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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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senkrecht startendes fliegendes Gefährt.«
    Fajon sagte etwas. Kakuta wandte sich ihr zu, aktivierte den Translator und bat sie, ihre Worte zu wiederholen.
    »Wo ist der Verwundete?«, fragte die Frau. Sie hatte Luft aus den Reifen ihres Rollstuhls gelassen und den Sitzwinkel verstellt. Leise knirschend kam das Gefährt auf Kakuta zu.
    »Ich bringe Sie zu ihm«, sagte Morosowa. »Aber ich wüsste nicht, wie Sie ihm helfen könnten.«
    Fajon blinzelte mehrmals. Neuerlich schien sie zwischen Unterwürfigkeit und Ärger über Morosowas Zweifel zu schwanken. »Ich bin bestens ausgebildet, um in der Wildnis allein zu überleben und mit medizinischen Notfällen zurechtzukommen. Ich bin darauf vorbereitet, mir widrigstenfalls einen Arm zu amputieren. Andernfalls hätte ich niemals eine Klettergenehmigung für Poaffaits Kerne erhalten.«
    Morosowa nickte Kakuta verstohlen zu. Sie hatte bereits jetzt Vertrauen zur Ferronin gefasst. Kakuta atmete erleichtert durch. Weibliche Intuition war der beste Gradmesser, der ihnen zur Verfügung stand.
    »Conrad liegt dort hinten. Er hat viel Blut verloren ...« Die Russin ging voran, Fajon rollte hinterdrein, und Kakuta bildete das Schlusslicht des Trios.
    Ihm war nach wie vor übel von diesem Höllenritt, den ihn die Ferronin hatte erleben lassen. Doch das war nachrangig. Nur das Überleben ihres Gefährten zählte.
    Seltsame Geräusche ertönten, von eng stehenden Wandklüften mehrfach gebrochen. Der Kopter kam herangerast. Die Ferronen arbeiteten schneller als erhofft.
     
    Fajon legte den Hals Conrad Deringhouses frei, begutachtete die schwärende Wunde, die schwarz verfärbten Wundränder, die Blasen werfende Haut und den eitrigen Ausfluss.
    Mit einem Mal hielt sie ein Messer in der Hand, und noch bevor Kakuta reagieren konnte, hatte sie einen langen, tiefen Schnitt getan. Gelbrote Flüssigkeit schwappte aus dem weit offen stehenden Fleisch. Kakuta meinte, das Weiß eines Knochens zu sehen. Er hoffte, dass er sich irrte.
    »Es gibt Hoffnung«, sagte Fajon nach einer Weile. »Ich wundere mich über die fast hundertprozentigen anatomischen Übereinstimmungen zwischen uns und Ihnen. Ich kann den Mann stabilisieren – aber ich sehe keinerlei Möglichkeit, mit meinen Mitteln die fortschreitende Blutvergiftung und die Entstehung weiterer Entzündungsherde zu verhindern.« Sie stockte. »Ich tue mein Bestes.«
    »Das wissen wir, Fajon.«
    Deringhouse stierte mit leeren Augen in die Luft. Bekam er denn mit, was über ihn geredet wurde und was diese fremde Frau mit ihm anstellte? Fühlte er Schmerz, oder war er bereits über diesen Zustand hinaus?
    Fajon leerte Wasser in die tiefe Wunde, spülte sie aus, schnitt abgestorbene Fleischfetzen weg, warf sie achtlos beiseite. Gestank breitete sich aus und wurde gnädigerweise von aufkommendem Wind rasch wieder verwirbelt.
    »Er ist mein Freund«, stammelte Rod Nyssen, der den Kopf des sterbenden Fliegerkollegen auf seinem Schoß hielt.
    »Ich bekomme das hin.« Fajon setzte ihre Arbeit fort. Sie arbeitete wie ein Feldscher an der Front. Einzig und allein das Überleben ihres Patienten war wichtig. Sie würde das Bein amputieren, ohne Wenn und Aber, ohne Deringhouses Freunde um Erlaubnis zu fragen. Sie redete weiter, wohl mehr für sich selbst, als für ihre Beobachter gedacht. »Wenn da nicht diese Entzündung wäre. Warum reagiert er bloß so empfindlich? Diese Wundrandnekrose ist bedenklich, aber sie ist nicht das eigentliche Problem. – Und der Blutverlust? Seine Haut ist viel zu hell im Vergleich zu den anderen Lichtbringern. Wann endlich bringt Bijoiu den Kopter runter ...«
    Wie auf Befehl legte sich ein schwarzer Schatten über sie. Kakuta blickte in die Höhe. Knapp über der Felsnase stand das beeindruckende Gefährt der Ferronen in der Luft. An vier Auslegern befanden sich jeweils ein Satz kleiner und großer Rotorblätter. Sie drehten gegengleich und mit großer Geschwindigkeit. Im Zentrum der Ausleger saß die – transparente – Steuerkugel. Vier Ferronen hockten darin. Einer war mit der Lenkung des Kopters beschäftigt, die anderen kümmerten sich um eine Seilwinde, mit deren Hilfe sie langsam ein Tragegestell zu ihnen herabließen. Jener Ferrone, den Kakuta als Bijoiu wiedererkannte, schwang sich auf das Seil und rutschte in die Tiefe. Aus einer Höhe von etwa drei Metern sprang er ab. Er rollte an ihnen vorbei und benötigte einige Sekunden, bevor er den Schwung seines Körpers abfing. Unmittelbar vor einer Felsspalte kam er

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