Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
Vom Netzwerk:
stürmten das Casino, sieben sind noch übrig. Das ist mehr als vier Stunden her. Wir waren beide ohnmächtig.«
    Für ihre geschundenen Körper bedeutete das eine Labsal – für Jupiter und im Hinblick auf Oread Quantrill und seine noch immer undurchsichtigen Pläne einen weiteren Zeitverlust.
    Der einzeln stehende Roboter stampfte näher. Über seinen Beinen war das Metall schwärzlich verkohlt. Im Kniegelenk flackerte bei jedem Schritt ein Funke auf. Die Augen, rote, seelenlose Lichter, glühten. »Wir sind Dragomane.« Die Stimme drang aus einem Akustikfeld unterhalb der Kopfsektion. Eine Membran vibrierte dort leicht. »Wir dienen als Kontakter zwischen euch und MERLIN.«
    »MERLIN?«, fragte Mondra. »Der Zentralrechner der Faktorei?« Dass der Hauptrechner den Namen des gesamten Schiffes trug, war bei Flottenschiffen üblich. In diesem Fall jedoch war Mondra etwas anderes bekannt. »Ich dachte, DANAE wäre ...«
    »DANAE ist das neue Schiffshirn, eingebaut, um die Leistungen der Faktorei unter den spezifischen Bedingungen der Jupiter-Atmosphäre zu optimieren. MERLIN war der Rechner des ursprünglichen Kugelraumers, in dessen entkernter Hülle die Faktorei errichtet wurde.«
    »Also existieren zwei Hauptrechner in der Station?«, fragte Porcius.
    »MERLIN ist nur im Hintergrund tätig. DANAE erfüllt die meisten Funktionen und steuert vom Casino aus alle relevanten Vorgänge. DANAE sollte euch auf Befehl von Oread Quantrill in die Abhängigkeit von Tau-acht zwingen.«
    »Womit MERLIN nicht einverstanden ist?«
    Im Roboter surrte und klackte es, ehe auf Höhe des Brustkorbs eine Klappe zur Seite glitt. Ein Greifarm schob sich daraus hervor, an dessen Spitze eine Injektionsdüse schimmerte. »Die Antwort auf diese Frage werde ich dir gleich geben. Zunächst lass mich dir dieses Medikament verabreichen. Es dir kurz nach deinem Erwachen zu verabreichen ist notwendig, um den Heilungsprozess zu beschleunigen.«
    »Woher weiß ich, dass ich dir vertrauen kann?«
    »Ohne mich wärst du bereits im Casino gestorben. Außerdem hatte ich Gelegenheit genug, dich zu vergiften, während du ohnmächtig warst.«
    Mondra nickte ergeben. In ihrer Lage Misstrauen zu zeigen, war tatsächlich sinnlos. Ob es ihr gefiel oder nicht, ohne das Eingreifen der Roboter und damit MERLINS wären sie und Porcius im Casino verloren gewesen. Sie erhob sich und fühlte leichten Schwindel, den sie jedoch unterdrücken konnte. »Bitte.«
    »Ich injiziere in deinen Hals. Du wirst kaum etwas spüren.«
    Als sich der Greifarm auf ihren Hals legte, durchfuhr sie eine bizarre Erinnerung an die Vampire in der fünften Spielrunde des Parcours. Sie sah das totenbleiche, schmerzunempfindliche Monstrum vor sich, das kurz zuvor noch ein Mensch aus Fleisch und Blut gewesen war. Ein leises Zischen lenkte sie ab, und ein Kribbeln wanderte von der Schlagader über die Schulter und den Brustkorb. »Zurück zum eigentlichen Thema«, forderte sie. »MERLIN ist mit Quantrills Entscheidung also nicht einverstanden?«
    Dragomans Greifarm verschwand wieder im metallischen Brustkorb. »DANAE hat sich auf Quantrills Seite geschlagen und unterstützt diesen willfährig. Darüber wundert sich MERLIN allerdings nicht. DANAE entschied schon immer falsch. Das ist einer der Gründe, warum MERLIN mit DANAE im Krieg liegt.«
    »Krieg?«
    »Eine bislang eher im Untergrund schwelende Auseinandersetzung. MERLIN ist dank seiner bioplasmatischen Anteile zu eigenständigem Denken fähig. Das ist bei DANAE und jedem hoch entwickelten Rechenhirn nicht anders; allerdings nutzt DANAE diese Fähigkeit leider völlig falsch. Bis jetzt hat sich MERLIN zurückgehalten und nur unauffällig opponiert. Zu lange, wie sich nun zeigt. Es war höchste Zeit, in offenen Widerstand überzugehen.«
    Mondra nickte. »Das scheint mir auch so. Was weißt du über Oread Quantrills Pläne?«
    »MERLIN hat mir darüber nichts mitgeteilt. Ich bin nur eine seiner vielen ausführenden Hände.« Der Roboter klang beinahe traurig. Mondra fragte sich allerdings, ob der wahre Grund für eine solche Traurigkeit in den nächsten Worten verborgen lag. »Euer Sieg im Parcours machte es nötig, die Phase des kalten Kriegs zu beenden. Nun hat die aktive Auseinandersetzung begonnen, und der Konflikt strebt seinem Höhepunkt entgegen. Die Folgen werden katastrophal sein.«
    So distanziert kann auch nur ein Roboter über einen Krieg sprechen, dachte Mondra. »MERLIN wusste, dass Quantrill nicht fair verlieren

Weitere Kostenlose Bücher