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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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waren beileibe kein brauchbarer Maßstab für Intelligenz oder einfach nur Schläue.
    »Bitte nimm Bhunz nicht ernst«, sagte die Bürgermeisterin. Ihre Stimme ließ erkennen, dass sie wirklich zerknirscht war. »Manchmal ist er unerträglich, zumeist dann, wenn er etwas haben will, was ihn nichts angeht.«
    »Er?«
    »Bhunz ist eine Fhandour-Schlange. Ein semi-intelligentes Männchen. Die weiblichen Fhandour sind sehr viel kleiner und lassen sich nicht zähmen.«
    »Sie hat mich versklavt, nicht gezähmt!«, zischte Bhunz. »Und nun lässt sie mich verhungern!«
    »Ich hätte dir den Leibring umschnüren sollen, dann wäre es vorbei mit der aufgeblasenen Wichtigtuerei.«
    Der Fhandour schwieg. Ohnehin hatte er ein neues Objekt gefunden, das seine Aufmerksamkeit herausforderte. Misstrauisch beäugte er die Kamera, die gerade einmal fünfzig Zentimeter vor ihm schwebte und jede seiner Bewegungen mitmachte.
    »Was ist das?«, kam es zögernd.
    Einer der TLD-Männer, die sich im Hintergrund hielten, hatte den Kombistrahler in Anschlag gebracht. Rhodan sah, dass er die Waffe nun wieder sicherte. Er sah auch Saito zufrieden grinsen. Wahrscheinlich hatte der junge Fotograf mehrere erstklassige Bilder gespeichert. Eine halbintelligente fliegende Schlange war auf jeden Fall nichts Alltägliches.
    Reginald Bull hielt noch seinen Imbisshappen in der Hand. »Diese Exkremente ...«
    »Ach, Unsinn«, unterbrach ihn die Bürgermeisterin sofort. »Der Froschlaich ist eine ausgesprochene Delikatesse und ähnlich selten und teuer wie terranische Trüffel. Die Fhandour-Männchen werden auf ihrer Heimatwelt dazu erzogen, den Laich aufzuspüren. Allerdings sind sie alles andere als Kostverächter und geradezu gierig darauf.«
    »Wenn das so ist ...« Bully streckte der Fhandour-Schlange die flache Hand mit dem mehrere Zentimeter durchmessenden Brocken entgegen.
    Nur einen Moment lang zögerte Bhunz, dann schwebte er mit heftig schlängelnden Bewegungen dem rothaarigen Terraner entgegen. Mehrfach wand er seinen Leib um Bulls Arm, packte ruckartig zu und riss den getrockneten Laich auseinander.
    Zwischen zwei hastig schlingenden Bewegungen richtete der Fhandour die vorderen dreißig Zentimeter seines Körpers steil auf. »Du bist der Größte!«, zischte er Bull an.
    Kaci Sofaer breitete um Aufmerksamkeit heischend die Arme aus. »So viel zum allgemeinen Amüsement. Wir haben hier auf Ganymed also auch Unbekanntes zu bieten. Wenn keine Einwände bestehen, schlage ich vor, dass wir zur Besichtigung aufbrechen. Andernfalls wird die Zeit knapp.«

5.
     
     
    Der Tag auf Ganymed dauerte lang, und wirklich Nacht wurde es nur, wenn er den Schatten des Gasplaneten durchwanderte. Der Eismond drehte sich in sieben terranischen Standardtagen, drei Stunden und wenig mehr als zweiundvierzig Minuten einmal um die eigene Achse.
    Erst vor kurzem war eine Nacht zu Ende gegangen. Jupiter hing wie ein großer gestreifter Ball über dem südlichen Horizont. Unter der gewaltigen Kuppel aus Panzertroplon herrschte gedämpfte Helligkeit, die Perry Rhodan an einen wolkenverhangenen Nachmittag auf der Erde erinnerte.
    Jupiters rötlichem Widerschein haftete Herbststimmung an. Ein immerwährender Herbst war nicht die schlechteste der Jahreszeiten, fand der Aktivatorträger. Die Stimmung hatte etwas Leichtes, Beschwingtes, zumal die Obstplantagen, die der schnelle Gleiter soeben in geringer Höhe überflog, in voller Blüte standen.
    Ein Schwarm großer Vögel stob auf. So gleichmäßig erschienen die Bewegungen der Tiere, dass der Resident im ersten Moment schon glaubte, Robotattrappen zu sehen.
    »Das sind Krähen«, sagte die Bürgermeisterin. »Wir Ganymedaner lieben Tiere – vielleicht schon deshalb, weil unsere Welt nicht in der Lage war, eigenes Leben hervorzubringen. Aber die Krähen vermehren sich in einem Ausmaß, dass sie zur Plage werden. Ob wir wollen oder nicht, wir müssen ihre Population klein halten. Spezialroboter erledigen das für uns, indem sie die meisten Eier aus den Nestern einsammeln. Genau diese Roboter waren übrigens der Anfang unserer eigenen Produktion; die Fertigungsstraßen wurden tief im Eis errichtet.«
    »In Kooperation mit Whistler?«
    »Natürlich Whistler. Es gibt keinen Besseren.«
    Galileo City erinnerte an Terrania. Es war unverkennbar, wo die Architekten sich ihre Anregungen geholt hatten. Im Kern wirkte die Stadt noch sehr kompakt, dort war sie das pulsierende Herz, das alles am Leben erhielt. Nach außen wurde die

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