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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Zeit.«
    »Es geht rasch«, versprach Guidry.
    Rhodan seufzte ergeben. Der Mann hatte immerhin etwas bei ihm gut. Wie viel? Er gab ihm zehn Minuten.
    Das Chagast war ein venusisches Restaurant; das El Dorado versprach authentisch alt-amerikanische Küche. Rhodan hatte von keinem Gericht je gehört, die der goldfarbene Androide – offenbar der mythische El Dorado, der Goldene Mann in eigener Person – auf einer handgeschriebenen Tafel anpries.
    Die beiden Gaststätten lagen unmittelbar nebeneinander. Sie waren, soweit Rhodan sehen konnte, gut besucht. Es war knapp nach 22 Uhr Bordzeit. Wie die meisten außerirdischen terranischen Einrichtungen, die sich nicht an einer planetaren Eigenzeit orientierten, entsprach die Bordzeit Terrania Standard.
    Eine Mariachi-Band aus sieben oder acht Musikrobotern spielte einen Huapango-Hit, der seit einigen Wochen die Hörer des gesamten Solsystems terrorisierte. Das Guitarron und die beiden Vihuelas waren kaum zu hören; die Trompeten schmetterten so gnadenlos, als gäben die Engel der Apokalypse ein Gastspiel auf MERLIN.
    Ich werde alt, dachte Rhodan in einem Anfall von Melancholie. Whatever happened to Tony Bennett, Patti Page, to Bill Haley & His Comets?
    Rhodan sah, wie Guidry kurz zu einer älteren, schmalen, sehr elegant gekleideten Frau hinter einem Tresen hinüberwinkte. Die Frau nickte Guidry ernst zu. Dieser wand sich an einigen Tischen vorbei, die allesamt überbelegt waren. Aber die Belegschaften waren ausnahmslos mit sich selbst beschäftigt. Niemand schaute zu Rhodan hoch.
    Am Ende des Speisesaales führte eine schmale Öffnung in der Wand zu den Toiletten. Rhodan sah die drei üblichen Türen: die Zugänge zu den beiden Räume für terranische und sonstige humanoide Männer und Frauen und zum Multifunktions-Hygieneraum für nicht-humanoide Gäste.
    Einige Meter davon abgerückt befand sich ein altertümliches Poster an der Wand – der holografische Starschnitt einer Sängerin, die, wenn Rhodan richtig informiert war, vor über fünfzig Jahren ihren künstlerischen Höhepunkt mit großem Schwung überschritten hatte – Diva Dyx oder Diva Dis? Es war ihm entfallen. Firmion Guidry legte seine Hand dem Hologramm auf den Bauch. Offenbar befand sich dort ein Sensorfeld, denn knapp über dem Boden schwang fast im selben Augenblick eine Klappe nach innen, vielleicht einen halben Meter mal einen halben Meter groß. Firmion Guidry ging in die Hocke, ließ sich auf alle viere nieder und kroch durch den Eingang.
    »Kommst du?«, rief er.
    Rhodan antwortete nicht.
    Er hörte Guidry sagen: »Ich weiß, ich bin krank. Aber es ist nicht ansteckend.«
    Rhodan schüttelte unwillig den Kopf, folgte dem Ganymedaner aber.
    Als er sich aufrichtete, sah er, dass Guidry eingeschlafen war. Der junge Mann hatte sich in eine Embryonalhaltung zusammengerollt. Er atmete tief durch den weit offenen Mund.
    Rhodan sah sich um. Der Raum war dreieckig wie ein sehr schmales Tortenstück, maximal zwei Meter hoch. Rhodans Ortssinn zufolge musste er genau zwischen den Wänden der beiden Gaststätten liegen. Das also hat er damit gemeint, er wohne zwischen Chagast und El Dorado.
    Eine Regalwand, angefüllt mit verschlossenen oder angebrochenen Lebensmittelkonserven. Einige Kanister Wasser. In der spitzen Ecke eine einfache autonome Toilette mit Recyclingfunktion unter einem 3-D-Poster, das einen Haluter in einer alt-japanischen Rüstung zeigte. Ein Tisch, ein Stuhl, eine Liege. Guidry hatte es nicht mehr bis dorthin geschafft, er lag auf dem nackten Boden.
    »Hallo, schöner Fremder«, sagte eine rauchige, ziemlich verlebte, aber unverkennbar weibliche Stimme. Er sah sich um. Nichts.
    »Man übersieht uns leicht«, sagte die Stimme.
    »Nur der Meister übersieht uns nicht. Juhu!«, rief eine zweite, kehlige und männliche Stimme – John Wayne!, fuhr es Rhodan durch den Sinn.
    Endlich entdeckte Rhodan die beiden. Es waren zwei Kakerlaken – zumindest in gewisser Weise. Die beiden Insekten, die auf dem Regal saßen, waren gut drei Zentimeter lang. Kakerlaken waren Kosmopoliten. Sie gediehen auf vielen Raumschiffen prächtig.
    Dass diese beiden gediehen, konnte man dagegen nicht ohne weiteres behaupten. Irgendwer hatte sie geköpft und anstelle ihrer Köpfe zwei künstliche, kantige Schädel aus Plastik und Leichtmetall aufgepflanzt.
    Außerdem musste er darin eine Mikropositronik untergebracht, ein Lautsprechersystem eingebaut und die beiden Tiere so in Bioroboter verwandelt haben.
    Rhodan wies auf den

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