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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Mondra.
    Buster versuchte gelassen zu grinsen, was kläglich misslang. »Soll ich dir was sagen? Jetzt neide ich dir dein kleines Vibromesser doch.«
    Wortlos reichte sie es ihm. Sie würde sich auch waffenlos verteidigen können. Dion Matthau winkte ab, betonte, es nicht ernst gemeint zu haben. »Einer von uns muss das Messer nutzen – wer, ist gleich, solange wir alle einsatzfähig und unverletzt sind. Behalt es.«
    »Und deine Wunde am Bein?«, fragte Gili. »So ganz unversehrt scheinst du nicht zu sein.«
    »Vergiss es!«, forderte Buster. »Ich bin nicht invalid.«
    Plötzlich wurde es still. Nur noch ein leises, kaum wahrnehmbares Rauschen drang durch den Nebel. Dann stakste etwas auf die kleine Gruppe zu. Ein ledriges, dürres Wesen mit kurzen Stummelbeinen und überlangen Armen. Die Ellenbogen berührten den Boden wie Füße, die Unterarme ragten nahezu senkrecht in die Höhe und liefen in krallenartigen, dreifingrigen Händen aus.
    Krallen? Nein, korrigierte sich Mondra. Der erste Eindruck täuschte. Eher handelte es sich um grazile, dünne Finger, seltsam wehrlos. Auf dem unförmigen Schädel wuchsen pilzartige Gebilde.
    »Wer bist du?«, fragte sie. »Ich habe solche wie dich schon gesehen.«
    Inmitten des halslosen Kopfes öffnete sich ein lippenloser, spitzer Mund. An unmöglichen Stellen zwinkerten Augen. »In der Schwarzen Obhut der Pranck.«
    Im Labor, dachte Mondra. »Wie kommst du ...«
    »Schiqalaya«, sang die Kreatur und entfaltete ein schillerndes Rad um den fledermausdürren Leib. Das sphärische Etwas, dünner als ein Schmetterlingsflügel, erstrahlte in tiefem Rot. »Schiqalaya.« Ohne sich zu bewegen, hoben Füße und Ellenbogen vom Boden ab. Das Wesen schwebte in einigen Zentimetern Höhe.
    Wie konnte das sein? Die Atmosphärenschwaden ließen das Radsegel zwar leicht flattern, aber es wehte kein Luftzug, der ihr Gegenüber hätte anheben können, und seien die Flügel noch so perfekt dafür geeignet – was man von dem Ganzkörperrad sicher nicht behaupten konnte, das entfernt an den Schmuck eines terranischen Pfaus erinnerte. Die Pilzgewächse auf dem Schädel schillerten türkis, was erst im Kontrast zum dunklen Rot des Rads richtig deutlich wurde.
    Mit einem Mal verschlug es Mondra den Atem. Dieser Raum erinnerte an die Atmosphäreschichten des Planeten ... die Spielrunde trug den Namen Jupiteranischer Ozean ... und hatte Perry während des chaotischen Anflugs auf MERLIN nicht gesagt, er habe etwas gesehen? Ein Rad? »Lebt ihr in der Gashülle des Planeten?«
    »Wir sind von der Psionischen Arche«, sang die Kreatur, und ihr kleines Gesicht verzog sich. »Von der NAPHAUT DOSCHUR.«
    »Also gehört ihr nicht zum Parcours?«
    »Schiqalaya.« Das Wesen stieg ohne sichtbare Bewegung noch höher, und der fledermausdürre Leib pulsierte. Die überlangen Arme pendelten in die Tiefe, das Ellenbogengelenk war wie eine dicke Geschwulst. »Flucht vor der Obhut, Flucht im Ozean.«
    »Warte!« Mondra versuchte, in all den kryptischen Äußerungen einen Sinn zu erkennen. »Was ist das Geheimnis dieser Spielrunde?«
    Das Wesen raste plötzlich mit erstaunlicher Geschwindigkeit davon.
    Irgendwo im Nebel donnerte es, und stroboskopartiges Licht blitzte auf. Einen Augenblick lang kam sich Mondra vor, als stehe sie mitten im Zentrum eines Gewitters.
    »Was soll man von diesem seltsamen Kerl halten?«, fragte Buster. »Der ist doch ...« Weiter kam er nicht. Ein riesiger, dunkler, kastenförmiger Klotz gewann plötzlich an Kontur, schoss heran, schien die ganze Welt vereinnahmen zu wollen.
    Mondra warf sich zu Boden, sah noch, wie Gili mit wehenden Haaren förmlich zur Seite flog, dann schlug sie auf, rollte sich zur Seite und robbte weiter.
    Die Welt ging in tobendem Donner unter. Es krachte, Metall rieb über Metall, irgendjemand schrie. Porcius? Dann ein Zischen. Etwas wirbelte auf Mondra zu, schlug gegen ihre Beine. Der Schmerz war mörderisch. Noch immer lag sie am Boden, zog die Beine an, kauerte und drehte sich um, das Messer erhoben.
    Es gab nichts, das sie hätte angreifen können. Peitschende Metalltentakel hämmerten auf den Boden – das Vibromesser nutzte ihr nichts dagegen. An ihren Enden leuchteten rote Lichter wie glühende Augen. Flucht vor der Obhut, Flucht im Ozean, vermeinte sie die Stimme des fremden Lebewesens zu hören. Es war also aus von Prancks Laboren geflohen und floh noch immer, in dieser Spielrunde, einer Umgebung, die in MERLIN wohl seiner eigentlichen Lebenssphäre am

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