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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Brustkorbs klafft ein elliptisches Loch in dem Körper der Leiche. Der Rand ist vollkommen glatt, wie mit einem dünn fokussierten Thermostrahl mühsam herausgeschnitten und sorgsam verschweißt, so dass kein Tropfen Blut aus der Wunde fließt. Mishealla hätte die Faust durch das Loch stecken können, so groß ist es. Was immer es gerissen hat, es hat Kleidung, Haut, Fleisch und Knochen gleichermaßen durchdrungen.
    Die Hand mit der Waffe zittert.
    Das Wummern ändert sich zu einem Knattern, das in den Ohren knackt und Mishealla schwindeln lässt. Ihr Gleichgewichtssinn droht zu kollabieren.
    Schwer atmend hebt sie den Blick, sucht nach Spuren und entdeckt jetzt erst, dass die Wand zwischen Wohnraum und Badezimmer förmlich perforiert ist. Elliptische Löcher prangen darin, fünf, zehn, zwanzig mindestens. Überall entdeckt Mishealla neue, und sie sehen genauso aus wie das Stück aus Fleisch und Blut, das der Toten aus dem Leib geschnitten wurde.
    Ein Pfund Fleisch aus deinem Herzen, denkt Mishealla und fragt sich, wo sie diesen Satz gehört hat. Sie verdrängt diese Assoziation. Tränen verschleiern ihren Blick, und namenlose Angst schnürt ihr die Kehle zusammen.
    Zögernd tritt sie noch näher. Sie weiß, dass sie eigentlich fliehen oder zumindest Verstärkung herbeirufen muss, doch die dunkle Faszination ist stärker.
    Was hat es mit diesen Löchern auf sich? Woher stammt der Lärm, der immer durchdringender wird?
    Zu dem Geräusch gesellt sich ein Knistern und Zischen, und Mishealla sieht etwas im Augenwinkel. Es gleitet vom Badezimmer her aus der Wand. Nein, es gleitet durch die Wand, frisst sich hindurch, und ein neues Loch entsteht. Dampf kräuselt davon.
    Ein schwarzes, lichtloses Ding rast durch den Raum, schlägt Pirouetten, kreiselt umher, zischt auf seiner Bahn auch durch einen hölzernen Schrank und perforiert ihn. Ein weiteres Knistern, und das Etwas verschwindet wieder im Badezimmer, nur um sofort darauf zurückzukehren.
    Es ist ein Loch in der Wirklichkeit, denkt Mishealla. Jetzt erkennt sie es besser. Es ist eine wirbelnde Spirale, wie das Abbild einer Galaxis in unendlich weiter Ferne mitten im freien Weltraum. Nur viel kleiner. Und viel näher.
    So also ist die Bewohnerin dieses Quartiers gestorben – das Etwas hat sich mitten durch Wanjas Brustkorb gefressen. Ein Schwarzes Loch? Der Vergleich hinkt zwar, aber ...
    Weiter kommt Mishealla nicht.
    Das ist ihr letzter Gedanke. Denn sie steht zufällig im Weg des Phänomens, und wie es Wanja Heyerdals Fleisch absorbierte, nimmt es nun die obere Hälfte von Misheallas Schädel in sich auf. Das Gehirn verpufft im Bruchteil einer Millisekunde. Dank der organischen Nahrung wächst das Etwas, das Mishealla mangels einer besseren Bezeichnung als Schwarzes Loch bezeichnet hat. Außerdem ändert es seine zufällige, chaotische Bahn und stößt in andere Bereiche MERLINS vor.
    Es ist der 12. Februar 1461 NGZ, 7.22 Uhr.
    Wanja Heyerdal und Mishealla Ceist fielen dem Gravo-Fraß zum Opfer.
    Der Countdown der Faktorei MERLIN läuft.

Exodus
     
     
    »Was ... was ist das?«, fragte Mondra Diamond.
    Vor ihr fiel der Boden flach zu einer Mulde ab, in deren Zentrum sich ein Strudel drehte, als würde dort Wasser abfließen. Nur dass es sich nicht um Wasser handelte, sondern um goldfarbenes Metall, das alles andere als flüssig war. Die Irregularität durchmaß etwa zehn Meter und lag am Rand einer großen Lagerhalle. Der Roboter hatte die beiden Terraner an diesen Ort geführt.
    »Etwas anderes interessiert mich noch viel mehr.« Porcius wandte ruckartig den Kopf, suchte die Umgebung ab. In seinen Augen lag Unruhe, wenn nicht gar Angst, als befürchte er, jeden Augenblick beschossen zu werden; eine Sorge, die man nicht als unbegründet bezeichnen konnte. »Ist es wirklich notwendig, uns das zu zeigen? Ganz ohne Schutzmaßnahmen? Quantrill steht ein ganzes Heer von Leuten zur Verfügung, die ...«
    »In diesem Bereich der Station wird er uns nicht finden«, unterbrach der Roboter. »Er befindet sich vollkommen unter MERLINS Kontrolle.«
    »Ich dachte, DANAE hätte in der gesamten Faktorei den Oberbefehl?«
    Mit metallischem Knirschen hoben sich die Arme des Roboters. »Das galt noch vor kurzem. Diesen Teilabschnitt allerdings hat MERLIN unter seine Gewalt gebracht. DANAES Augen reichen nicht bis hierher.«
    »Wie konnte MERLIN das gelingen?«
    Der Arm des Roboters zeigte auf die Mulde, in deren Zentrum sich noch immer der Strudel drehte. »Deshalb. Oder genauer

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