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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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auf die Beine und zu ihnen zurück. Er atmete ruhig. Nichts deutete darauf hin, dass ihn dieser akrobatische Stunt Kraft gekostet hätte.
    »Und?«, fragte er Fajon.
    »Wir müssen in ein Gesundenhaus. Jetzt gleich.«
    Die beiden Ferronen tauschten scheue Blicke aus. Ihre Unsicherheit war nun deutlich zu spüren. »Du weißt, dass das nicht geht.«
    »Wir schaffen es! Meisterbrecher Hom-auts Gesundenhaus ist noch nicht von den Auseinandersetzungen bedroht.«
    »War noch nicht bedroht, bevor wir uns auf den Weg hierher machten!«, widersprach Bijoiu und winkte dann mit allen Zeichen von Resignation ab. »Was soll's: Wenn du dir etwas in den Kopf gesetzt hast, bist du ohnedies nicht davon abzubringen.«
    »Nicht wahr?« Fajon entblößte ihre weißen Zähne, die im seltsamen Kontrast zu den vollmundigen lindblauen Lippen standen. Sie hob sich kraft ihrer Arme aus dem Stuhl, beugte sich vor und küsste den Mann auf die Wange.
    Wind fegte um ihr Lager. Er brachte Schneegraupel mit sich.
    »Sehen wir zu, dass wir von hier wegkommen«, sagte Fajon. »Transportiert den Verwundeten nach oben, macht schon!«

6.
    Homer G. Adams
    Erde
     
    Die Flunder bot kaum ausreichend Platz. Im Gegensatz zu anderen seiner Bauart war dieses Gefährt überdacht. Sheperk ließ Glieder sowie Körper in metallene Fassungen gleiten und lag dergestalt wie in einer auf seine Größe angefertigten Dose, innerhalb derer er, wie es aussah, mittels geringster Bewegungen das Schiff lenkte.
    Adams musste sich in ein Etwas zwängen, was womöglich eine Ladeluke darstellte. Es war mit den unmöglichsten Dingen angefüllt. Er sah eine Marienstatue, deren hölzerner Heiligenschein mit Weihnachtsschmuck behangen war. Ein Gebildekubus, der womöglich dem Neo-Agitprop-Künstler Varayn zuzuordnen war, war mit Messing-Schuhlöffeln verziert, die man das letzte Mal in den Sechzigern des vorangegangenen Jahrhunderts benutzt hatte. Auf einer Navajo-Decke aus Massenfertigung lagen gedörrte Birnen ausgebreitet. Ein 3-D-Kopierer spuckte beständig winzige Spielzeug-Rohlinge aus, und aus einem Schuhkarton drang bedrohliches Brummen, wie von einem Schwarm Hornissen.
    Adams zog die Beine an und quetschte sich in die Luke, den Kopf in Richtung Sheperk gedreht. Er achtete tunlichst darauf, nichts zu berühren. Wer wusste schon, wie der Fantan reagieren würde?
    »Wo ist unser erstes Ziel?«, fragte der Fremde.
    »Fliegen wir zum Berg der Berge.« Adams zog eine Landkarte aus seiner Brusttasche und schob sie vor, sodass sie auf Sheperks Brust zu liegen kam. Der Achttausender war markiert. Er war guter Hoffnung, dass der Fantan die Karte deuten und für seine Zwecke nutzen konnte.
    »Ein Gebirgsstock«, sagte Sheperk, »wie langweilig.«
    »Dieser da ist besonders. Warten Sie ab, bis Sie ihn gesehen haben.«
    Die Flunder schüttelte sich ein wenig, ein Brummen erklang. Lichter flammten auf. Sie packten den Fantan ein und beleuchteten ihn rot, grün, gelb und blau. Irritiert sah Adams weg. Ihm war übel, seine Ohren schmerzten mit einem Mal. Der metallene Boden fühlte sich kalt an.
    »Darf ich sehen, wohin wir fliegen?«, fragte er.
    »Wozu? Lediglich das Ziel ist relevant.«
    »Wir Menschen empfinden das anders. Auch der Weg ist für uns ein kleines Besun.«
    »Interessant.«
    Eine Klappe in der Wand vor Adams öffnete sich, eine dünne Folie fiel heraus. Sie hing an zwei Fäden und baumelte unruhig hin und her. Nach nur wenigen Sekunden zeigten sich auf der Folie Bilder. Solche, die er kaum einordnen konnte. Sie waren verwischt.
    Landschaften huschten an ihm vorbei, so rasch, dass Adams keine Gelegenheit fand, sich zu orientieren. Da war womöglich die Ödnis der Wüste, zerklüftete Felshaufen, ein dunkelblauer See, agrarisch genutzte Flächen. Eine Stadt. Noch eine, dann feuchte Vegetation. Flüsse, Dampfwolken darüber. Hügel, Berge, Gebirge. Schnee und Eis.
    Adams schloss die Augen. Sie tränten. Er ertrug es nicht länger. Waren die Sehnerven der Fantan denn auf derartig rasch aufeinanderfolgende Wahrnehmungen getrimmt, oder erlaubte sich Sheperk einen bösen Scherz mit ihm?
    »Wir befinden uns im Karakorum-Massiv«, sagte der Fremde zu ihm.
    »Sehr gut.« Adams rieb sich die Augen. »Bleiben Sie im Süden. Nähern Sie sich dem südöstlichen Gipfelgrat. Bleiben Sie auf einer Höhe von etwa 7000 Metern.«
    Die Bilder waren nun klarer und deutlicher wahrnehmbar. Sie zeigten den imposanten, zerklüfteten K2, den Giganten, der als der am schwersten zu besteigende Berg

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