Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
»Rauswurf«) damit im Großen und Ganzen beendet. Eine Zeichnung konnte ich noch – ohne großen Erfolg offensichtlich – unterbringen (»Raumschiff der Namenlosen«, PR 1123); der RZ-Zeichnerclub reagierte, soweit ich mich erinnere, gar nicht mehr auf mich bzw. ließ mich ab da links liegen … Dann war’s das für mich wohl gewesen mit PERRY RHODAN.
Ich kann nicht bestätigen, dass du wegen des »Redhorse-Jägers« auf eine schwarze Liste gekommen wärest. Im Übrigen war der der Konsens schon ab Mitte 1983, dass diese RZ ein wichtiger Meilenstein für das Genre gewesen ist – vielleicht vergleichbar mit dem Punk-Klassiker »Never Mind the Bollocks« der Sex Pistols.
Viel mehr bleibt nicht zu sagen – dass der gute alte »Redhorse-Jäger« offensichtlich eine sehr kontrovers geführte Diskussion auslöste, finde ich im Nachhinein – ich erfuhr erst Jahre später zufällig davon, als mich das alles längst nicht mehr interessierte – eigentlich gar nicht schlecht.
Irgendwann in diese Zeitspanne fiel – soweit ich es erinnere – der für mich und wohl auch viele andere unerwartete und sehr bedauerliche Tod meines Mentors Willi Voltz. Er war ein sehr sympathischer, zurückhaltender und intelligenter Mann, den ich damals sehr mochte und bewunderte.
Aber zu dem Zeitpunkt lockten schon ganz andere Aufträge und – im wahrsten Sinne – neue »Perspektiven«.
TERRA ASTRA – Die letzte Inkarnation
Im Laufe der Jahrzehnte hatte sich still und leise ein Wandel in der Grundkonzeption der TERRA -Reihen vollzogen. Die erste, die Original-TERRA -Reihe, war noch darauf konzentriert gewesen, zusammen mit dem später gestarteten TERRA SONDERBAND dem deutschen Leser neben günstigen Leihbuch-Nachdrucken oder Originalromanen deutschsprachiger Autoren die ganze Vielfalt der angloamerikanischen SF nahezubringen, was wegen der Umfangbegrenzung auf 64 bzw. 96 Seiten bei den ausländischen Titeln fast immer nur mit teilweise erheblichen Kürzungen möglich war. Der Siegeszug des Taschenbuchs brachte es dann in den 1960er Jahren mit sich, dass sich die Veröffentlichung fremdsprachiger Autoren mehr und mehr dorthin verlagerte, wo Texteingriffe, falls umfangmäßig erforderlich, in der Regel nicht so gravierend waren. Mit dem Start der Zusatzreihe TERRA EXTRA war dann eine Veröffentlichungsplattform für die früheren Romane deutscher Autoren, vor allem aus der Autorenriege von PERRY RHODAN, geschaffen worden, und als TERRA und TERRA EXTRA schließlich 1971 zu TERRA NOVA fusioniert wurden, vereinigte die neue TERRA -Inkarnation neben Neuherausgaben angloamerikanischer Titel beides: die Publikation sowohl früherer Texte deutscher Autoren als auch Romane und Kurzgeschichten von hoffnungsvollen Newcomern, die sich hier für »höhere Weihen«, also den Einstieg zunächst bei ATLAN als auch schließlich als krönenden Höhepunkt die Aufnahme ins Autorenteam von PERRY RHODAN, qualifizieren mussten. Und TERRA ASTRA als direkte Nachfolgerin von TERRA NOVA erfüllte genau den gleichen Zweck.
Dass das Taschenbuch den Heftroman als Massenpublikation ablöste, hatte einen dramatischen Einfluss auf die gesamte Marktsituation. Die Verkaufszahlen bei den Heftromanen gingen signifikant zurück, und das hatte zur Folge, dass in der Spannungsliteratur das große Romanheftsterben begann. Etliche Verlage verschwanden im Zuge dieser Marktbereinigung total von der Bildfläche, wie etwa der Kölner Marken-Verlag, andere verlegten sich darauf, kostengünstig immer wieder frühere Romane neu herauszubringen, oftmals unter Verwendung der alten Druckunterlagen, wie der Hamburger Kelter-Verlag, oder sie wurden von anderen Verlagen »geschluckt«, wie der ebenso wie Pabel-Moewig in Rastatt ansässige Zauberkreis Verlag.
Auch bei Pabel-Moewig blieben diese Vorgänge nicht ohne Wirkung. Im Verlauf der 80er Jahre mussten zahlreiche Objekte, die früher Stützen des Verlagsgeschäfts gewesen waren, aus kalkulatorischen Gründen vom Markt genommen werden, wie die Seefahrer-Serie SEEWÖLFE oder KOMMISSAR X und DIE SCHWARZE FLEDERMAUS, zwei Krimi-Klassiker mit Kultstatus. Zu Beginn der 80er Jahre jedenfalls war die Welt noch in Ordnung, zumindest was die SF-Hefte des Verlags betraf. Aber für TERRA ASTRA war 1981 das letzte Jahr, in dem noch Woche für Woche ein neuer Titel auf den Markt gebracht wurde. Mit Jahresbeginn 1982 musste auch hier den veränderten Marktbedingungen Rechnung getragen und die Reihe auf vierzehntägliches Erscheinen umgestellt
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