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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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hatte die Augen halb zusammengekniffen, ihre gespreizten Finger drückten auf Stirn und Schläfen. Zudem atmete sie mit einem Mal stoßweise. Ihr war anzusehen, dass es ihr nicht gutging.
    Dennoch fixierte sie den kleinen Elfenroboter, der mit langsamem Flügelschlag vor ihr schwebte.
    »Was ist mit meinem Wasser?«
    »Es ist schon da«, versicherte der Roboter.
    »Bitte? Ich bin nicht zum Scherzen aufgelegt.«
    »Schade.« Die Zehnzentimetergestalt schraubte sich ein wenig höher. Sie hielt jetzt einen dünnen leuchtenden Stab in der Hand. Ein flirrender Sternenregen sprühte von dessen vorderem Ende und senkte sich auf die Tischplatte herab.
    Ein gut gefülltes Glas stand plötzlich vor ihr. Kateen Santoss blickte es ungläubig an. Schweiß perlte auf ihrer Stirn.
    »Ein einfaches Deflektorfeld«, erklärte Molkam.
    Die Archäologin nickte stumm. Den technischen Trick hatte sie trotz ihrer Benommenheit erkannt.
    Sie vergrub ihr Gesicht in der linken Hand und griff mit der Rechten nach dem Glas. Zitternd schloss sie die Finger und verschüttete schon dabei einen Teil des Getränks. Dass die Unterhaltung am Tisch verstummte und jeder sie musterte, fiel ihr gar nicht auf.
    »Ich rufe einen Medoroboter«, sagte Molkam.
    Kateen hob das Glas an die Lippen. Sie schaffte es kaum zu trinken, das meiste Wasser floss über ihr Kleid, das sich vor allem im Schulterbereich braun verfärbte. Das Emotiogewebe reagierte auf ihren geschwächten Zustand.
    Im nächsten Moment ließ sie das Glas fallen. Es zersprang klirrend.
    Als hätte das Geräusch sie aufgeschreckt, blickte Kateen um sich. Zögernd nahm sie die Hand vom Gesicht.
    »Es ist vorbei. So abrupt, als wäre nie etwas gewesen, als ...«
    Ein dumpfes Grollen hing plötzlich in der Luft.
     
    »Woher kommt das Geräusch?«, wollte der Weißhaarige von Kateen wissen. Als sie sich abwandte, um die Bar zu verlassen, kam er schnell auf sie zu und hielt sie am Arm zurück.
    »Ich hab doch Augen im Kopf!«, fuhr er die junge Frau an. »Deine Benommenheit eben war offensichtlich, du konntest nicht einmal mehr das Glas festhalten. Keine zwei Sekunden später fing dieses Dröhnen an. Du weißt ...«
    »Ich weiß nichts, gar nichts!«, erwiderte Kateen gereizt.
    Sie griff nach der Hand, die ihren Arm umklammerte, schaffte es aber nicht, sich von dem Mann zu lösen. Erst als sie die Fingernägel in seinen Handrücken bohrte, zuckte er zurück.
    »Der Ursprung lässt sich kaum lokalisieren.« Molkam schaute sich argwöhnisch um. »Es scheint überall zu sein.«
    »Auf jeden Fall außerhalb des Gebäudes«, stellte die Archäologin fest. Sie verstand selbst nicht, weshalb sie sich dessen so sicher sein konnte. »Ich denke, dieses Grollen dringt aus dem Eis herauf.«
    Höchstens einen Kilometer von der Kuppel entfernt, im Bereich der Verteilerbahnen zu den Pisten, flammten starke Scheinwerferbatterien auf. An den Lichtverhältnissen über der Ovadja Regio hatte sich nichts verändert, doch möglicherweise gab es im beleuchteten Bereich Ungewöhnliches zu sehen.
    »Irgendwas tut sich da draußen!«, rief eine Frau von der anderen Seite der Bar herüber. »Auf die Distanz schwer zu erkennen, aber da liegt wohl etwas auf dem Eis, das vor kurzem noch nicht da war ...«
    Das Grollen hielt an. Es erinnerte Kateen an die Geräuschkulisse vom Vormittag. Jedoch erwartete sie nicht, dass im Hotelbereich ein Kryovulkan aufbrach. Diese Gefahr bestand kaum.
    »Seit wenigen Minuten verzeichnen wir eigenartige Schwingungen, die mit einem dumpfen Grollen einhergehen.« Die Archäologin horchte auf, als die Stimme aus den Akustikfeldern erklang. »Es besteht kein Grund zur Beunruhigung. Die Geräusche entstehen in lokal begrenzten Verschiebungen im oberen Eispanzer, die auf Ganymed keine Seltenheit sind. Diesmal wurde sogar ein im Eis eingeschlossenes Objekt freigelegt. Noch ist nicht ersichtlich, um was es sich handelt, möglicherweise um einen oder zwei Container, die während des Kuppelbaus vergessen oder gar bewusst zurückgelassen wurden.«
    »Container?« Kateen Santoss lachte verhalten. Es war ein eher geringschätziges und beinahe auch ein wenig furchtsames Lachen. Sie glaubte, als Einzige schon zu wissen, was da aus dem Eis zum Vorschein gekommen war. Und wenn sie plötzlich einen Hauch von Furcht empfand, dann keinesfalls vor der lemurischen Station, sondern vor dem Moment, in dem alle Untersuchungen des Artefakts abgeschlossen sein würden. Davor, dass die jahrelangen Anstrengungen ihrer

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