Hohe und schlanke Türmchen werden von wuchtigen Baueinheiten nahezu

erstickt. Ich sehe Simse, Erker, Balustraden, Balkone, dazwischen lange und gestreckte

Straßenzüge. Das Auge des Betrachters weiß nicht, worauf es sich konzentrieren soll, zu

unterschiedlich und zu intensiv sind die verschiedenartigen Eindrücke.
    »Durchmesser der Stadt: annähernd vierhundert Meter«, meldet Wolf Lee und fügt ein leises

»Sir« hinzu.
    Ich werfe ihm einen mahnenden Blick zu. Ich habe ihn angewiesen, dieses Anhängsel einer längst

vergangenen Zeit nicht zu verwenden.
    »Soll ich ...?«, fragt Ras Tschubai, ungeachtet dessen, dass wir von zweien unserer Gastgeber

aufmerksam beäugt werden.
    Nein!, denke ich angestrengt. Du bleibst bei uns, du siehst dich nicht um. Bewahre

deine Geheimnisse für dich und achte auf meine gedanklichen Anweisungen. Hoffen wir, dass ich

keine geben muss ...
    Eine mentale Unterhaltung ist nicht so leicht zu führen, wie man vielleicht meinen könnte. Der

menschliche Verstand arbeitet auf mehreren sich überlagernden Ebenen. Automatische und

kontrollierte Denkabläufe kreuzen sich, und es ist mitunter anstrengend, so zu denken, dass nur

die beabsichtigten Inhalte von einem Telepathen sauber erkannt werden können.
    Lloyd nickt mir unauffällig zu. Wir sind gut aufeinander eingespielt und wissen, wie der

jeweils andere reagiert. Mir wird warm ums Herz. Es ist, als wären er und Ras niemals weggewesen

- und ich hoffe, dass ES mir diese alten Freunde lässt.
    Der SERUN liefert Daten. Die Stadt, wenn man dieses Konvolut aus wild durcheinandergewürfelten

Bauteilen

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