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Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3

Titel: Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Urbanek
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sich zu rühren. Den Kopf hatte er weit zurückgelehnt, damit er erst gar nicht in Versuchung kam, seinen Körper zu betrachten.
    (…) Er begann sich probeweise zu bewegen.
    Normalerweise war ein Körper wie der, in dem er sich befand, völlig unbrauchbar – aber was war in diesen Tagen schon normal? Vermutlich besaß er genügend energetisches Potenzial, um diesen Körper aufzuladen; ES würde schon dafür gesorgt haben.
    Tatsächlich konnte er sich mühelos bewegen.
    Er schwenkte die Beine herum und berührte mit den Füßen den Boden.
    Er war nackt, der hässlichste und am widerlichsten anzuschauende Nackte, der jemals die Füße auf terranischen Boden gesetzt hatte.
    Immer noch bemüht, sich selbst keinerlei Aufmerksamkeit zu schenken, begann Ellert, sich in seiner Umgebung umzuschauen. (…)
    Er stand auf, schwankte ein bisschen, aber allen anatomischen Gesetzen zum Trotz hielt dieser verkommene Körper stand.
    Die Macht des Geistes triumphiert über die Materie!, dachte Ellert ironisch.
    Er brauchte diese Ironie, um diesen Körper ertragen zu können, der sein eigener Körper war. Der Original-Ellert-Körper!
    Er gab einen klagenden Laut von sich. Dieser Körper war unrettbar verloren und im Grunde genommen unbenutzbar.
    Aber ES hatte ihn in diesen Körper geschickt!
    Er ballte unwillkürlich die Fäuste. (…)
    Während er sich mit diesem Körper vertraut machte, der ihm gleichzeitig unheimlich fremd und doch sein eigener war, begann er das Innere des Mausoleums zu durchsuchen. Seine Erinnerung sagte ihm, dass er nichts Brauchbares finden würde, aber er wollte trotzdem einen Versuch machen. (…)
    Wie er befürchtet hatte, gab es innerhalb des Mausoleums nichts, was er brauchen konnte.
    Nach kurzem Zögern stieg Ernst Ellert langsam die Stufen zum Ausgang hinauf. Tausend Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Einmal blieb er stehen und versuchte, sich durch bloße Konzentration in einen anderen Körper zu versetzen. Jeder menschliche Körper wäre ihn recht gewesen, wenn er diesen hier hätte verlassen können. Doch sein Versuch misslang. Er war in diesem Leichnam gefangen.
    Auf der obersten Stufe blieb er stehen, um zu lauschen. (…) Draußen war alles still, aber das Tor war auch viel zu dick und hermetisch verschlossen, so dass nur sehr lauter Lärm durchgedrungen wäre.
    Das Mausoleum lag in einer einsamen Gegend außerhalb der Stadt. (…)
    Er griff nach dem Tor.
    Seine Hand zuckte zurück, als hätte er glühendes Metall berührt. Es war, wie er befürchtet hatte. Das Tor war von außen verriegelt. (…)
    Fast wäre er wieder umgekehrt und hätte sich in sein Schicksal ergeben, doch dann erwachte ein Teil seiner alten Entschlossenheit in ihm.
    Er trat dicht an die Tür und begann sie mit Händen und Füßen zu bearbeiten. Es gab dumpfe Laute, die jeder, der draußen irgendwo in der Nähe war, hätte hören müssen.
    Ellert hielt inne, um Gegensignale nicht zu überhören.
    Plötzlich dröhnte eine Stimme aus mehreren Lautsprechern.
    »Was ist da drinnen los? Hält sich jemand im Mausoleum auf? (…) Ist jemand da drinnen?«
    Hoffnung keimte in Ellert auf. (…) »Ja«, gab er laut zurück. »Öffne das Tor, damit ich heraus kann!« (…)
    »Also gut«, kam die Antwort. »Normalerweise müsste ich eine Regierungsstelle der LFT benachrichtigen, aber ich glaube nicht, dass jemand jetzt für solche Dinge Zeit hat.«
    Ellert wartete gespannt.
    Endlich glitt das Tor auf. Licht fiel herein. Ellerts stellte sich seitlich neben die Tür, damit der Mann dort draußen ihn nicht sofort sehen und das Tor wieder schließen konnte – denn das würde er zweifellos versuchen, wenn er den wandelnden Leichnam erblickte.
    Der Mann streckte den Kopf herein und sah sich um.
    Als er Ellert sah, rief er entsetzt: »Mein Gott!«
    Da hatte Ellert ihn bereits ergriffen und mit einem Dagor-Griff zu Boden gedrückt. (…)
    Er drückte dem Mann einen Daumen hinter das Ohr. Der Körper des alten Mausoleumswächters wurde schlapp. Ellert trug ihn hinunter und bette ihn auf das Lager, auf dem sein Originalkörper ein paar Jahrhunderte gelegen hatte.
    Dann zog er den Mann aus. Die Kleider waren ihm ein bisschen zu groß, aber darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. Das Hemd des Mannes wickelte er sich um den Kopf, denn auch sein Gesicht war entstellt. Er machte zwei Augenschlitze, indem er den Stoff auseinanderriss.
    Sehr vertrauenerweckend sah er nicht aus, aber auf der Erde liefen genügend verrückte Gestalten herum, vor

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