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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Hochgepumpt aus tiefsten Tiefen, vermengt mit Chemikalien, denen bakterieller Nährstoff beigemengt worden war.
    Adams tränten die Augen. Er hatte das Wunder der Lebenswerdung in aller Anschaulichkeit verfolgt. In Benommenheit, ohne sich auch nur das geringste Detail merken zu können. Alles, was ihm geblieben war, waren einige vage Bilder – und jenes Gefühl der Ehrfurcht, das er in diesen Stunden empfunden hatte.
    Pflanzen waren aus kahlem Boden getrieben. Sie hatten die trockene Kruste aufgebrochen. Mit der stärksten nur denkbaren Kraft, mit der des Lebens.
    Er hatte den Helm seines Raumanzugs geöffnet, von Sheperk dazu angestachelt. Er hatte klare, kühle Luft geatmet: venusianische Atemluft.
    Und dann die Sätze, die ihm als einzige in aller Deutlichkeit geblieben waren: »Wir könnten diese Welt für Sie lebenswert machen, wenn wir es denn wollten«, hatte Sheperk gesagt. »Genauso leicht könnten wir die Aufheizung der Erde stoppen. Das ist es, was ich und meine Begleiter Ihnen geben würden – wenn Sie uns lehrten, das Besun für immer zu behalten.«
    Und dann hatte Adams die Wahrheit gesagt. Noch immer völlig verblüfft und vereinnahmt von den Geschehnissen ringsum hatte er zugegeben, den Fantan angelogen zu haben.
    Der Erinnerungsfilm war neuerlich gerissen, und das nächste, was er wusste, war, dass er das Beiboot verlassen und wieder den Boden der Erde betreten hatte, vor wenigen Minuten.
    »Wie fühlen Sie sich?«, fragte Sheperk.
    »Es geht mir schrecklich. Und dann wiederum bin ich ... erleichtert.«
    »Das bringt das Vergessen so mit sich.« Der Fantan schwenkte seine Arme in Richtung jener Menschen, die allmählich näher kamen, um das fremde Schiff und ihn zu bewundern.
    »Es tut mir leid, dass ich Sie angelogen habe, Sheperk. Ich wollte Sie dazu bringen, die Erde zu verlassen.«
    »Ja, Sie wollten mich reinlegen. Wie es unter guten Geschäftspartnern nun mal Usus ist.«
    War das Humor? Fantanscher Humor?
    »Sie haben mich nicht bestraft. Sie haben mich zurück zur Erde gebracht. Genauso gut hätten Sie mich auf der Venus zurücklassen oder mich töten können.«
    »Wir sind keine Barbaren.« Sheperk tänzelte umher und drehte sich schwungvoll. Die Hautfetzen hatten sich nun fast vollends von seinem Körper gelöst. Sie umgaben ihn wie dünne Tücher, die im Wind flatterten.
    »Aber ...«
    »Ich trage mein eigenes Besun mit mir, Adams. Es schmeckt, um Ihre eingeschränkte Begriffswelt zu verwenden, bitter und schal. Und ein wenig dieser Bitterkeit habe ich an Sie weitergegeben. Als Strafe für Ihre Impertinenz.«
    Hatte ihn der Fantan geschlagen, ihm Schmerz zugefügt, ihn verletzt? War er deshalb wie betäubt? – Nein. Er fühlte sich vollkommen gesund.
    »Sie haben Dinge vergessen, nicht wahr? Ich habe Ihnen Erinnerungen gestohlen. Und das aus gutem Grund.« Sheperk blieb stehen. »Sie haben mir erzählt, dass Sie niemals in Ihrem Leben etwas vergessen. Es ist eine Gnade, sich jedes jemals erlebte Besun zurück in Erinnerung rufen zu können – und ein schrecklicher Fluch zugleich. Schmerz, Angst, Zorn, Verzweiflung: Dies alles tragen Sie für immer mit sich. Sie können ihren Emotionen niemals entkommen.« Sheperk drehte sich wie ein Derwisch, die Arme weit von sich gestreckt. »Sie waren es gewohnt, damit umzugehen. Sie kannten es nicht anders. Doch nun, da ich Ihnen gezeigt habe, was Vergessen bedeutet, werden Sie sich für immer daran erinnern, wie es sich anfühlt.« Der Fantan hielt in seinen Drehbewegungen inne. »Und das, Erdenmensch, ist Ihre Strafe.«
    Strafe? – Lächerlich! Adams unterdrückte ein Lachen. Das Gefühl der Schwammigkeit und der Unbestimmtheit in seinen Gedanken war ihm schrecklich unangenehm. Er war glücklich darüber, wieder ganz zu sein, wieder er selbst zu sein.
    Oder?
    Irgendwie fühlte er sich leerer als zuvor – und seiner Reinheit beraubt.
    »Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht helfen kann, Sheperk«, wiederholte er leise.
    »Ach, das Besun besäße weniger Wert, wenn es nicht so flüchtig wäre. Der Augenblick wäre kein Augenblick mehr.« Der Fantan griff an seinen Gürtel und reichte Adams einen silber glänzenden Stift. »Ich danke Ihnen dennoch für Ihre Begleitung. Hier.«
    »Was ist das?«
    »Weiteres Wissen. Solches, das die Menschen benötigen, um ihre aus den Fugen geratene Welt zu retten.«
    »Sie schenken es mir? Ich dachte, wir machten Geschäfte.«
    »Betrachten Sie es als Bonuszahlung. Die Erde bietet so viele und ganz besondere

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