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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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der Welt galt. Gletscher, die gewaltig wirkten und dennoch nur noch einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Größe besaßen. Die Klimaveränderungen auf der Erde hatten schreckliche Folgen, die sich hier, im Hochgebirge, besonders deutlich zeigten.
    Adams machte Sheperk auf einen der vielen Kämme des steil hochragenden Berges aufmerksam.
    »Zeigen Sie mir die Flugroute. Ziehen Sie sie auf dem Schirm vor Ihnen nach«, sagte der Fantan. »Der Kurs wird in meine Datenbänke übertragen. Ich kann ihm dann folgen.«
    Adams tat, wie ihm geheißen. Mit dem Nagel eines Fingers kratzte er über das dünne Material, um an den Endpunkt ihrer ersten Etappe einen Kreis zu ziehen. »Dort«, sagte er, »dort finden Sie Ihr Besun. In wenigen Minuten.«
    Zeit verging. Sheperk reiste nun mit deutlich verminderter Geschwindigkeit. War er nun doch von den gewaltigen Massiven, dem Eis, den Dimensionen und der Einsamkeit dieser Landschaft beeindruckt?
    Sie erreichten ihr Ziel. In einer Höhe von etwa 7000 Metern schwebten sie nahe des K2, dem Berg der Berge, an dessen Flanken so viele Menschen ihr Leben gelassen hatten wie nirgendwo sonst, mit Ausnahme des Mount Everest.
    Der K2 galt heute umso mehr als der schwierigste aller Achttausender, da das vorgeblich ewige Eis kahlen Flanken aus brüchigem Stein gewichen war. Der Filippi- und der Godwin-Austen-Gletscher fanden längst nicht mehr zusammen, der Konkordiaplatz, einstmals Sammelpunkt für all jene, die den Berg von der chinesischen Seite her erobern wollten, war von grauem Gestein begrenzt.
    Doch hier oben, im Siebentausender-Bereich, in dem der Mensch sich nur sehr kurz aufhalten konnte, wollte er keine körperlichen und geistigen Schäden davontragen, wirkte alles noch so, wie es schon immer gewesen war.
    Mit Ausnahme des Felds der Narren, das sich auf einer Höhe von etwa 6600 Metern befand.
    Hier waren ab dem Jahr 2024 Dutzende Leichen aus dem Schnee getaut. Menschen, denen ihr Wagemut zum Verhängnis geworden war und die, über einen Zeitraum von sieben Jahrzehnten hinweg, nach ihrem Absturz in die Tiefe, in diese kleine Mulde gerutscht waren, die seitdem einen makabren Namen trug.
    Bilder waren um die Welt gegangen, damals, als Hände und Köpfe und Beine der vom Eis abgeschmirgelten Leichen aufgetaucht waren. Viele von ihnen hatten, Zufall oder nicht, bergwärts gedeutet. Als wollten sie ihre Nachfolger vor dem Weitergehen warnen.
    Unter denkbar schwierigen Bedingungen hatte man die Leichen geborgen und sie den Anverwandten überlassen. Um dann, nach endlosem diplomatischen Gerangel, Mahnmäler zu errichten. 67 Arme aus Granit, jeweils tonnenschwer, die Richtung Gipfel zeigten. Das Feld der Narren.
    »Erwarten Sie, dass wir aussteigen?«, riss Sheperk Adams aus seinen Gedanken. Die Flunder schwebte in geringer Höhe über den Armen.
    »Nein. Aber Sie sollten Ihr Schiff ein wenig backbord drehen und knapp hinter den letzten Arm steuern.«
    »Und dann?«
    »Wir warten.« Adams blickte auf die Uhr. »Es dauert bloß noch wenige Minuten.«
    Horatiom, ein aserbaidschanischer Künstler mit internationalem Renommee, hatte sein Leben für die Fertigstellung dieses Kunstwerks riskiert. Und seinen Ruf dadurch so sehr gemehrt, dass ihm Sammler seine gewichtigen Plastiken seitdem aus den Händen rissen.
    Die Sonne sank herab. Sie erreichte jene halbmondförmige Senke am Abruzzen-Sporn, die das Feld der Narren für bloß wenige Minuten in volles Sonnenlicht badete.
    »Sehen Sie hin!«, sagte Adams zum Fantan.
    Die obere Kuppel der Flunder wurde scheintransparent. Gewiss waren es Bilder, die von Kameras auf die Innenseite der glatten Oberfläche gespiegelt wurden. Doch die Illusion war atemberaubend.
    Jetzt! Die Sonne schien; wie es die Wetterfrösche in Terrania vorhergesagt hatten. Sie stand am richtigen Platz. Weiter unten, im Camp 3, auf 5750 Meter, würden nun alle Anwesenden ebenfalls hochblicken, um diesen Augenblick für immer in ihrem Gedächtnis zu bewahren. Manche von ihnen würden umdrehen, andere würden in ihrem Willen, den Gipfel des K2 zu erreichen, nur noch bestärkt werden.
    Die Schatten der in das Eis getriebenen Arme verbanden sich zu einem Bild. 67 steinerne Zeugen menschlicher Neugierde, menschlicher Dummheit und menschlichen Forscherdrangs verbanden sich in ihren Schatten zu einer riesigen Hand, dessen Zeigefinger in Richtung Himmel wies. Hin zu den Sternen, in ein scheinbares Nichts, dem man hier so nahe war wie kaum an einem anderen Flecken dieser Erde.
    Die Minuten

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