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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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wusste, dass alle wachsam bleiben und im Fall, dass Gefahr drohte, sofort eingreifen würden. Noch einmal würde er sich fügen, ein letztes Mal. Noch wollte er keine offene Auseinandersetzung provozieren.
    Der Roulettetisch stand in einem ruhigeren Bereich des Casinos, auf einer erhöhten Ebene, mit der Außenwand im Rücken. Besucher hatten von hier einen glänzenden Blick auf den Mitteltorbogen. Rhodan bemerkte erst jetzt eine Besonderheit, die das Hologramm in dessen Zentrum noch unwirklicher wirken ließ. Die Augen des Mädchens schienen ihm ständig genau ins Gesicht zu schauen. Ob es wohl jedem so ging?
    Als Croupier fungierte ein vielarmiger Roboter, der in Sachen Geschmeidigkeit das glatte Gegenteil der Techno-Jaguare zu sein schien. Die klobige Konstruktion verfügte über etliche fingerdünne Tentakelarme, an deren Spitzen sich Kameraaugen öffneten und schlossen. Die meisten Fortsätze ruhten am zylinderförmigen Körper, einer schwebte über dem großen Rouletterad, das momentan stillstand.
    Nur drei Spieler waren zugegen, sämtlich Arkoniden; in diesem Fall gehörten sie auf den ersten Blick erkennbar diesem Volk an.
    »Willkommen, willkommen«, rief der Croupier. »Dein Einsatz, bitte.«
    »Ich verfüge über keine Chips«, sagte Rhodan.
    »Dann bedauere ich ...«
    »Ich bürge für ihn«, unterbrach Anatolie. »Gib ihm zehn 100er-Chips. Von meinem privaten Konto.«
    Kaum ausgesprochen, sauste einer der Tentakelarme heran und legte das Gewünschte vor Rhodan ab. Dieser griff zu. Sich zu bedanken, hielt er nicht für nötig – er hatte nicht darum gebeten, zu spielen.
    »Tausch mit mir«, bat der Arkonide, der neben ihm stand. Seine Pupillen waren seltsam geweitet, das Rot der Iriden stumpf. »Ich kann dir zwei 50er geben.«
    »Warum?« Rhodan ging auf den Tausch ein, wunderte sich jedoch. »Du kannst doch ebenso gut die beiden 50er auf das gewünschte Feld legen.«
    Der Arkonide nahm Rhodan den Chip aus der Hand – und ließ ihn los. Scheinbar schwerelos verharrte er in der Luft. Langsam drehte er sich um die eigene Achse, bis Rhodan schließlich den Zahlenaufdruck auf der Rückseite sah. »Aber ich kann nur telekinetischen Zugriff auf die 100er bekommen.«
    Rhodan nahm diese Information verwundert auf. Ohnehin schienen viele an Bord der Faktorei über eigenartige Psi-Fähigkeiten zu verfügen; während des Rundgangs waren ihm einige wunderliche Ereignisse aufgefallen. Für sich selbst bezeichnete er diese Leute als halbe Mutanten, wobei diese Terminologie sicher keiner genaueren Überprüfung standhielt. Jeder Wissenschaftler und Psi-Forscher hätte verwundert den Kopf geschüttelt, ihm diesen unscharfen Begriff um die Ohren geschlagen und mit korrekten Messskalen des höherdimensionalen Spektrums gewedelt – für Rhodan war die Situation allerdings mit diesem einfachen Begriff leichter handhabbar.
    »Du kannst nur Zugriff auf die 100er finden? So etwas habe ich noch nie gehört. Entweder bist du Telekinet oder nicht.«
    »Die Struktur jeder Sorte der Geldchips ist unterschiedlich. Ihr Gewicht. Die Oberfläche.« Der Arkonide ließ den Chip auf das Feld mit der Nummer 17 schweben und legte es perfekt in dessen Mitte ab.
    »Eine wundersame Psi-Fähigkeit.«
    »Worin besteht deine?«
    »Meine? Ich habe keine.« Rhodan legte einen eigenen Chip auf die Reihe von 19 bis 21 – Transversale Pleine mit einer Gewinnchance von 11 : 1.
    »Du hast keine Gabe? Ein seltenes Unglück.«
    »Das würde ich nicht so beurteilen«, widersprach Rhodan. »Die meisten Menschen sind nicht ...«
    »Keine Einsätze mehr«, dröhnte die mechanische Stimme des Robot-Croupiers. Am Ende des Tentakelarms klappten zwei Finger aus und drehten ruckartig das Rad. Die Kugel auf dem Zahlenfeld hüpfte, fand ihren Platz am Rand und drehte sich mit.
    »Entschuldige«, schoss Rhodan einen Schuss ins Blaue ab, »ich denke immer noch an die alte Ordnung der Dinge. Bei der neuen schlaflosen Menschheit sieht das freilich anders aus.«
    Der Arkonide grinste schmallippig. »So ist es.«
    »So ist es«, wiederholte Anatolie von Pranck, die bislang schweigend beobachtet hatte.
    »Kannst du auf die Kugel zugreifen und sie lenken?«, fragte Rhodan.
    Sein Gegenüber schüttelte entsetzt den Kopf. »Dann dürfte ich nicht spielen! Ich kann nur die 100er bewegen, verstehst du?«
    »Seit wann bist du Honovin?«
    »Was ist schon Zeit? Sinnlos wie der Raum.«
    Nach dieser alles andere als zufriedenstellenden Antwort rollte das Rad aus. »Neunzehn,

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