Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
sich auch selbst schützen können, ihn müssen wir also behutsam behandeln.«
»Wir werden mit ihm umgehen, als wäre er ein rohes Ei«, versicherte Gucky. »Am besten springe ich mit euch erst vor die bewusste Höhle.«
»Darf ich mitkommen?«, fragte Siska zaghaft.
»Ich weiß nicht ...« Salik zögerte.
Bull legte einen Arm um Siskas Schultern.
»Wir werden auf ihn aufpassen. Schließlich wüssten wir ohne ihn immer noch nicht, wo wir den Operator suchen sollten.«
Siska fühlte sein Herz bis zum Hals schlagen.
»Also darf ich wirklich mitkommen? Ich, ein Junge, mit so berühmten ...?«
»Wir alle haben mal klein angefangen.« Bull lächelte. »Wenn ich daran denke, wie diese Lausemaus die Transitionseinstellung der STARDUST II veränderte, sodass wir statt beim Wega-System beim Laton-System rematerialisierten – und das nur, weil der Bursche mit seinen telekinetischen Kräften spielte ...«
Der Ilt verdrehte die Augen. »Das liegt doch schon Jahrtausende zurück, Dicker!«
Bull seufzte. »Gib mir dein Patschhändchen, Kleiner!« Er zwinkerte Siska zu. »Du nimmst mit Jen Guckys andere Hand!«
Siska war völlig aufgewühlt bei dem Gedanken, dass er innerhalb der nächsten Sekunden eine Teleportation mit dem berühmten Gucky erleben sollte, und er wäre ohne den kurzen Disput der beiden wohl fassungslos gewesen.
Der Ilt ergriff seine Hand und hielt sie fest. Jen Salik legte seine Hand darüber. Siska schloss die Augen. Ihm war schwindlig. Im nächsten Moment merkte an der kühlen Brise, die sein Gesicht traf, dass er nicht mehr in der Vorhalle der Rasthütte stand, sondern im Freien. Zögernd öffnete er die Lider.
Der abnehmende Mond übergoss die Landschaft mit fahler Helligkeit. Siska erkannte, dass er wenige Meter vor dem Eingang der Höhle stand, die er am Vortag entdeckt hatte. Er fror bei dem Gedanken daran, was geschehen wäre, wenn er die Höhle allein betreten hätte ...
9.
Manchmal hatte Perry Rhodan Probleme damit, nur Alaska Saedelaeres Maske zu sehen, aber nicht seine Mimik. So auch jetzt, als der Transmittergeschädigte über Bildfunk mitteilte, dass Vamanu seine Arbeit in der Klinik als abgeschlossen betrachtete.
»Die Massenproduktion der Gegenmittel hat begonnen«, sagte der Transmittergeschädigte. »Vamanu möchte mit dir reden, Perry.«
»Ich erwarte euch!«
Der Holoschirm erlosch, und Rhodan wandte sich wieder Fellmer Lloyd zu. »Bitte, in Vamanus Gegenwart kein Wort über die Aktion im Kiulin-Schan-Gebirge, Fellmer! Wenn es Wichtiges gibt, verlässt du mein Büro. Ich folge dir dann umgehend.«
Wenig später kamen Alaska Saedelaere und der Avataru. Perry Rhodan spürte immer noch eine gewisse Faszination beim Anblick Vamanus. Schuld daran war sein Unvermögen, eine Definition von Vamanus Aussehen zu formulieren. Die Beschreibung als Mischung aus Chamäleon, Gottesanbeterin, Languste und Leopard war nur der völlig unzureichende Versuch, wenigstens annähernde Ähnlichkeiten mit Bekanntem zu suchen.
»Ich möchte mich noch für das Plasma bedanken«, sagte Vamanu.
»Eine Hand wäscht die andere«, entgegnete Rhodan.
»Vamanu hat ohne Pause gearbeitet und rund siebzig verschiedene Superinterferone entwickelt«, sagte Saedelaere. »Sie werden gegen alle Stämme des Info-Virus wirksam sein.«
»Es war nahezu im letzten Augenblick«, erklärte Vamanu. »Die Info-Viren sind sehr heimtückisch. Sie steigern nicht nur durch Informationsüberfütterung die geistigen Aktivitäten und das intellektuelle Leistungsvermögen. Vielmehr bewirkt diese Steigerung durch den ebenfalls erhöhten Hirnstoffwechsel auf Dauer eine zerebrale Schädigung, die ab einem bestimmten Zeitpunkt irreparabel wird. Dieser Zeitpunkt dürfte in rund sieben Tagen erreicht sein.«
Rhodan wurde blass. Mit beiden Händen stützte er sich am Arbeitstisch ab, an dem er stand.
»Wir sind demnach knapp am Chaos vorbeigeschrammt«, raunte er. »Nach den letzten Meldungen sind Millionen Terraner vom Info-Virus befallen, auch wenn ihre erhöhte Kreativität sich meist nur in bescheidenem Rahmen auswirkt. Eine solche Viren-Offensive kann nicht das Werk eines Zufallstäters sein. Vamanu, wie weit bist du in den Kampf zwischen Seth-Apophis und ES einbezogen?«
»Überhaupt nicht«, sagte der Avataru. »Ich bin jedoch über den Konflikt zwischen beiden Superintelligenzen informiert, weil ich mich über die Verhältnisse auf Terra und bei der Kosmischen Hanse informiert habe.«
»Die Viren-Offensive gegen Terra
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