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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Funkortung.«
    »Was ist mit Jupiter? Mit den Monden Thebe und Io?«
    Morrison beantwortete die Frage der Kommandantin. »Amalthea sollte unserer Position am nächsten stehen. Die anderen sind bereits etwas weiter entfernt.«
    »Wie auch immer ...« Der Ferrone überkreuzte abwehrend die Arme vor der Brust. Sein Gesicht färbte sich tiefblau. »Es hat nicht den Anschein, als wäre noch irgendetwas außerhalb des Schiffes.«
    »Wir konnten den Gravitationslinsen-Effekt deutlich sehen«, erinnerte die Pilotin. »Jupiter und seine Monde verbergen sich hinter diesem starken Schwerkraftfeld. Im schlimmsten Fall wird der Raum extrem gekrümmt. Jedenfalls sehen wir nicht einmal mehr das Licht von Sol.«
    »Diesen Gedanken hatte ich ebenfalls.« Der Ortungsspezialist nickte zustimmend, eine Geste, die er der terranischen Besatzung abgeschaut hatte. »Leider verhält es sich wohl nicht ganz so einfach.«
    »Ich höre, Schack!«, rief die Kommandantin auffordernd.
    »Eine Vermutung, mehr nicht«, sagte der Ferrone. »Sicher können wir erst sein, sobald Messungen diese Annahme bestätigen. Das vermeintliche Kippen der Gravitationslinse gibt mir zu denken. Yoshimi?«
    Die Pilotin schüttelte den Kopf. Sie glaubte zu wissen, worauf der Ferrone hinauswollte. »Es gab kein entsprechendes Flugmanöver«, beantwortete sie die unausgesprochene Frage. »Jedenfalls nicht aus eigener Kraft.«
    »Mit anderen Worten: Die CHARLES DARWIN wurde entweder von einem Sog in einer Art Spiralbewegung erfasst ...«
    »... und befindet sich wo?«, unterbrach Morrison.
    »Genau das frage ich mich ebenfalls«, fuhr der Ortungsspezialist fort. »Eine Bewertung der Situation über den Kontra-Computer wäre hilfreich. Wahrscheinlich ist, dass die Schwerkraft für einen ultrakurzen Moment extrem hohe Werte erreichte. Ausreichend, um die Raum-Zeit-Struktur zu schädigen. Eine Perforation des energetischen Gefüges, ein Riss zum Hyperraum möglicherweise ...«
    Jemand lachte heiser.
    »Zugegeben, das klingt verrückt«, bestätigte der Ferrone. »Aber ein Paratronschirm leitet auftreffende Waffenenergie ebenfalls über Strukturrisse in den Hyperraum ab, und darüber denkt längst niemand mehr nach.«
    »Andernfalls könnten wir diese Überlegungen nicht mehr anstellen, weil unser Schiff nur mehr das Volumen einer zerdrückten Konservendose hätte«, wandte die Kommandantin ein. »Wir haben schon von wandernden Schwerkraftfeldern variierender Stärke gesprochen. Das heißt, die Ursache aller Probleme ist das Artefakt auf Ganymed.«
    »Was steckt dahinter?«, fragte die Pilotin. »Ein gezielter Angriff?«
    In einer ratlosen Geste hob der Ortungsspezialist die Arme. »Das Objekt scheint mindestens zweihunderttausend Jahre aus der Vergangenheit zu stammen, womöglich sogar sehr viel mehr. Ich denke, ich bin über die terranische Geschichte gut genug informiert. Wir brauchen von heute doch nur dreieinhalb- bis viertausend Jahre zurückgehen. Niemand hätte die Vernichtung des Planeten Erde oder des gesamten Systems überhaupt zur Kenntnis genommen. Deshalb glaube ich nicht an einen gezielten Angriff, eher an einen Schaltfehler.«
    »Das ist eine Frage, die wir jetzt nicht beantworten können.« Hannan O'Hara drückte mit beiden Händen ihr Haar in die Höhe. »Wir sitzen fest. Wenn ich deine Überlegungen stimmig fortführe, Schack, sind wir in einem eigenen kleinen Universum gefangen.«
    Der Ferrone ließ sich zu einer beschwichtigenden Geste hinreißen.
    »Ich bin zwar in einer Familie von Hyperphysikern aufgewachsen, aber ich bin – wie sagt man auf Terra? – so etwas wie das schwarze Schaf. Ich hatte nie die Ambition, auf einem Lehrstuhl zu versauern.«
    Die Kommandantin nickte stumm.
    »Das mit dem eigenen Universum erscheint mir zu hoch gegriffen«, relativierte der Ferrone. »Vielleicht sollten wir es besser als Keim für ein mögliches neues Universum bezeichnen.« Deutlich war seinem Gesichtsausdruck anzumerken, dass ihn dieses Thema zwar interessiert hätte, er aber davor zurückschreckte, den Gedanken fortzuführen.
    »Ein Universum ohne Leben«, murmelte Morrison.
    »Sind wir kein Leben?« Yoshimi Cocyne konnte sich den Widerspruch nicht verbeißen. Es war wie ein Adrenalinstoß, der in diesem Moment durch ihren Leib fuhr. Sie und Morrison – vielleicht begriff er endlich, dass zwischen ihnen jederzeit mehr sein konnte. Bislang schreckte er davor zurück, als fürchte er sich, eine Frau anzufassen. Dabei schätzte Yoshimi ihn als furchtlos ein.

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