Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol
kräuselte sich das Wasser; andere Flusshaie machten sich auf die Verfolgung des verletzten Tiers.
Rhodan reichte Menet die Hand und half ihm aus dem Wasser. Der Sumpfferrone zog sich hoch. Er keuchte und wirkte geschwächt, doch er schien nichts von jener Verächtlichkeit verloren zu haben, die er den Menschen gegenüber hegte.
Ein Blick und ein kurzes Nicken war alles, was er für Rhodan übrig hatte. Kein Wort des Dankes, nichts.
»Wir müssen uns um die da kümmern«, sagte er stattdessen und deutete in Richtung jenes ferronischen Schiffswracks, dem die Treibmine wohl gegolten hatte.
Rhodan war schwindlig. Er musste die Augen zusammenkneifen, um zu sehen, was etwa 150 Meter voraus und in der Nähe des gegenüberliegenden Ufers geschah.
Topsider tauchten auf. Schwarzbraune Echsenwesen, die Urängste im Menschen weckten. Die Ängste in ihm weckten.
Sie bewegen sich so rasch, sind so schrecklich muskulös und geschmeidig gleichermaßen. Ihr Gebiss. Die Reißzähne. Die peitschenden Schwänze ... Es schüttelte ihn. Rhodan hatte sich vor diesem Moment gefürchtet. Er hatte vorurteilslos in die erste Begegnung mit diesen fremdartigen Geschöpfen gehen wollen, hatte ihre Beweggründe verstehen lernen wollen. Doch es gelang ihm nicht. Er fürchtete sie, und diese Furcht gebar Zorn. Zorn, den er nur mühsam unterdrücken konnte.
Die Topsider schwebten in ihren Anzügen oder in kleinen Sammelfahrzeugen in geringer Höhe über dem Wasser und suchten nach Überlebenden der Explosion. Um das Boot, in dem Rhodan und seine Begleiter trieben, kümmerten sie sich derweilen nicht, wohl in der Annahme, dass ihnen ihre Opfer ohnedies nicht entkommen konnten.
»Sie töten die wenigen Bewaffneten«, kommentierte Menet mit kaum unterdrücktem Zorn das, was er sah. »Sie lassen jene ertrinken oder von den Flusshaien auffressen, die zu schwach sind, um sich ans Ufer zu retten. Und wer es schafft, wird von den Topsidern in Gewahrsam genommen.«
Mehrere Echsenwesen näherten sich dem Wrack vom Ufer her. Sie stießen lang gezogene Schreie aus und schwangen Waffen. Sie waren sich ihrer angsterregenden Wirkung auf die Ferronen wohl bewusst und setzten sie gezielt ein. Mehrere Frauen, die entlang des schlammigen Ufers flüchten wollten, wurden mit Netzen eingefangen, ein junger Bursche mit auffallend hellrotem Haar mithilfe eines Elektroschockers außer Gefecht gesetzt.
Die Topsider waren überall. Transportplattformen flogen tief über dem Wasser und suchten nach weiteren Überlebenden. Sie feuerten mit Strahlenwaffen auf alles, was sich bewegte.
Ein Topsider in einer glänzenden, wie lackiert wirkenden Uniform deutete in Rhodans Richtung. Er bellte seine Befehle. Zwei der schüsselähnlichen Transporter änderten abrupt den Kurs und kreuzten das Gewässer, kamen fast gemächlich auf sie zu, in dem Bewusstsein, dass ihnen auch diese Beute nicht entkommen konnte.
Ras Tschubai tauchte unvermittelt neben Rhodan auf. Er stank, seine Bekleidung war verdreckt. »Ich kann euch in Sicherheit bringen«, sagte er, ohne auf sein Verschwinden einzugehen, und hustete angestrengt. »Unweit von hier gibt es eine Menge Schlammlöcher, in denen wir uns verstecken können.«
Schüsse ertönten. Drei oder vier Ferronen leisteten Widerstand. Flugs kamen Topsider aus allen Richtungen herbeigeströmt und beantworteten das Feuer. Sie nutzten Strahlwaffen. Manche von ihnen trugen Schutzanzüge, die wie billige Ausgaben arkonidischer Kampfanzüge wirkten. Die Echsen waren den Ferronen in beinahe jeder Hinsicht überlegen.
Die beiden Transportschüsseln hatten das Wasser etwa zur Hälfte überquert. Sie riefen etwas, das der Translator nicht übersetzte. Wahrscheinlich handelte es sich um die Aufforderung, nur ja keinen Widerstand zu leisten.
»Sie schlachten unsere Leute ab«, sagte Chaktor. »Sehen Sie doch!«
Eine ferronische Frau, fast noch ein Mädchen, geriet in Panik. Sie wehrte sich mit Händen und Füßen gegen die Gefangennahme. Ein Topsider schlug ihr brutal in den Magen und gegen den Kopf, so lange, bis ihr Körper erschlaffte und haltlos zu Boden sank.
»Wir werden nicht davonlaufen!«, bestimmte Rhodan. »Wir helfen den Flüchtlingen.«
»Bist du wahnsinnig geworden?«, schrie Alexander Baturin. »Das sind mindestens fünfzig ausgebildete Soldaten! Was wollen wir gegen eine derartige Überzahl ausrichten, noch dazu ohne Waffen?«
Rhodan achtete nicht auf ihn. Er winkte Wuriu Sengu herbei und machte ihm mit wenigen Worten klar, was er
Weitere Kostenlose Bücher