Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
Vom Netzwerk:
Unterstützung zu gewähren.
    Zum ersten Mal sah der Resident Sofaer dezent lächeln. Vielleicht war es auch das enge hochgeschlossene Kleid, das ihr den Ausdruck von Strenge gab. Der graugrüne Schal über ihren Schultern passte indes wenig zu ihrer hageren Erscheinung.
    Sie trug ihr Haar gescheitelt und zu Strähnen geflochten; die Strähnen waren an den Schläfen zu Schnecken gewunden. Entlang des Scheitels wuchsen schneeweiße, jeweils eine Handspanne messende Flaumfedern aus der Kopfhaut, als gehörten sie zu ihr. Im Solsystem wuchs die Anzahl der Individualisten oder einfach nur Exzentriker, die sich die Errungenschaften genetischer Kompositionsmöglichkeiten zunutze machten und sich im wahrsten Sinn des Wortes mit fremden Federn schmückten. Kaci Sofaer zählte noch zu denjenigen, die sich mit einer dezenten Veränderung zufriedengaben.
    Wenn es darum ging, den halben Kopf mit der schillernden Schuppenhautspende eines Kaltblüters zu überziehen, war für Rhodan die Grenze des gutes Geschmacks jedoch schnell überschritten.
    Apropos Geschmack. Perry Rhodan fand, dass der angebotene Imbiss vorzüglich mundete. Es gab Köstlichkeiten, die selbst auf Terra nicht alle Tage angeboten wurden. Manches konnte er nicht einmal identifizieren. Dass Reginald Bull genau bei diesen Häppchen kräftig zulangte und sich, obwohl er eine Serviette in der Hand hielt, dezent die Finger an den Lippen abstreifte, ließ tief blicken.
    Ein wenig erinnerten die unregelmäßig geformten Leckerbissen an Puffmais. Rhodan fragte sich, seit wann er den nicht mehr gesehen hatte. Möglich, dass es Puffmais oder auch Popcorn noch bei Veranstaltungen der Terra-Nostalgiker gab. Aber sonst?
    Das Häppchen in seiner Hand zerbröselte geradezu. Rhodan hob die hohle Hand zum Mund und spitzte die Lippen. In dem Moment bot er sicher keinen anderen Anblick als Bully vor wenigen Sekunden. Als er aufschaute, begegnete er Mondras missbilligendem Blick. Und hinter ihm sagte jemand mit eigenartig zischelnder, schwer verständlicher Stimme: »... sind gedörrte Exkremente der Khorr-Frösche. ... muss lange abgelagert sein, damit es den beißenden Gestank verliert.«
    Rhodan hatte sich gut genug unter Kontrolle, dass er die Körner nicht wieder ausspuckte. Er schluckte krampfhaft, auch weil Bully an ihm vorbeistarrte, als gäbe es etwas völlig Absurdes zu sehen.
    Langsam wandte er sich um.
    Kaci Sofaer stand einen Schritt hinter ihm. Was Perry eben noch als dicken Schal angesehen hatte, richtete sich auf der linken Schulter der Bürgermeisterin auf und entzog sich ihrer zupackenden Rechten mit einer ruckartigen Rückwärtsbewegung. Im nächsten Moment stieß dieses Etwas jedoch eine Armlänge weit nach vorn und blähte sich auf wie eine zupackende Schlange. Der kantige, höchstens faustgroße Schädel pendelte dem Terraner entgegen. Zugleich stellte sich ein Nackenschild auf, der Rhodan an eine Kobra erinnerte.
    »He«, zischte das Wesen despektierlich. »Weißt du, was du da hinunterschlingst? Der Dicke weiß es auch? Pfui!«
    »Sei still, Bhunz!«, sagte die Bürgermeisterin heftig. »Du hast mir versprochen ...«
    »Meins ...« Zischend duckte sich das Schlangenwesen unter der erneut zupackenden Hand. Der meterlange Körper schien sich aufzublähen.
    Rhodan hatte den Eindruck, dass dieses offenkundig intelligente Geschöpf Luft in sich hineinpumpte. Der Leib wurde breiter und entfaltete sich geradezu, seitlich spreizten sich filigrane Hautsegmente ab. Wie das Flossenband eines Fisches anmutend, gerieten sie in gleichmäßig wellenförmige Bewegung.
    Die Schlange löste sich von Sofaers Schultern und schwebte Rhodan entgegen.
    »Hallo«, sagte der Resident überrascht. »Wer bist du?«
    Allein durch die konvulsivische Bewegung der Hautlappen hielt dieses Wesen sich kaum in der Luft. Rhodan vermutete, dass es über eine Art Antigravorgan verfügte.
    »Bhunz«, hauchte die Schlange, aber der Terraner wartete vergebens darauf, eine gespaltene Zunge oder gar nadelfeine Giftzähne zu sehen.
    »Du bist also ein ganz Großer. Na, ich weiß nicht ...« Bhunz schwebte in unruhigem, ruckartig anmutendem Flug um Rhodan herum. »Hach, jeder Ganymedaner ist größer als du. Also blas dich nicht auf und nimm mir nicht die Exkremente weg. Kapiert?«
    Rhodan wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Verwirrt war er keineswegs, höchstens amüsiert. Ein Geschöpf wie diese mehr recht als schlecht fliegende Schlange hatte er nie zuvor gesehen. Aber Äußerlichkeiten

Weitere Kostenlose Bücher