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Perry Rhodan Neo 006 - Die dunklen Zwillinge

Perry Rhodan Neo 006 - Die dunklen Zwillinge

Titel: Perry Rhodan Neo 006 - Die dunklen Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Technologie nicht zu bezwingen.«
    »Das haben die Arkoniden auf dem Mond auch geglaubt.«
    »Wir kennen den genauen Hergang der Vernichtung der AETRON nicht. Ich vermute, dass die Arkoniden im Glauben, sie seien uns Menschen unendlich überlegen, darauf verzichtet haben, einen Schutzschirm aufzubauen und Michael Freyt und Gleb Jakunin in ihr Schiff gelassen haben.«
    »Wahrscheinlich.« Darja hatte dem Kommando angehört, das zur AETRON vorgestoßen war. Sie und ihre Gefährten hatten überlebt, da sie außerhalb des Kraters geblieben waren, in dem das Schiff gelandet war. »Aber was ist, wenn die Chinesen sich entschließen, Atomwaffen einzusetzen?«
    »Das werden sie nicht. Nicht, solange die Belagerung anhält. Sie hätten Hunderttausende von Leben auf dem Gewissen.«
    »Nicht mehr lange.« Ihre Stimme war plötzlich tonlos.
    Rhodan horchte auf. »Die Truppen vertreiben die Menschen?«
    »Nein. Sie gehen freiwillig.«
    »Wieso? Sie haben keinen Grund dazu!« Oder doch? Die Störsender schotteten sie von den irdischen Geschehnissen ab. Was mochte dort draußen geschehen sein?
    »Ich habe eine Vermutung«, sagte Darja. Sie scharrte mit dem Fuß über den Boden, wirbelte eine Wolke knochentrockenen Staubs auf. »Das hier ist eine Wüste. Kein Mensch kann hier lange aushalten. Es sei denn, er wird von außen versorgt. Das haben, so scheint es, die chinesischen Truppen übernommen. Bisher. Jetzt haben sie die Versorgung eingestellt, und den Menschen da draußen geht das Wasser aus ...«
    Womit ihnen nur die Flucht aus der Wüste blieb.
    Rhodan dachte an seine letzte Begegnung mit dem General zurück, am Energieschirm. »Ich werde von nun an tun, wozu ich als Oberbefehlshaber der hiesigen Streitkräfte verpflichtet bin«, hatte Bai Jun gesagt und sich verabschiedet. Rhodan hatte geahnt, was der General ihm damit bedeutete, aber er hatte es nicht wahrhaben wollen. Bai Jun setzte eine Waffe gegen ihn ein, gegen die keine arkonidische Wundertechnik ihn schützen konnte: sein eigenes Gewissen.
    »Ich danke dir, Darja«, sagte Rhodan. »Wir stehen in deiner Schuld.«
    Die Russin lief rot an. »Das ... das war doch selbstverständlich. Du hättest an meiner Stelle nicht anders gehandelt, nicht?« Ihr gelang ein Lächeln, das ihre Scham überspielen sollte.
    »He, ihr zwei Hübschen!«, rief Bull aus dem Trümmerfeld. »Kommt her! Das müsst ihr euch ansehen!«
    »Wir kommen!«, antwortete Rhodan. Er fasste nach Darjas Hand, wollte sie mit sich ziehen.
    Sie zögerte. »Was willst du unternehmen?«
    »Dasselbe, was du getan hast: nachdenken. Und dann das Übliche: das Beste aus dem machen, was wir haben!«
    Sie durchquerten das Trümmerfeld und blieben bei Bull stehen. Der rauchende und dampfende Haufen war abgetragen. Darunter war eine mehrere Meter lange, mannshohe Röhre zum Vorschein gekommen.
    »Das arkonidische Triebwerk!« Bull konnte nicht stillstehen. Er verlagerte das Gewicht von einem Bein auf das andere. »Funktionstüchtig! Kannst du dir das vorstellen, Perry? Diese weißhaarigen Sofahelden von Arkoniden haben manchmal doch mehr drauf, als man vermutet!«
    Darja, die mit Bulls impulsiver Art noch nicht vertraut war, verfolgte den Freudentanz des Astronauten aus skeptisch zusammengekniffenen Lidern.
    »Ein bloßes Triebwerk«, sagte sie. »Was sollen wir damit anfangen?«
    Bull hielt einen Augenblick inne, zwinkerte der Russin spitzbübisch zu und sagte: »Ach so ... nur die Welt retten. Wie üblich.«

3.
    Vergangenheit
     
    Die Morgensonne kletterte über die Betonmauer der Joint Security Station im Süden von Sadr City. Sie blendete Private Clifford Monterny.
    Monterny, der in der offenen Fahrertür des Humvee saß, sah auf die Uhr. 9.37 Uhr am 17. August 2007. Ein gewöhnlicher Tag im Irak. Ein heißer Tag. Und noch immer warteten sie auf den Befehl zum Aufbruch.
    »Scheiße!«, fluchte Sanders, der Schütze. »Wann geht es endlich los? Wir kommen in die Mittagshitze!«
    »Und? Du hast den Platz mit Frischluft!«
    Sanders murmelte etwas, das im Nageln der Dieselmotoren unterging, und schwenkte den Geschützturm zur Seite. Sieben Fahrzeuge warteten darauf, die Joint Security Station zu verlassen und ihr Tagewerk zu verrichten.
    Monterny zog einen Schokoriegel aus der Tasche und biss von ihm ab. Ihm war nicht nach Essen, aber er brauchte etwas zu tun. Er hatte Sanders nicht so hart angehen wollen. Der Schütze war ein guter Kamerad. Hilfsbereit. Immer für einen gutmütigen Scherz gut – solange er nicht auf

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