Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
Hilfe gewesen. Doch er hatte nicht vergessen, dass Jen Salik sich geweigert hatte, ihn nach Khrat zu begleiten – mit der Begründung, dass er wichtige Entscheidungen nur dann treffen könne, wenn er ganz auf sich allein gestellt sei.
»Ich weiß, dass ich allein gehen muss«, erklärte er. »Das ist unumstößlich.«
Perry Rhodan ging nach Süden, ohne sich noch einmal umzusehen. Seine Stiefelsohlen knirschten in dem angewehten Sand. Irgendwo vor ihm lag das psionische Labyrinth ...
Er zögerte, als die bisherige Umgebung verschwand und er sich am Ufer eines seichten Meeres stehen sah. Das Licht einer aufgeblähten roten Riesensonne ließ Salzkristalle gleich Milliarden von Diamanten glitzern.
Perry Rhodan schloss den Helm des SERUNS und ging weiter.
»Sie sind jung, tatendurstig und überaus aufnahmefähig!«, hallte eine Stimme in seinem Geist.
Er sah sich unwillkürlich um, denn ihm war gewesen, als hätte der Arkonide Crest tatsächlich hier und in dieser Zeit zu ihm gesprochen, Worte, die vor mehr als zweitausend Jahren in dem gestrandeten Raumschiff der Arkoniden auf Luna gefallen waren.
Rhodan lächelte schmerzlich. Crest war schon so lange tot, dass es Zeiträume gegeben hatte, in denen die Erinnerungen an ihn versunken gewesen waren. So vieles hatte sich inzwischen ereignet. Und dennoch: Die Worte des arkonidischen Wissenschaftlers flößten ihm heute wie damals Zuversicht ein. Und den Mut, das unmöglich Scheinende zu wagen.
»Du hilfst mir also auch heute noch, mein Freund«, flüsterte Rhodan, während er ins Meer hinausschritt, im grauen Sand einer sterbenden Welt Fußabdrücke hinterlassend, die wahrscheinlich die einzigen und letzten waren, die diese rote Sonne beleuchtete.
Während seine Schritte mühsamer wurden, weil die Stiefel tiefer in den zähen Brei aus Wasser und Salz einsanken, hörte er abermals Crests Stimme. »Wir stehen erst am Anfang, Perry Rhodan ...«
Ja, wir stehen erst am Anfang!, dachte er. Wir haben immer an einem Anfang gestanden: am Anfang zur Einigung der irdischen Menschheit; am Anfang des Friedens auf der Erde; am Anfang einer galaktischen Expansion; am Anfang einer Besinnung auf das friedliche Miteinander der galaktischen Zivilisationen.
Und heute stehen wir am Anfang eines unendlich langen Weges, von dem mein Weg auf Khrat nur ein winziges Teilstück ist – und wenn dieser Weg zu Ende gegangen ist, wird es wieder einen neuen Anfang geben ...
Das Wasser reichte ihm erst bis an die Kniekehlen, aber der nächste Schritt ließ ihn bereits den Kontakt mit dem Meeresboden verlieren. Offenbar fiel die Küste steil ab, denn er sank immer tiefer, ohne wieder Grund unter die Füße zu bekommen.
Wie soll ich so nur weiterkommen?, überlegte er, als die Salzbrühe über seinen Helm hinwegschwappte.
In der nächsten Sekunde wechselte die Szene ...
Gischt sprühte in schillernden Schleiern auf, sobald eine besonders hohe Woge an einem der steinernen Naturpfeiler zerstäubte. Wie dichter Pelz haftete ein grauer, glitschiger Algen- oder Flechtenüberzug an den Uferfelsen.
Tolot stapfte unbekümmert auf den Teil des Raumschiffs zu, das zwischen den Uferfelsen aus dem Boden ragte. Perry Rhodan, Finch Eyseman und Taka Hokkado hatten es schwerer. Sie strauchelten immer wieder.
Doch schließlich hatten auch sie es geschafft. Rhodan musterte das, was von dem Schiff zu sehen war. Er wusste nicht, ob es sich um den Bug oder das Heck handelte, aber er war sicher, dass er eine solche Konstruktion nie zuvor gesehen hatte.
Das Schiff einer unbekannten Zivilisation ...
Er fuhr sich mit der Hand über die Augen, während er zusah, wie der Haluter riesige Fetzen des Algenpolsters von der Schiffshülle riss und hinter sich schleuderte. Die Umgebung verschwamm vor seinen Augen.
Das ist der Planet Horror!, dachte er verzweifelt. Ich befinde mich mit einer Einsatzgruppe auf dem Weg zur Station am Südpol. – Aber das kann nicht sein, denn ich suche den Dom Kesdschan!
Rhodan schüttelte den Kopf und bemerkte, dass er an einem Seil zur offenen Luke des fremden Schiffes hochgezogen wurde. Hokkado nahm ihn in Empfang.
Aufmerksam musterte er die scheinbar unversehrte Schleusenkammer. Misstrauisch ging er einige Schritt tiefer ins Schiff hinein und beugte sich über die spiegelglatte Rinne, die spiralförmig nach unten führte. In der Tiefe polterte, kreischte, knirschte und krachte es, als stürzte ein Stahlbetonbau in sich zusammen.
»Fertig!«, ertönte Tolots Stimme von
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