Perry Rhodan - 2570 - Die Falle von MASSOGYV
weniger Stunden wurde ESHDIM-3 fast
vollständig geräumt. Noch befinden sich einige widerstandsbereite Darturka, Okrivar und Vatrox
auf freiem Fuß; doch sie können den Staubreitern nicht entkommen. Die endgültige Niederlage der
Frequenz-Monarchie in diesem Polyport-Hof ist absehbar.
Ich widerstehe der Versuchung, dem Sammellager der Gefangenen einen Besuch abzustatten. Sollen
sie doch in ihrem Saft schmoren und sich ihrer Niederlage bewusst werden. Tulimae spielt in
meinen weiteren Überlegungen keine Rolle. Für mich beginnt nun ein neuer Zeitabschnitt meiner
Reise durch Anthuresta.
Wir wollen die Situation im Stardust-System klären und, sofern möglich, die Hilfe der
Stardust-Menschheit in Anspruch nehmen. Allein der Gedanke, meinen halutischen Freund Icho Tolot
wiederzutreffen, erfüllt mich mit Mut und Zuversicht.
»Sollen wir?«, fragt Lloyd/Tschubai. Er wirkt müde. Er ist während der letzten Stunden von
einer Ecke des Hofs zur anderen gesprungen, um versprengte Feinde aus ihren Verstecken zu
treiben.
»Los geht's.«
Mikru tritt mir in den Weg. »Ich schlage vor, dass wir unseren Plan ändern. Wir sollten
versuchen, über die Transferkamine so rasch wie möglich Kontakt mit den Verbündeten aus Andromeda
aufzunehmen. Um ihnen eine Machtbasis zur Verfügung zu stellen, von der aus sie die Polyport-Höfe
Anthurestas erobern können, einen nach dem anderen.«
»Nur nicht so eilig.« Mikrus Auftreten irritiert mich. Manchmal kehrt sie bewusst ihre
Eigenständigkeit und ihre Eigenarten als Avatar des Schiffs hervor. »Warum sollten wir uns
plötzlich anders entscheiden?«
»Du solltest hierbleiben. Du solltest dich nicht in Gefahr begeben.«
»Wir befinden uns in tiefstem Feindesland. Es gibt nur einen Platz in Anthuresta, an dem wir
vor der Frequenz-Monarchie in Sicherheit sind: das Stardust-System. ESHDIM-3 kann bloß eine
Zwischenstation sein. Wenn wir vernünftige Strukturen aufbauen wollen, kann es nur von Stardust
aus funktionieren.«
Es gäbe andere, vielleicht auch bessere Möglichkeiten, meine Pläne in die Realität umzusetzen.
Mikru weiß es, ich weiß es. Aber ich möchte mich mit Führungspersönlichkeiten umgeben, denen ich
persönlich vertraue. Mit Leuten wie Stuart Lexa zum Beispiel ...
Mikru will weiter argumentieren. Ich schneide ihr das Wort ab. Sie hätte diese Einwände früher
bringen müssen.
Zehn TARAS und zehn Soldaten stehen bereit, wenige Meter abseits eines der Transferkamine.
Leutnant Gesine Pitzesch. Leutnant Hondro. Die Young Boys, die in nervöser Erwartung lauter als
sonst üblich miteinander reden. Drei weitere Elite-Soldaten, von Curi Fecen handverlesen. Dazu
Lloyd/ Tschubai.
Der Rest des kleinen Trupps wird auf meine Rückkehr warten. Ich hoffe, in wenigen Stunden
zurück zu sein. Mit ausreichend Leuten, um diesen Hof mittelfristig abzusichern.
Ich nicke Mikru und Curi Fecen zu, aktiviere den Controller und leite die notwendigen Schritte
ein.
Ich versuche, Verbindung zum Stardust-System herzustellen. Der Far- Away-Kugelsternhaufen ist
mehr als 70.000 Lichtjahre von hier entfernt. Es wird uns nur wenige Minuten kosten, um dorthin
zu gelangen.
Vergeblich. NEO-OLYMP reagiert nicht auf meine Signale.
Ich zwinge mich, ruhig zu bleiben. Es gibt Dutzende Gründe für das Schweigen des
Polyport-Hofs.
Zweiter Versuch. Diesmal ist KREUZRAD mein Ziel - und diesmal leuchtet der Transferkamin blau
auf.
Mir ist bewusst, dass es nicht ungefährlich ist. Als wir KREUZRAD aufgesucht hatten, war die
Station im Besitz der Frequenz-Monarchie, allerdings hatten wir sie verlassen, als ein Sieg der
Stardust-Terraner in Zusammenarbeit mit den völlig unvermutet aufgetauchten Elfahdern recht
sicher erschienen war.
Ich atme tief durch. Das Risiko erscheint mir höher, als mir lieb sein kann. Doch habe ich
eine Alternative? Soll ich auf Mikrus Ratschläge hören und versuchen, eine Verbindung nach
Andromeda herzustellen?
Nein. Meine Entscheidung ist gefallen. Ich fliege vorneweg, auf den Transferkamin zu. Fünf
TARAS rasen an mir vorbei, den üblichen strategischen Vorgaben folgend. Sie beschützen mich. Die
Farbe des Transportfeldes wechselt auf Rot.
Wir werden in Richtung unseres Ziels gesaugt. Die Gravo-Paks meines SERUNS haben keinerlei
Auswirkung auf die Geschwindigkeit. Das automatische »Transportfeld« ist für das Bewegungsmoment
zuständig. Mit 30 Kilometern pro Stunde fliegen wir
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