Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
Vom Netzwerk:
Schiffshirn schnell gelungen, das Vakuum auszufüllen und die Kontrolle über alles zu übernehmen – einschließlich der Robottiere. Also hatte MERLIN auch das Schott für sie geöffnet.
    Oder handelte es sich um einen Bluff? Konnten die Jaguare noch eigenständig im Sinne DANAES agieren? Egal. Ihr fehlte die Kraft, das notwendige Misstrauen an den Tag zu legen. Als der Techno-Jaguar sie aufforderte, sich an ihm festzuklammern, gehorchte sie, und war unendlich erleichtert, als sie sich gemeinsam in Sicherheit brachten. Sie erreichten den Torbogen, schoben sich ins Freie, und das Schott schloss sich hinter ihnen.
    Vollkommen erschöpft ließ sich Mondra einfach zusammensacken. Alle Muskeln schmerzten, sie gönnte sich eine kurze Pause.
    »MERLIN hat die Kontrolle über die Faktorei erlangt«, säuselte der Techno-Jaguar. »Es wird dich interessieren, dass Porcius Amurri inzwischen 1128 Personen an seiner Seite weiß. Sie werden das Verladesilo in Kürze erreichen. Dort kam es zu einem Unfall.«
    »Unfall?«, ächzte Mondra.
    »Ich besitze keine näheren Informationen. MERLIN kann seitdem auf dieses Gebiet nicht mehr zugreifen. Offenbar haben sich großflächige Zerstörungen ereignet. Etwas anderes ist jedoch noch weitaus wichtiger.«
    Mondra atmete tief durch. Sie ahnte schon, dass ihr nicht gefallen würde, was das Robottier ihr mitzuteilen plante. Sie setzte sich, dehnte die Arm- und Nackenmuskulatur, die völlig verspannt war. »Ich höre.«
    »MERLIN ist es gelungen, eine Tastresonanz aus dem Orbit aufzufangen und auszuwerten. Das Ergebnis steht eindeutig fest. Der Mond Ganymed hat seine Umlaufbahn verlassen und stürzt in Richtung Jupiter-Zentrum.« Der Techno-Jaguar hob den Kopf, legte ihn schief, als wittere er. »Wir sollten von hier verschwinden.«
    Mondra sah es ebenfalls – das Metall des Schotts warf Wellen und gab im nächsten Augenblick knackende Geräusche von sich. Offenbar griff ein hyperphysikalisches Phänomen nach ihm. Sie konnte kaum einen Gedanken dafür erübrigen, erhob sich und ging wie betäubt neben dem Robotertier her. »Ganymed hat ... was? «
    »Seine Umlaufbahn verlassen.« MERLINS Bote sagte es mit einer Emotionslosigkeit, wie sie nur ein Roboter an den Tag legen konnte. »Die normale Orbitalgeschwindigkeit des Mondes beträgt zehn Komma acht-acht Kilometer pro Sekunde, also etwa vierzigtausend Kilometer pro terranischer Standardstunde. Bislang blieb der Mond auf etwa einer Million siebzigtausend Kilometern Abstand. Etwas hat ihn nun aus der Bahn geworfen. Der Mond stürzt in einem steiler werdenden Bogen dem Kern Jupiters entgegen. Der Einschlag wird in sechzehn Stunden erfolgen, etwa um 23.17 Uhr. Uns bleibt also weniger Zeit als gedacht.«
    »Uns bleibt weniger Zeit«, flüsterte Mondra. »Ein Mond stürzt ab und uns bleibt weniger Zeit. Was sind die Folgen, wenn Ganymed in den Jupiter einschlägt? Er ist eine Bombe von welchem Durchmesser?«
    »Etwa 5262 Kilometer.«
    Mehr als fünftausend Kilometer. Ganymed war größer als der Planet Merkur. Mondra wurde schwindlig. »Was ...«
    »Jupiters Gefüge wird völlig zerstört werden. Der Schwerkraftkern wird kollabieren. Die Folgen für das gesamte Solsystem einschließlich Terra hat MERLIN noch nicht berechnet, aber es kommt einer absoluten Katastrophe gleich. Für uns läuft der Countdown jedoch schon vorher ab. Vierzehn Minuten vor dem Einschlag, um 23.03 Uhr, wird MERLIN von Ganymed zentral getroffen werden. Das Ende erreicht uns also schon vor der völligen Denaturierung durch den Gravo-Fraß.«
    Sie betraten einen Quergang, dessen Wände mit Holz getäfelt waren. Niemand hielt sich in Sichtweite auf. Hinter ihnen brach mit gewaltigem Krachen das Schott; Metallfragmente wurden ins Casino gesaugt, aus dem das Brüllen und Tosen eines Orkans drang. Mondra beachtete es kaum. Wie seltsam, dass man sich binnen einiger Stunden an für den menschlichen Verstand unerklärliche Hyperphänomene gewöhnen konnte. Ihr Inneres war taub und blind vor Schrecken und Entsetzen. Das völlige Inferno umgab sie – fast sehnte sie sich nach der relativen Sicherheit innerhalb des Parcours zurück. Verrückt, dachte sie. Das alles macht mich noch verrückt. Ein Mond stürzt ab und wird uns zermalmen, ehe er Jupiter zerstört.
    »Es kann kein Zufall sein, dass die Faktorei ausgerechnet auf der Bahn des abstürzenden Mondes liegt«, sagte sie. »Richtig?«
    »Richtig«, bestätigte das Robotertier.
    »Aber wer ... wer schießt mit einem Mond auf

Weitere Kostenlose Bücher