Perry Rhodan - Jupiter
zur Sache.«
Oh doch, das tut es, dachte Mondra. Sie wusste nur noch nicht, in welchem Zusammenhang. An einen Zufall glaubte sie jedoch nicht. »Dir bleiben siebzehn Minuten. Du solltest schnell handeln, Onezime.« Ihr war klar, wie provozierend diese Worte angesichts ihrer Lage klangen. »Oder willst du zulassen, dass MERLIN zerstört wird? Wer weiß, wie die Station den Gewalten dort draußen noch widersteht, wenn sie erst einmal beschädigt ist.«
Breaux schwieg einen Augenblick lang. »Angenommen, es stimmt, was du sagst. Dann reißt du sämtliche Bewohner der Faktorei willentlich in den Tod. Dich eingeschlossen.«
Mondra lächelte kalt. »Sechzehn Minuten.«
Der Chef der SteDat kam auf sie zu, blieb dicht vor ihr stehen. »Noch ein Wort von deinem Countdown, und ich erschieße dich auf der Stelle.«
»Nur zu.«
Breaux sah ihr genau in die Augen. »Ich werde mit Oread Quantrill sprechen.«
»Du weißt, wie viel Zeit euch bleibt.« Obwohl ihr mulmig zumute war, blieb Mondra nach außen hin eiskalt und demonstrierte Selbstsicherheit und kühle Überlegenheit.
»Ich hätte euch töten sollen.«
»Hättest du«, stimmte Mondra zu.
Breaux zog sich zurück.
Unterdessen saß Perry Rhodan am Boden seiner Gefängniszelle. Man hatte ihn dort untergebracht, wo früher die Geschützkuppeln des Schlachtschiffs angeflanscht gewesen waren.
Der Terraner lehnte an einer kahlen Metallwand, von der eisige Kälte ausging. Über ihm wölbte sich eine durchsichtige Kuppel wie dickes Glas; er kam sich vor wie auf einer Panoramaplattform, von der aus er in die Atmosphäre des Jupiters blickte.
Nachdenklich wartete Rhodan ab und blickte auf grau-blaue Wirbel, zwischen denen vereinzelt grelle Blitze zuckten. Er kam sich allein vor, verloren in den Weiten eines fremdartigen Planeten, der über Jahrtausende hinweg so fremd geblieben war. Fremd, mitten in der Heimat.
Splitter: Das Triumvirat
Oread Quantrill sitzt neben Anatolie von Pranck in seinem Refugium in der TYCHE, als ihn die Botschaft seines Sicherheitschefs Onezime Breaux erreicht. Er lehnt in seinem halbmondförmigen Schwebesessel, Anatolie ruht auf der glänzenden Galaxienscheibe, fast nackt, umgeben von Licht und Wärme.
Die Nachricht, die Onezime bringt, verärgert Quantrill zunächst, doch sofort entsteht eine Idee, wie sich dieses Problem lösen lässt.
Über das Vidfon sieht er dem Leiter seiner SteDat in die Augen. Onezime steht in einem der Korridore des Labortrakts und wirkt wütend. Hinter ihm wuchert der Rotefeu, den Anatolie mit Hingabe pflegt; die Pflanzen stammen von ihrem Heimatmond Ganymed.
»Beruhige dich erst einmal«, fordert Quantrill.
»Wie könnte ich das angesichts ...«
»Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Wende deine Gabe an. Schenkt dir diese nicht immer inneren Frieden?«
Onezime geht schweigend die überwucherten Wände entlang, bis er schließlich einen verdorrten Ausläufer des Gewächses entdeckt. Er ergreift den toten Ast, schließt die Finger darum, und Leben pulst in den dürren Strang. Braune, verwelkte Blätter strecken sich, Farbe kehrt in sie zurück. Aus stumpfem Grau entsteht leuchtendes Rot. Es raschelt rundum. Im gleichen Maß steigt Onezimes Gelassenheit.
Quantrill ist zufrieden. »Es gibt keine Probleme.« Er spricht zu Breaux ebenso wie zu Anatolie, die aufgestanden ist. Ein Sternenlicht kriecht über ihren bloßen Oberkörper. »Vor allem nicht heute, wo der Sprung in die neue Zeit begonnen hat. Wir stehen kurz vor der Vollendung, vor dem Aufbruch in etwas, das unsere kühnsten Träume übersteigt. Ich werde die neue Menschheit in die ihr angemessene Welt führen, und ihr steht an meiner Seite!«
Sein Tonfall ist der des Predigers, dem er in seiner Kindheit im Franziskanerkloster am häufigsten gelauscht hat. Von ihm hat er alles über die Kunst der Rede gelernt. Vor anderen Menschen zu sprechen, sie mit seiner Vision zu erfüllen und sie mitzureißen, erhebt ihn ebenso, wie es Onezime erhebt, seine Gabe anzuwenden. Für jeden gibt es seinen ihm eigenen, angemessenen Weg.
Warum sollte er sich trüben Gedanken hingeben? Perry Rhodan ist weggesperrt. Mondra Diamond und ihren Begleitern wird Quantrill ein Angebot unterbreiten, das diese nicht ablehnen können.
Sie werden das Juwel aller Spiele begehen. DANAES großen Parcours. Doch diesmal wird es nicht um einen lächerlichen Gewinn aus Gold und Tau-acht gehen, sondern um alles. Um Freiheit für die Eindringlinge oder darum, dass sie sich
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