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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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einfach auf mit Gras bewachsenen kleinen Inseln im Trubel der Station. Teils ragten Arme oder Beine übereinander.
    Die Werbung der Geschäfte und Boutiquen ringsum war in diesem Bereich wesentlich intensiver, als die Neuankömmlinge es bislang miterlebt hatten. Robotdrohnen flogen umher, entfalteten Holobotschaften und sprachen zufällig ausgewählte Passanten an. Akustikfelder sirrten umher wie lästige Insekten.
    Eine kleine Maschine mit dem Aussehen einer Hauskatze wollte sich Rhodan widmen, doch als sie Anatolie von Pranck erblickte, trollte sie sich.
    Jemand anderes zeigte deutlich weniger Hemmungen als die Maschine: eine humanoide Gestalt, möglicherweise eine Terranerin. Sie sprang förmlich auf Rhodan zu und blieb direkt vor ihm stehen. Der Kopf war kahlgeschoren, über den ganzen Schädel zog sich eine Unzahl von Tätowierungen. Mondra versuchte das Geflecht an Symbolen und Bildern zu durchdringen, was ihr jedoch nicht gelang. Es hätte sie nicht gewundert, den inzwischen vertrauten Schriftzug Honovin zu entdecken.
    »Ich wusse dassu kommzt«, nuschelte die Frau. »Wusse es prophetisch.« Sie war kaum zu verstehen, ihre Stimme überschlug sich. »Habbes geseen innem Traum, inner Visssion.« Das letzte Wort zischte sie wie eine Schlange. Die Zunge huschte über die Lippen.
    »Verschwinde, Arkonidin«, verlangte Anatolie von Pranck barsch.
    Zu Mondras Überraschung hielt sich Onezime Breaux zurück. Sie hätte erwartet, dass er den Job übernehmen würde, den die Ganymedanerin erledigte: Sie packte die Glatzköpfige und schob sie vehement zur Seite.
    »Du wusstest, dass ich komme?«, fragte Rhodan. »Bist du ... Honovin?«
    Die Frau wandte sich ab und torkelte ohne ein weiteres Wort davon.
    »Berauscht«, sagte Anatolie abschätzig.
    »Sie sah nicht aus wie eine Arkonidin.«
    Von Pranck lächelte geschmeidig. »Rasierte Haare nehmen das auffälligste Erkennungsmerkmal weg, dazu Kontaktlinsen, die die roten Augen verbergen.«
    »Warum?«
    »Warum nicht? Jeder in MERLIN ist frei zu tun und zu lassen, was er will.«
    »Woher wusstest du, dass sie Arkonidin ist? Wegen ihrer Mutantengabe?«
    »Eine Mutantengabe?«
    »Sie sprach von einer Vision.«
    »Unfug! Nahezu jeder an Bord ist wie sie, auf seine Weise.«
    »So?« Mondra versuchte, die Arkonidin in der Menge ausfindig zu machen, doch es gelang ihr nicht. Dafür war ihr, als habe sie etwas gehört, etwas, das unangenehm in den Ohren schmerzte. Sie wandte sich um, suchte die Quelle des hoch sirrenden Geräuschs. Eine defekte Maschine vielleicht, ein Roboter, der Töne nahe des Ultraschallbereichs von sich gab, gerade noch im für Terraner hörbaren Bereich.
    Doch da war nichts.
    Nur ein Terraner, der mit den Fingern an seinen Lippen nestelte. Er legte den Kopf schräg, starrte Mondra an und sagte: »Schön, nicht wahr? Wunderschön!« Dann öffnete er den Mund weit, riss ihn geradezu auf ... und wieder ertönte das furchtbare Sirren. Glühende Nadeln schienen sich durch Mondras Trommelfell zu bohren. Das Geräusch verstummte sofort, als der Terraner den Mund schloss. »Wundervoll«, sagte er.
    Mondra fühlte eine eigenartige Beklemmung. Diese ganze Station kam ihr von Sekunde zu Sekunde unwirklicher vor, wie der Schauplatz einer verrückten Party, mit Leuten, die irgendwo umfielen und schliefen; mit Menschen, die schrille Töne von sich gaben, die sie eigentlich gar nicht produzieren konnten; mit der Realität entrückten Arkonidinnen, die von prophetischen Eindrücken stammelten ...
    »Kümmert euch nicht um die Sonderlinge!«, schlug Anatolie vor. »Man gewöhnt sich daran. Es gehört dazu.«
    »Wozu?«
    »Zu dem, was ihr wissen wollt. Zu Tau-acht. Zu Honovin.« Anatolie wies durch eine Lücke im steten Passantenstrom. »Seht ihr das Tor dort vorn?«
    Der Bogen aus Bronze war kaum zu übersehen. Er wölbte sich mindestens fünf Meter hoch und war am Boden sicher ebenso breit. Er bildete den Eingang in ein kugelförmiges Gebäude, das die Mitte des gewaltigen freien Platzes dominierte.
    »Wir befinden uns genau dort, wo bei dem alten Schlachtschiff die Zentrale gewesen wäre, nicht wahr?«, fragte Rhodan.
    »Mag sein.« Anatolie winkte ab. »Was spielt das für eine Rolle?«
    »Symbolisch gesehen eine sehr große. Die Zentrale ist das Herz des Schlachtschiffes gewesen. Gilt das auch für das Casino?«
    »Sagte ich nicht, wie wichtig DANAE für das Leben in MERLIN ist?« Von Pranck griff unvermutet nach Perrys Hand, zog sie zu sich heran und hob sie an. Mit der

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