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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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MERLIN und weshalb?«
    »Das ist die falsche Frage.« Der Jaguar legte den Kopf in den Nacken; das Maul stand halb offen.
    Sogar die Zunge sieht echt aus, dachte Mondra. »So?«
    »Die korrekte Frage lautet: Warum hat Oread Quantrill die Faktorei vor wenigen Tagen in exakt diese Position manövriert?«
    Die Erkenntnis traf Mondra wie ein Faustschlag. Natürlich ... als sie – vor so lange anmutender Zeit – in der aus den Fugen geratenen Jupiter-Atmosphäre die Faktorei hatten anfliegen wollen, war sie nicht an der zuletzt gemeldeten Position gewesen.
    Nun wussten sie, warum. Quantrill hatte MERLIN direkt in die Schusslinie des abstürzenden Mondes manövriert.
    Er hatte gewusst, was geschehen würde.
    Er hatte die Zerstörung Jupiters und vielleicht des gesamten Solsystems eiskalt einkalkuliert.
     
    Der Arkonide steckte bis zur Hüfte im Boden. Beide Beine waren mit dem Metall verschmolzen. Die Arme zuckten hilflos, versuchten einen Handstrahler zu erreichen, der knapp außerhalb ihrer Reichweite lag. Das Gesicht war vor Schmerzen verzerrt. In den Augen stand nackte Panik.
    Inzwischen schritt Porcius Amurri an der Spitze seiner Gefolgschaft; am Ende des breiten Korridors konnte er bereits den Eingang zum Verladesilo sehen. Oder das, was davon übrig geblieben war. Wie hatte MERLIN doch gesagt, als er sich über ein frei schwebendes Akustikfeld überraschend gemeldet hatte? Es hat dort einen Unfall gegeben. Welcher Art, vermag ich nicht zu sagen.
    »Die Waffe«, sagte der Arkonide gequält. »Gebt mir die Waffe!«
    Porcius bückte sich vor ihm. »Wir helfen dir.«
    »Die Waffe!«, rief der andere nur.
    Ehe Porcius es verhindern konnte, hob einer seiner Begleiter, ein Cheborparner, den Strahler auf. »Was willst du da...«, konnte er noch sagen, dann packte der Arkonide sein Bein und brachte ihn zu Fall. Der Cheborparner schlug hart auf, der Arkonide entriss ihm den Strahler.
    »Nein!« Porcius sprang vor, doch er kam zu spät.
    Der Arkonide öffnete den Mund, steckte den Lauf des Strahlers hinein und drückte ab. Der halbe Schädel verschwand. Die Haut des Gesichts warf Blasen, die Haare gingen in Flammen auf.
    Die Waffe fiel auf den Boden.
    Der Tote konnte nicht einmal umstürzen; von weitem musste es aussehen, als säße er auf dem Boden.
    Porcius wandte sich grauenerfüllt ab. Er sagte nichts – was hätten Worte auch geändert? Natürlich hatte der Cheborparner einen Fehler begangen. Warum sonst hätte der Arkonide eine Waffe verlangen sollen, als seinem Leiden ein Ende zu setzen?
    »Es war gut so«, sagte irgendjemand neben ihm. »Wir hätten ihm nicht helfen können.«
    »Wir hätten es müssen «, widersprach Porcius. »Irgendwie hätten wir ...«
    »Ein weiteres Opfer des Gravo-Fraßes. Nichts, das wir ändern könnten.«
    Der TLD-Agent sah nicht einmal, wer diese Worte gesprochen hatte. Es interessierte ihn auch nicht. Bitter genug, dass die fatalistischen Worte der Wahrheit entsprachen. Was hätten sie tun sollen?
    Also gingen sie weiter.
    Schon vor einigen Minuten war ein Dragoman-Roboter zu der immer größer werdenden Menge gestoßen. Jetzt bahnte er sich einen Weg zu Porcius. »Ich habe neue Daten von MERLIN empfangen. Er hat einen Überblick über die meisten Teile der Faktorei gewonnen. Auch über die Hangars der Peripherie, wo die Beiboote und Jets liegen. Dort hat der Gravo-Fraß sämtliche Technologie unbrauchbar gemacht. Keines der Beiboote ist noch flugfähig. Wir können mit ihrer Hilfe nicht einmal eine Handvoll Leute evakuieren. Der einzige Weg nach draußen ist und bleibt die TYCHE. Der Zugang ist durch die SteDat und Kampfroboter, auf die MERLIN keinen Zugriff erhalten kann, gesichert.«
    Porcius nickte. Schlechte Nachrichten bildeten inzwischen seinen Alltag. Er war deshalb kaum noch überrascht. Doch völlig egal, was weiter kommen mochte – solange sie am Leben blieben, würden sie kämpfen und sich ihrem Schicksal widersetzen, um irgendwie den totalen Untergang zu überleben. Oder um mit der sprichwörtlichen Waffe in der Hand zu sterben.
    Doch zunächst bildeten das Tau-acht-Silo und damit der Unfall, der sich dort ereignet hatte, das Ziel.
    An der Spitze einer Tausendschaft ging der junge TLD-Agent weiter.
    Niemand stellte sich ihm in den Weg. Er stieg über aufgebrochenen Boden, über Trümmer und Metallbrocken. Eine offenbar explodierte Schwebeplattform glühte noch. Vom Silo selbst war eine wohl vormals durchsichtige Glaskuppel zu sehen, die sich über einer Grundfläche von

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