Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
Die Superintelligenz ES schickt ihren Boten Homunk zu den Aktivatorträgern und fordert diese auf, sich innerhalb von 14 Tagen auf Wanderer II einzufinden und ihre Zellaktivatoren zurückzugeben. Nicht alle erreicht der Ruf rechtzeitig.
Als dieser Zyklus Ende 1989 konzipiert wurde, waren nicht nur die Aktivatorträger völlig perplex. Die Leser waren es auch. Ich denke, den Lesern der 5. Auflage wird es jetzt, im Jahr 2011, ebenso ergehen.
Die Linguiden beginnen im Auftrag von ES damit, die Milchstraße gründlich umzukrempeln. Parallel dazu klärt sich das Schicksal der Terraner, die noch immer im Simusense-Netz hängen und behutsam Schritt für Schritt aus ihren künstlichen Träumen zurück in die Wirklichkeit geholt werden müssen. Rhodan und die anderen Aktivatorträger erfüllen dabei die Funktionen der Herren der Straßen. Julian Tifflor betreut Bliss, die letzte noch vernetzte Terranerin, bis diese im Jahr 1169 NGZ das Simusense-Netz verlässt und dabei Selbstmord begeht, ohne dass Tiff sie daran hindern kann.
Der Leser wird mit der Eirene-Idinyphe-Problematik konfrontiert, die eng mit dem Schicksal von Rhodans vierter Frau Gesil verknüpft ist, ferner geht es um die Nakken als ES-Sucher und Gesils Suche nach dem unbekannten Vater ihres ungewollten Kindes Monos alias Pedrass Foch.
Und es gibt einen Fokus auf Ellert, Testare und Alaska Saedelaere bei ihrer Suche nach dem wahren Amringhar.
Hat der Zyklus besondere Highlights? Hat er gar eine Sonderstellung im Gesamtzusammenhang?
Stalkers Schicksal erfüllt sich. Der Sotho, der uns seit Band 1250 begleitete, nimmt in der zweiten Hälfte des Zyklus seinen Abschied von den Terranern und der Welt.
Mit Myles Kantor hält ein neuer genialer Chefwissenschaftler Einzug in die Serie.
Und Siela Correl taucht auf, die vermutlich eine Tochter von Reginald Bull und Vanity Fair ist.
Gesil findet den Vater von Monos, und sie fasst einen folgenschweren Entschluss. Gemeinsam mit Idinyphe verlässt sie das Diesseits und wechselt auf eine andere Zustandsebene (oder Schale des Zwiebelschalenmodells).
Im Hintergrund, gewissermaßen auf höherer thematischer Ebene, geht es in diesem Zyklus um ES und um den Zustand von ES. Einige der Elemente, die ursprünglich für den Zyklus ab Band 1400 gedacht waren, fließen in den Linguiden-Zyklus ein. So gesehen ist er der erste ES-Zyklus der Serie und leistet die Vorarbeit für die ES-Thematik, wie sie im Rahmen des Thoregon-Großzyklus zwischen 1800 und 2199 abgehandelt wurde und wie sie auch den Jubiläumsband 2000 bestimmte.
Mehr sei von dieser Stelle aus nicht dazu gesagt, damit die Spannung beim Lesen erhalten bleibt.
Was magst du persönlich am Linguiden-Zyklus?
Dass die Terraner zum ersten Mal in ihren Grundfesten erschüttert und nicht mehr die Lieblinge von ES sind, das hat mir gefallen. Diese Idee der Exposé-Factory hat mir imponiert.
Dann die Entwicklung des Synergistiker-Duos und ihres Sohnes Myles Kantor. Im Band 1495 habe ich – gewissermaßen hinter dem Rücken des Redakteurs – Enza Mansoor von Notkus Kantor schwanger werden lassen, ein bisschen aus Solidarität mit dem Haluter Anig Putar, der ein Kind bekam. Das Kind ist im Band 1504 bereits geboren und heißt Myles Kantor. Im Band 1522 »Metalyse« spielt Myles zum ersten Mal eine wichtige Rolle, als die Synergistiker sich in den syntronischen Mikrokosmos von NATHAN wagen, um nach wichtigen Informationen zu suchen.
Vor allem aber hatte ich das Vergnügen, Stalker aus der Handlung zu verabschieden, diesen undurchsichtigen Ewigen Krieger aus dem Reich ESTARTU, der viel für die Terraner tat, aber immer sein eigenes Süppchen kochte.
Warum ist der Linguiden-Zyklus für Neuleser oder Wiedereinsteiger gut geeignet?
Er bringt ein neues Thema, das vom Leser keine Vorkenntnisse erfordert. Gleichzeitig lernt er nach und nach Elemente kennen, die für die Serie wichtig sind und in der Vergangenheit eine Rolle spielten oder in der Zukunft eine spielen werden. Terra und die Milchstraße bilden den Schwerpunkt der Handlung, das erleichtert die Orientierung.
Bis auf Fellmer Lloyd und Ras Tschubai, die bei einem Unfall den Tod finden, treten alle zehn verbliebenen relativ Unsterblichen die Suche nach Wanderer an und werden am Ziel der Reise von ES mit der Aussage konfrontiert, dass die ihnen für die Erfüllung ihrer Aufgabe gewährte Frist von 20.000 Jahren verstrichen sei, sie diese nicht gemeistert hätten und deshalb die ihnen zur Verfügung gestellten Leihgaben
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