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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Träume entstehen, wenn das Gehirn im Schlafzustand aktiviert wird.«
    »Wie steht es mit dir: Musst du schlafen?«, fragte Rhodan. »Träumst du?«
    »Deine Fürsorge rührt mich«, sagte Phalguwan. »Aber sie ist nicht notwendig. Wie auch immer: Ich kann mir nicht denken, dass du mehr über Träume weißt als ich.«
    »Im Traum stellen wir uns, was wir wünschen, oft als verwirklicht vor. Und manche versuchen, ihre Träume zu verwirklichen. Wenn ich deine Träume kennte ...«
    »Wenn ich denn träumte und schliefe!«
    »Ist dir die Unterscheidung zwischen gut und böse geläufig?«, fragte Rhodan.
    »Eine launige Frage. Du hast Humor«, gab Phalguwan zurück. »Da wir viel Zeit haben, will ich dir eine kleine Ewigkeit antworten, denn du hast ein tiefgründiges Problem berührt. Wollen wir mit einem historischen Exkurs beginnen? Ich schlage als Thema vor: der Drang der biochemischen Kreatur nach metaphysischen Werten oder: Wie kam die Moral in die Welt?« Die spinnenartigen Attribute wirbelten durch den Bernsteinkörper seiner Augen.
    Ein Zeichen von Verwirrung oder von Belustigung?, fragte sich Rhodan. Natürlich weiß er, dass ich keine Zeit zu verlieren habe. Er will mich provozieren. Wozu? Ich dachte, er will meine Komplizenschaft. Habe ich mich geirrt? Laut sagte er: »Nicht nötig, zu philosophieren. Ich hätte nur gern gewusst, was du empfunden hast, als du Qala hast in die Sonne stürzen lassen. Ich würde gern den Leitfaden deiner Handlungen sehen. Vielleicht könnte ich dir dann helfen.«
    Der Phausha lachte laut auf: »Ja! Du! Du könntest mir helfen! Dazu bist du hier, oder? Mein Retter und Held!«
    Rhodan zuckte mit den Achseln. »Du interessierst mich nicht. Ich habe dich gestern noch nicht gekannt. Ob du existierst oder nicht, ist für mich völlig ohne Bedeutung. Ich verfolge ausschließlich meine eigenen Absichten. Aber es könnte sein, dass ich meine Absichten besser und schneller und mit weniger Aufwand erreiche, wenn ich deine Unterstützung habe.« Ganz kurz war er versucht, das Messer zu ziehen und allen Anwesenden zu zeigen. Er unterließ es. »Deine Unterstützung werde ich aber nur gewinnen, wenn und so weit sich meine Absichten mit deinen decken. Dafür – und nur dafür – bräuchte ich Einsicht in das, was dich bewegt. Wenn du mir die versagst: deine Sache. Aber es könnte sein, dass du dann auf meine Hilfe verzichten musst. Eine Hilfe, die vielleicht dafür sorgen würde, dass du deine Absichten besser und schneller und mit weniger Aufwand erreichst. Verstehst du das, Phausha?«
    Was geschah dort in den Augen Phalguwans? Verfärbten sich die spinnenartigen Einsprengsel? Wurden sie weiß, vereisten sie? Das hast du mal wieder von deiner altmodischen Lebensweise, schalt er sich. Du hättest dir längst ein paar nanotechnische Visualoptimierer implantieren lassen können. Dann würdest du klarer sehen. Immerhin war ihm nicht entgangen, dass der Phausha reagierte.
    Phalguwan sagte: »Ich wüsste nicht, wie du mir wobei solltest helfen können.«
    Für einen Moment wurde Rhodan kalt und er spürte, wie sich ihm die Nackenhaare aufstellten. Wenn seine Indizienkette stimmte, dann stand er hier einem Massenmörder gegenüber – einem Geschöpf, das den Tod von Hunderten Millionen nicht nur in Kauf genommen, sondern bewirkt hatte. Warum sollte dieser Phausha, der so viele getötet hatte, zögern, ihn, den einen, zu töten?
    Warum hatte er es nicht längst getan?
    Hatte er Phalguwan nun unwillentlich auf seine Wertlosigkeit für seine Pläne hingewiesen? Alles in Rhodan spannte sich an. Aber: Wozu die geheime Übergabe des Messers?
    »Du hast mich nicht gekannt«, sagte Phalguwan. »Deswegen bedeute ich dir nichts. Du hast auch die Schiqalaya nicht gekannt. Jetzt hast du von ihrer fernen Vergangenheit gehört. Den vielen, die dem Planetensturz und anderem Unglück zum Opfer gefallen sind. Trauerst du um sie? Wozu? Wem nutzt deine Trauer? Ihnen, den Toten? Ich weiß es nicht. Darüber müsstest du mit der Tritheophanen Präsenz und ihren Boten verhandeln. Ich kenne mich im Jenseits nicht aus. Aber ich wage es zu bezweifeln, dass sich nun, gerade jetzt in irgendeinem Konverter der Ewigkeit Millionen toter Schiqalaya an deiner Trauer erquicken. Wem also nutzt sie? Mir? Nein, mir machst du sie doch zum Vorwurf. Demnach sehe ich nur einen Nutznießer: dich. Denn du verdankst deiner Trauer doch das Gefühl einer gewissen Erhabenheit über diesen Jemand, der Qala geopfert hat. Wie gesagt: Ich habe

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