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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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um die unverhoffte Beute stritten.
    »Wir sollten uns bewaffnen«, sagte der Warani und deutete auf weitere topsidische Leichname, die vorbeitrieben. Einer von ihnen schlug im Rhythmus des sanften Wellengangs gegen den Rumpf ihres Bootes.
    Rhodan nickte. Sie wussten nicht, was sie erwarteten. Weitere Einheiten der Echsenwesen mochten sich in unmittelbarer Nähe herumtreiben.
    Auf der anderen Seite des Ufers kamen die Kämpfe allmählich zu einem Ende. Die Ferronen überwältigten ihre letzten Gegner und befreiten deren laut jubelnden Gefangenen, hauptsächlich Frauen und Kinder. Auch Chaktor stimmte in die allgemeinen Hochrufe ein und riss begeistert beide Hände in die Höhe, während Menet kühl blieb. Mit der Hilfe weiterer Flößerstangen, die entlang der Relings verankert waren, fischte er gemeinsam mit Baturin, Sengu und Rhodan nach den topsidischen Toten.
    Es gelang ihnen, drei der Wesen zu bergen. Sie legten die Toten auf einen Haufen. Sie trugen Messer, Handfeuerwaffen und langläufige Strahler bei sich, deren Aktivierungsmechanismen für Menschen wie Ferronen nur unter großen Mühen zu betätigen waren.
    »Sie besitzen sechs Finger«, sagte Rhodan und ergriff die Hand eines Toten. »Sie greifen anders und benutzen wohl zwei Finger für den Abzug.«
    Rhodan fühlte, wie sich die schuppigen Finger des vermeintlich Toten um seine Hand krampften. Das Echsenwesen lebte!
    Er wollte loslassen und zurückspringen, wollte sich reflexartig in Sicherheit bringen – und konnte sich nicht lösen.
    Menet reagierte als Erster und kam Rhodan zu Hilfe. Er versuchte den Griff des Topsiders zu lösen, der zuoberst auf dem Haufen lag – und scheiterte. Selbst zu zweit hatten sie der unbändigen Kraft der Echse nichts entgegenzusetzen.
    Rhodan rüttelte und schüttelte, wollte weg von der Bestie. Sie wandte ihm den Kopf zu, blickte ihn über die flache Schnauze hinweg an, öffnete den Mund und fauchte etwas in seiner Muttersprache, ließ die langen Reißzähne erkennen, schob sich zur Seite, auf ihn zu – und fiel dann unvermittelt wieder in sich zusammen.
    Der Griff lockerte sich, der Topsider fiel von den Leibern seiner beiden Kumpanen herab auf den Holzboden. Er war tot.
    Rhodan wischte seine Hand am Hosenbein ab. Die Berührung hatte sich kalt und glitschig angefühlt. Ihm ekelte.
    Der Translator auf seiner Brust erwachte zum Leben. »Topsidische Normsprache«, sagte er. »Basiswortschatz vorhanden. Übersetzung folgt.« Eine kurze Pause entstand. Dann dröhnten weitere Worte aus dem Gerät; die Übersetzung dessen, was das Echsenwesen gesagt hatte: »Dritter Satz der Sozialen Weisung: Achte das Leben.«

8.
    Tako Kakuta
    Ferrol
     
    Allesamt fanden sie Platz in dem Kopter. Die vier Ferronen blieben in der Zentrumskugel sitzen, die Menschen verteilten sich auf die Ausleger. Über und neben ihnen bewegten sich die Rotoren und erzeugten kaum erträglichen Lärm, der erst ein wenig nachließ, als sie sich in luftige Höhen geschwungen hatten.
    Anne Sloane wachte bei Deringhouse. Ihre Blässe unterschied sich nicht mehr sonderlich von der des Verletzten. Rod Nyssen und Darja Morosowa hockten in den Auslegern links sowie rechts von Kakuta, in Haltegestelle für den Nottransport gepackt und durch Kuppeln aus seltsamem Transparent-Kunststoff vor Feuchtigkeit und Wind geschützt.
    Fajon hatte sich ausbedungen, mit ihm zu reisen. Die Nähe der Frau war ihm unangenehm, doch Kakuta ließ sich nichts anmerken. Ihr Rollstuhl, Klettergestell, Gefährt – wie auch immer man es nennen wollte – war auf geringes Packmaß verkleinert und an der Verbindungsstrebe hin zur Zentralkugel verankert worden. Fajon hatte sich mit Gurten auf einen der beiden schmalen Auslegerstege festgebunden, Kakuta hockte auf dem anderen. Sie saßen wie Hühner auf Legestangen, doch das schien der Ferronin nichts auszumachen.
    »Meine Beine sind dünn geworden«, sagte sie selbstkritisch, als sie Kakutas musternde Blicke bemerkte. »Und an den Hüften habe ich viel zu viel Fleisch angesetzt.«
    »Ja.« Mehr fiel ihm nicht ein. Erwartete Fajon etwa, dass er eine scherzhafte Bemerkung in die Unterhaltung einbrachte? »Sie nennen uns Lichtbringer«, wechselte er das Thema. »Warum?«
    Fajon runzelte die Stirn. Die Falten nahmen einen helleren Farbton an. »Es gibt uralte Mythen auf Ferrol. Kinderlieder. Sagen. Geschichten. – Nennen Sie sie, wie Sie möchten, es spielt im Grunde genommen keine Rolle. Sie sind auf allen besiedelten Welten, in den Grafschaften

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