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Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3

Titel: Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Urbanek
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den Ayindi-Zyklus prägten und sich bei der Leserschaft größter Beliebtheit – und wegen ihres großteils tragischen Schicksals auch tiefster Anteilnahme – erfreuten, gehörten die Beausoleils. Sie identifizierten sich mit der Kultur der Cajuns des 20. Jahrhunderts und waren auf der BASIS während der zweiten Coma-Expedition zur Großen Leere eine Gruppe des Landungskommandos. So ungewöhnlich wie sie selbst war auch die Geschichte ihrer Entstehung.

    Erinnerungen eines Mitarbeiters: Die Geschichte von Captain Bluecat – Von Klaus N. Frick

    Es war eine meiner frühen Exposé-Konferenzen; ich schätze dass sie irgendwann zu Beginn des Jahres 1994 stattfand. Nicht zum ersten und nicht zum letzten Mal ließen wir den Tag in der Bar des »Holiday Inn« ausklingen, tranken Bier und fühlten uns nach einem langen Konferenz-Tag einigermaßen ermattet.
    »Wir brauchen richtig heftige Helden, die richtig zupacken können, richtige Kerle also und keine Laschis wie unsere aktuellen ZA-Träger«, sagte Dr. Marzin und nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Pilsglas.
    »Stimmt genau«, schloss sich Arndt Ellmer an und nahm ebenfalls einen kräftigen Schluck. »So einen wie damals Don Redhorse.«
    »Das waren noch Männer!«, seufzte Ernst Vlcek und bestellte die nächste Runde Pils.
    »Stimmt. So einen wie Don Redhorse brauchen wir.« Mit einem kräftigen Schluck leerte Doc Marzin sein Glas und wischte den Schaum von seinem Bart. »Dann kracht’s mal wieder ordentlich.«
    »Aber bitte nicht schon wieder einen Indianer!«, flehte ich. In diesem Augenblick stieg nämlich die Erinnerung in mir hoch – an meine frühesten Fan-Geschichten, in denen seltsamerweise immer Raumfahrer auftauchten, die von Indianervölkern abstammten, und pelzige Wesen, die Gedanken lesen konnten.
    Nach einer weiteren Viertelsekunde erhob der »Henker von Rastatt«, wie man in jenen Tagen Dr. Marzin nennen durfte, seine Stimme: »Dann nennen wir den Burschen doch einfach Captain Bluecat statt Captain Redhorse.«
    Alle nahmen einen kräftigen Schluck; die Bedienung stellte vier weitere Gläser hinter der Theke bereit und grinste erwartungsfroh zu uns herüber. Wahrscheinlich rechnete die junge Frau bereits aus, wie lange es bis zur nächsten Runde dauern mochte.
    »Bitte keine Anglizismen!«, jammerte ich. Nicht zu Unrecht fiel mir in diesem Augenblick ein, dass in jeder zweit-, dritt- und viertklassigen deutschsprachigen Science-Fiction-Kurzgeschichte nur englischsprachige Helden vorkamen. Flehend hob ich beide Hände, eine Geste, die normalerweise keinen positiven Bescheid nach sich zog.
    »Okay, dann nennen wir den Burschen eben Chat Bleu«, verkündete Doc Marzin und sprach »Chat Bleu« in lupenreinem Französisch aus. »Der Kerl heißt Jacques Chatbleu«, fügte er dann hinzu.
    Ich widersprach nicht, sondern nickte beifällig mit dem Kopf. Besser als ein weiterer englischer Name, überlegte ich.
    »Klasse!«, freute sich Ernst Vlcek und bestellte eine weitere Runde Bier. »Und die ganze Mannschaft von Capitaine Chatbleu …« Auch er sprach es sauber französisch aus, » … die besteht natürlich aus Franzosen.«
    So war das. Natürlich dauerte es noch einige Tage bis aus einer bierseligen Idee in Rastatt, nur wenige Steinwürfe von der französischen Grenze entfernt, die »Beausoleils« entstanden. Aber das war der Anfang für eine Reihe frech auftretender Nebenfiguren, die zeitweise als »Beaumortels« zu trauriger Berühmtheit kamen und den Ayindi-Zyklus mitprägten. Sogar im darauf folgenden Tolkander-Zyklus kam der Planet Lafayette noch einmal zur Geltung.
    Ernst Vlcek baute seine Leidenschaft für die Cajun-Musik und die französischsprachige Cajun-Kultur im Mississippi-Delta ein, erfand einige gut klingende Namen und den entsprechenden Hintergrund – und im Sommer 1994 kam der PERRY RHODAN-Roman 1714 unter dem Titel »Die Beausoleils« auf den Markt. Kommandant Joseph Broussard jr. war geboren, eine Figur, die immer wieder an Ernst Vlcek persönlich erinnerte und bei vielen Lesern sehr gut ankam.
    (Auszug aus: DER REDAKTEUR ERINNERT SICH vom 7. Januar 2008)

    Ein Kurzgeschichtenwettbewerb wird gestartet

    Auch 1994 leitete Klaus N. Frick aktuelle Neuigkeiten aus der PERRY RHODAN-Redaktion in etwa monatlicher Folge an die Fanzine-Redakteure in seinem Verteiler weiter. So auch im Schreiben vom 10. August 1994, das eine hochinteressante Information enthielt:

    »Nach einer längeren Pause (…) gibt’s wieder Titel und Untertitel der

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