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Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Titel: Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Mondklumpen. An einigen Wegkreuzungen brannten Funkenlampen. Da

und dort verkehrten Schienenschlitten, deren einziger Zweck zu sein schien, gläserne Kolben zu

transportieren, in denen Gaslicht flackerte. Im Licht der Leuchtschlitten zeichneten sich die

Gebäude etwas deutlicher ab.
    Das Grundgerüst der meisten Bauwerke schien aus den kompletten Skeletten von Tieren einer

Megafauna zu bestehen. Die Zwischenräume waren mit gehärtetem Lehm verklebt, mit Holzlatten oder

Metallplatten bedeckt, manchmal verglast. Das Glas war allerdings schlierig und trüb und

gestattete keinen Einblick in die Wohnwelt der Ebenbürtigen.
    Nur zwei oder drei Mal bekamen sie einen Ebenbürtigen zu Gesicht, der sich über die wie

ausgestorbenen Straßen bewegte.
    Wozu brauchen die Ebenbürtigen auch Straßen?, dachte Clun'stal. Sie können

fliegen.
    Wahrscheinlich wurden die Straßen für den Transport von Waren oder Werkmaschinen benötigt, die

zu schwer waren, als dass die Ebenbürtigen sie hätten tragen können.
    Clun'stal bemerkte, dass zwei ihrer Wächter die Variovisiere untersuchten. Einer der

Ebenbürtigen setzte eines der Visiere auf sein Kopfstück. Überrascht sah Clun'stal, dass sich der

Schädel des Fremden förmlich aufblähte, bis das Visier ihm passte.
    Einige Stunden später wurden sie in ein Tragflächenflugzeug umgeladen. Die Maschine startete

rumpelnd, blieb mehrere Stunden in der Luft und landete dann. Auf dem Rollfeld wartete ein

weiteres Kettenfahrzeug auf sie. Die Sonne ging auf, schwach und rot.
    Sie stiegen um.
    Das Kettenfahrzeug fuhr los und hielt nach einer knappen Stunde neben einem Gestänge aus

silbrigen Rohren, das insgesamt den Umriss einer dreiseitigen Pyramide ergab. Die Ebenbürtigen

bedeuteten ihnen auszusteigen.
    Auf der Spitze des Gestänges saß eine Seilwinde. Am Seil hing ein quadratischer Käfig, der

Käfig pendelte leicht über einem nicht ausgeleuchteten Schacht. Ihr Gefängnis lag also unter der

Oberfläche.
    Die Ebenbürtigen umflatterten sie, einer pikste Ghos'fajer wie zur Probe mit der Mündung der

Muskete in den Rücken.
    Clun'stal betrat den schwankenden Käfig; Ghos'fajer folgte. Die Käfigtür schlug zu. Niemand

verriegelte sie. Wozu auch?
    Der Motor der Seilwinde lief spuckend an. Das Seil spulte sich ab. Der Käfig senkte sich

passgenau in den Schacht.
    Nach einer endlosen Weile prallte der Käfig auf den Boden.
    Ghos'fajer hatte die Tiefe des Schachtes berechnet; Clun'stal übersetzte sich den Wert in

terranisches Maß: knapp über 500 Meter.
    Die beiden Kristallingenieure warteten.
    Nichts tat sich. Der Käfig blieb einfach stehen.
    Schließlich stieß Clun'stal die Tür auf und schaute hinaus in einen schmalen, hoch gewölbten

Gang, der von biolumineszierenden Moosen matt erleuchtet war.
    »Gehen wir.«
    »Warum?«, fragte Ghos'fajer.
    »Was sollen wir sonst tun?«
    Ghos'fajer zögerte deutlich. »Es scheint, wir sind zur Unzeit auf Objekt 2861 gelandet.«
    »Ganz im Gegenteil!«, sagte Clun'stal und stieg aus.
    Und wie immer folgte Ghos'fajer ihm.
     

»Ich habe mir eine Auszeit gegönnt.«
     
    Sie waren erst wenige Schritte gegangen, da hörten sie, wie der Motor des Seilzuges ansprang

und den Käfig nach oben zog.
    Die Strecke führte in einer weit geschwungenen Kurve nach links und zugleich in geringer

Neigung immer tiefer.
    Sie bemerkten weitere Lebewesen in den Wänden, im Boden und in der Decke, Insektenähnliche,

Fadentiere, winzige, dreistrahlige Hohltiere, die sich wohl von dem glimmernden Moos, von

Körperausscheidungen oder voneinander nährten.
    Nach einem Weg von beinahe einer Stunde erreichten die beiden eine ausladende Kaverne. Sie

verharrten für einen Moment und sondierten. Die Decke wölbte sich zwanzig oder dreißig Meter

hoch, der Boden senkte sich sehr viel tiefer, vielleicht hundert Meter bis zur Sohle. Unwegsamer

Abstieg, steil und schmal.
    Kolonien von türkisfarbenem Leuchtmoos zogen sich in Bändern dahin, wie Flüsse einer

versunkenen Landschaft, die von ihrem Grund aus illuminiert waren.
    Ich war niemals weiter entfernt von TALIN ANTHURESTA, dachte Clun'stal. Wie werde

ich zurückgekommen sein?
    Da ging ihm auf, dass seine Annahme falsch sein konnte - dass er in den Abgründen der

Vergangenheit noch ganz andere Reisen unternommen haben konnte als bis in die Unterwelt des allen

Sterneninseln entlegenen Gebärlandes der Ebenbürtigen.
    Plötzlich überkam ihn etwas wie Heiterkeit. Was

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