Perry Rhodan - Jupiter
wieder, selbst als sein Kopf schon am Boden liegt, führt der Körper noch immer einen grotesken Tanz auf.
Eine lächerliche, unnütze Paragabe, die außer Kontrolle gerät.
Als längst kein Leben mehr in dem Torso ist, stößt er noch das kleine Fläschchen Tau-acht um. Es sieht harmlos aus, als es am Boden zerschellt.
Ratonio T'Lone konsumierte Tau-acht.
Für ihn ist die Party an Bord der Faktorei MERLIN endgültig vorüber.
Spiel um einen großen Traum
»Vielleicht sollten wir zuerst das Casino besuchen«, sagte Anatolie von Pranck. Sie zupfte das wenige an Kleidung zurecht, das ihre kleinen Brüste halbwegs verdeckte. »Das ist wohl am besten, wenn ihr verstehen wollt, wie das Leben in MERLIN läuft. Hier gibt es ... sagen wir, es gibt eigene Gesetze.«
Mondra Diamond verließ als Letzte das Gewahrsamsareal. Dabei sah sie, wie sich durch die Menge eine vertraute Gestalt näherte. »Onezime Breaux lässt ja nicht lange auf sich warten.«
Die Chefwissenschaftlerin des Syndikats der Kristallfischer gönnte Mondra keinen Blick. »Wenn er eine Aufgabe zu erfüllen hat, kann nichts ihn aufhalten. Er ist ein zuverlässiger Mann.«
»Klingt, als würdest du ihn sehr gut kennen.«
»Nicht besser als zum Beispiel Oread Quantrill auch. Aber ich glaube nicht, dass sich Onezime für den Posten als Chef der SteDat eignen würde, wenn er nicht hundertprozentig zuverlässig wäre.«
Mondra fragte sich, was Anatolies verschmitztes Lächeln während ihrer ersten Worte zu bedeuten hatte. Noch gelang es ihr nicht, sich ein halbwegs klares Bild von dieser Frau zu machen; sie schien voller Widersprüche zu stecken.
Breaux blieb vor ihnen stehen. Der Massageknoten war aus seinen Haaren verschwunden, die Havanna aus dem Mundwinkel. Er stank allerdings nach kaltem Tabakrauch. »Ich bin nicht mit Oreads Entscheidung einverstanden, euch lediglich unter Beobachtung zu halten.«
»Ich entbinde dich gern von dieser Pflicht«, meinte Rhodan süffisant.
»Nicht Oread allein hat entschieden«, sagte Anatolie. »Du bist überstimmt worden, Onezime, vergiss das nicht.«
Rasch tauschte Mondra einen Blick mit Perry. Sie las in seinen Augen, dass er genau das Gleiche dachte wie sie; wen wollten die beiden mit diesem Schauspiel beeindrucken? Es sah allzu sehr danach aus, als seien die Worte zwischen Breaux und von Pranck abgesprochen. Sie würden wohl kaum unabsichtlich einen Blick in die internen Entscheidungsvorgänge des Triumvirats geben, dazu waren sie zu sehr Profis. Hielten sie Perry und die anderen für so dumm, dass sie das nicht durchschauten? Oder was genau beabsichtigten sie?
»Ich hätte euch lieber weiterhin gefangen gesehen«, betonte der SteDat-Chef noch einmal. »Mindestens bis die aktuelle Krise überstanden ist. Aber was nicht sein soll ... bitte, bewegt euch frei. Aber denkt immer daran, dass ich in eurer Nähe warte. Ein paar meiner Leute genauso.«
»Wir vergessen es nicht.« Rhodan ging an Breaux vorbei, ohne ihn weiter zu beachten. »Das Casino, Anatolie? Gern. Auf dem Weg dorthin könntest du mir mehr über Honovin erzählen.«
»Eins nach dem anderen.«
»Hängt es auch mit Tau-acht zusammen?«
»Alles hängt mit Tau-acht zusammen. Sieh das Casino als eine Art ... Spielwiese an.«
»Das hat ein Casino so an sich.«
»Nicht nur im üblichen Maß. DANAE ist erstaunlich.«
»DANAE?«, fragte Porcius Amurri.
»Das Casino«, erklärte die Chefwissenschaftlerin kurz angebunden. Ihr Augenmerk richtete sie eindeutig auf Perry Rhodan, und das in einem Maß, das Mondra abstieß. In Gedanken fügte sie der Liste mit Eigenschaften ihrer Gegnerin – als solche stufte sie von Pranck seit der ersten Sekunde instinktiv ein – das Attribut männermordend hinzu. Nun, bei Perry würde sie mit ihren Absichten zweifellos auf Granit beißen. Er war nicht derjenige, der sich von einer Frau wie ihr einfangen ließ.
Geradezu leichtfüßig schwebte Anatolie voran. Für eine Ganymedanerin unter Standardgravitation war das erstaunlich. Ob sie einen kleinen Antigrav bei sich trug, der ihr diese Eleganz ermöglichte?
Mondra befürchtete zunächst, sie würden in ihren SERUNS zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, auch wenn es sich um leichte Modelle handelte. Je mehr sie sich dem Casino näherten, umso bunter und schräger wurde die Menge – es gab zu vieles, das Blicke auf sich zog, als dass einige Fremde in SERUNS sonderlich auffallen konnten.
Etliche Terraner lagen schlafend in kleinen Nischen, auf Bänken und
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