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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Besuns, die nicht mit Ihnen untergehen sollten. Musik. Weisheit. Worte. – In Ihnen steckt etwas, das es wert erscheinen lässt, bewahrt zu werden.«
    »Ich ... danke!« Adams wusste nicht, was er sagen sollte. Er nahm den Stift an sich.
    Es war nicht, was er hatte erreichen wollen. Die Fantan würden vorerst bleiben. Doch er hatte etwas anderes geschafft: Er hatte die Achtung dieses Wesens errungen. Er hatte Sheperk das Menschsein nähergebracht. Er hatte ihm das Gute und das Schlechte, das Schöne und das Hässliche vor Augen geführt, in vielen Nuancen und Gestalten. Womöglich würden die Fantan-Leute und sie nun zu einem besseren Einvernehmen finden?
    Adams hatte so seine Bedenken. Sie waren einander zu fremd. Jedes Wort musste auf die Waagschale gelegt werden, jede unbedacht geführte Geste mochte zu Missverständnissen führen. Es würde Jahre benötigen, um den Habitus der Fantan zu durchschauen – und bis dahin, so befürchtete er, wäre es längst zu spät. Schon jetzt kochte der Zorn der Volksseele hoch, wie vor wenigen Tagen in Indien zu sehen gewesen war.
    Wenn sie doch bloß wüssten, was das Besun für die Fremden für eine Bedeutung hatte! Sie versuchten es einzufangen und zu bewahren, und sie rissen alles an sich, was sie in irgendeiner Form an diese besonderen Augenblicke erinnerte. – Doch wozu diente es? Warum fanden die Fantan das Besun nicht in sich selbst, warum suchten sie es auf anderen Welten und in anderen Kulturen?
    »Wohin gehen Sie?«, fragte Adams, als Sheperk sich gemächlich vom Beiboot entfernte.
    »Ich benötige ein wenig Ruhe. Ich möchte nachdenken.«
    »Hier? Warum kehren Sie nicht zu Ihren Artgenossen ins Mutterschiff zurück?«
    »Diese Gegend ist etwas Besonderes.« Mit einem Greifarm deutete er in Richtung Terrania. »Dort beginnt das Leben zu pulsieren, und mit ihm schwillt das Besun immer mehr an. Es tut mir gut, es aus ausreichender Entfernung zu betrachten.«
    »Wie kommt es, dass Besun wachsen kann?«
    »Es entsteht aus Zufällen. Es erwächst aus wichtigen, großartigen Taten. Es summiert sich aus vielen kleinen Einzelfaktoren. – Es gibt keine allgemeingültige Formel dafür.«
    »Und wie nehmen Sie es wahr?«
    »Mit all meinen Sinnen. Ich sehe, rieche, fühle, höre und schmecke es. Es füllt mich aus. Es macht, dass es mir besser geht und ich mir andererseits wünsche, mehr und mehr von diesem Bessergehen in mir anhäufen zu können.«
    Sheperk setzte seinen Weg in die Einöde abseits aller Wege fort.
    »Das war es also?«, rief ihm Adams hinterher.
    »Was meinen Sie?«
    »Unser Geschäft ist abgeschlossen, wir werden uns nicht mehr wiedersehen?«
    »Wenn ein glückliches Besun passiert, begegnen wir einander wieder. Wenn nicht, hat es nicht sein sollen.«
    Adams deutete eine Verneigung an. »Wir haben sehr viele besondere Momente miteinander geteilt. Ich habe die Zeit mit Ihnen genossen.«
    »Warum?« Sheperk blieb stehen.
    »Weil ich von Ihnen gelernt habe. Auch einiges über mich selbst.«
    »Eine jede Begegnung bewirkt Interaktion. Nur dadurch können wir unseren Horizont und unseren Intellekt erweitern. Unser Treffen mag unter besonderen Umständen erfolgt sein – aber ich sehe nicht das Besun darin.«
    »Ein Zusammentreffen oder eine Unterhaltung können auch andere Werte vermitteln«, widersprach Adams. »Freundschaft. Oder Sympathie füreinander.«
    »Das ist für mich und meine Landsleute von minderer Bedeutung. Eine Freundschaft zwischen uns ist ohnedies ausgeschlossen. Es gibt zu wenige gemeinsame Ansatzpunkte.«
    Ein Fahrzeug näherte sich, ein Hummer. Er zog eine riesige Staubfahne hinter sich her. In seinem Gefolge befanden sich weitere Autos, hauptsächlich solche, die einstmals Bestandteil des Maschinenparks der Großen Armee gewesen waren.
    »Es wäre besser, wenn Sie zurück an Bord gingen«, forderte Adams den Fantan auf. »Ich habe ein mulmiges Gefühl.«
    »Ich bleibe. Ich schmecke Aufregung. Neue Erfahrungen.«
    Sheperk winkte aufgeregt mit den Armen. In seiner Gier nach mehr Besun war er unersättlich. Er trat mit schwankenden Schritten beiseite und stützte seinen Körper auf zwei Podien, während er die sich nähernden Fahrzeuge beobachtete.
    War er sich seiner Sache so sicher? Glaubte er, unverletzbar zu sein – oder vertraute er ihm, Adams, so sehr?
    Die Stadtverwaltung von Terrania City reagierte also. Das Mutterschiff der Fantan, mehrere Kilometer nordöstlich von hier niedergegangen, stand unter ständiger Beobachtung. Nun

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