Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
Danton.
»Ob Omdur wirklich wieder zum Leben erwacht ist?«, fragte Siria Osinskaja.
»Es wäre möglich«, antwortete Danton, wenngleich merklich zögerlich. »Absolut sichere Todeszeichen waren nicht vorhanden.«
»Dann müssen wir ihm helfen!«, platzte die Psychologin heraus.
»Und wie soll das gehen?«, stellte Waylon Javier klar. »Außerdem: Er hat nach Perry Rhodan verlangt oder wollte das zumindest tun.«
»Vielleicht ist mein Vater hier.« Roi Danton musterte den Schirm, der verschwommen die seltsame Wendeltreppe mit den pulsierenden Gestalten zeigte. »Wenn Perry in der BASIS angekommen ist und gemerkt hat, dass überall Chaos herrscht – falls das für die BASIS auch zutrifft –, dann war sein nächster Schritt, mithilfe des Auges in die AINO UWANOK zu gehen. Falls die Möglichkeiten des Kreuzers es erlaubten, wird er versucht haben, mit einer Space-Jet zum Dom Kesdschan zu kommen.«
»... und ist wie wir in den mentalen Sturm geraten, dessen Auswirkungen Raum und Zeit durcheinandergewirbelt haben und schuld daran sind, dass wir weder den Kreuzer noch die BASIS finden können«, ergänzte Zeron.
Waylon Javier musterte die drei Gestalten auf der Wendeltreppe. Er blinzelte, als die Treppe jäh verschwand und einem gemauerten Gewölbe Platz machte. Nur ein anderer Blickwinkel, denn die Wendeltreppe mündete in das Gewölbe und die erste der drei Gestalten verließ soeben die letzte Stufe und drang in das Gewölbe ein.
»Einer von denen könnte also Rhodan sein«, sagte Javier sinnend. »Und es ist wichtig für ihn, dass wir ihm sagen, was wir über die Mächte wissen, die um den Dom Kesdschan kämpfen, und dass er in den Dom kommen soll. Für den Helfer der Seth-Apophis dagegen ist es wichtig, das zu verhindern. Es wird also sehr schwierig, direkten Kontakt mit Perry aufzunehmen.«
»Ich habe fünf Memowürfel dabei«, sagte Zahidi.
Javier lächelte. »Wunderbar, Unaire! Als ob du es geahnt hättest. Ich werde hier einen Würfel besprechen und zurücklassen, danach suchen wir weiter.«
Während der letzten Stunde war Oliver Javier dreimal nur mit größtem Glück oder gar durch ein Wunder Kampfrobotern entkommen. Ein Strahlschuss hatte ihn zwar deutlich verfehlt, aber der Junge glaubte immer noch, die sengende Hitze im Gesicht und auf der Kopfhaut zu spüren.
Gehetzt blickte er sich in der Produktionsanlage um, die er vor gut zehn Minuten erreicht hatte. Keine der Kampfmaschinen war ihm seitdem gefolgt. Vielleicht hatten die Roboter seine Spur verloren.
Oliver war müde, durstig und hungrig und hatte schreckliche Angst. Noch schlimmer war die Verzweiflung darüber, dass sein Freund Hamiller ihn von den Robotern hetzen ließ.
Oliver weinte – bis ein Zischen ihn zusammenfahren ließ.
Zwei Kampfroboter schwebten auf ihren Prallfeldkissen heran. Der Junge konnte nicht erkennen, ob sie wussten, wo er sich befand, aber da sie in seine Richtung kamen, musste er das annehmen.
Den Lüftungsschacht, an dem er schon hantiert hatte, konnte er nicht mehr vor den Robotern erreichen. In seiner Verzweiflung verfiel er auf einen Gedanken, auf den nur ein Kind kommen konnte.
Nur einer konnte ihm helfen: Hamiller.
Oliver klammerte sich an die Hoffnung, dass Hamiller darauf verzichten würde, ihm wehzutun, wenn er nur merkte, wie sehr der Junge sich davor fürchtete.
Auf allen vieren kroch er zum Schott, und als es aufglitt, sprang er durch die Öffnung. Er schrie voller Entsetzen, weil hinter ihm zwei Strahlschüsse den Stahl aufglühen ließen.
Oliver rannte davon, bis er vor sich einen Interkomanschluss entdeckte. Mit seinem Fingerdruck aktivierte er das Gerät.
»Hamiller!«, rief er kläglich.
Der Monitor zeigte ein zitterndes grünes H.
»Du siehst mich, Hamiller! Ich bin Oliver, dein Freund. Warum willst du, dass ich sterbe? Die Roboter sind hinter mir her. Hilf mir, Hamiller!« Mehr brachte er nicht heraus. Schluchzend sank er zu Boden.
Als er eine Bewegung spürte und als es gleich darauf fast dunkel wurde, hörte er auf zu weinen. Oliver wandte sich um.
Es gab keinen Korridor mehr hinter ihm – und folglich auch keine Roboter, die ihn verfolgten.
Nach einem Sturm der verschiedensten Gefühle wusste Oliver, was geschehen war. Jeder Interkomanschluss außerhalb geschlossener Räume war in das Rettungssystem der BASIS integriert. Im Notfall drehte sich die Nische um 180 Grad und verschwand damit in dem Hohlraum, den sie zuvor eingenommen hatte. Eine Platte vor der Rückwand schloss
Weitere Kostenlose Bücher