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Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Titel: Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Rico. »Was stimmt nicht damit?«
    Quiniu Soptor strich sich über die Augen. Wie Minuten zuvor, als sie bis zu den Knien in der Brandung gestanden waren, veränderte sich die Farbe von Soptors Iriden.
    Aus Blutrot wurde Silber.
    »Du bist doch keine Arkonidin!«, stellte Rico fest.
    »Ich bin Arkonidin«, erwiderte die Frau mit einem sanften Lächeln. »Wenngleich mein dominierendes Erbgut von einem imperialen Planeten stammt, der weit weg von Arkon liegt.«
    »Weshalb hast du ...«
    »Kannst du dir das nicht denken, Rico?«
    »Du wolltest meine volle Aufmerksamkeit erregen«, sagte er.
    »Du bist nicht nur hübsch, du bist auch geistig agil«, gab Soptor zurück. Sie seufzte leise. »Arkoniden von deinem Schlag gibt es nicht viele. In den Adern der meisten von ihnen fließt weniger reines Blut als in meinen.«
    Rico runzelte die Stirn. »Der Terminus reines Blut ist nicht wissenschaftlich. Einzig wenn man aus Blutplasma ...«
    Soptor warf den Kopf zurück und lachte leise.
    Rico seufzte. »Ich verstehe immer weniger. Was soll das alles? Und was willst du von mir?«
    Quiniu Soptor setzte sich gerade auf, wartete, bis das dürre chinesische Mädchen ihnen eine versiegelte Flasche Wasser auf den Tisch gestellt hatte und wieder verschwunden war. Dann sagte sie: »Wir sollten die Geschichte von vorne beginnen, Rico. Vielleicht löst sich dann deine Verwirrung.«
    »Bitte.«
    Die Frau sah ihn sekundenlang an. Schweigend, die Mundwinkel zu einem Lächeln verzogen. »Wer bist du?«
    »Ich bin ... Rico«, sagte Rico. »Ich kam von ... von der ...«
    Er verstummte. Alles, was er in diesem Moment sagen wollte, fühlte sich irgendwie falsch an.
    »Ich bin nicht sicher«, sagte er schließlich. »Aber du scheinst mehr zu wissen als ich.«
    Quiniu stieß ihre Gabel in ein Stück weißes Gemüse und führte es zu ihrem Mund. »Darf ich raten?«
    »Ich bitte darum.«
    »Thora hat mich und Tamika für einen Erkundungsflug durch dieses Sonnensystem ausgewählt. Über dem zweiten Planeten wurden unsere Aufklärer durch die Automaten der Festung angegriffen. Im Gegensatz zu Thora und Tamika hatte ich Glück. Ohne dass es mir zu diesem Zeitpunkt bewusst gewesen wäre, flog ich im Schatten von Thoras Fluggerät. Die Defensivsysteme meines Aufklärers aktivierten sich vollumfänglich. Da die Schirmfelder nur einen geringen Teil der Energie absorbieren mussten, bekam der Antrieb genügend Leistung, um ein Fluchtmanöver zu starten.«
    »Du bist die dritte Person, von der Thora gesprochen hat«, stieß Rico aus. Plötzlich waren ihm die Worte der Arkonidin wieder präsent. Es war, als hätte Soptors Bericht ein Passwort enthalten, das eine versteckte Erinnerungsdatei geöffnet hatte.
    »Genau.«
    »Weshalb hast du dann nicht einen Kontaktversuch mit Thora gestartet?«
    »Mir gelang zwar die Flucht«, fuhr Quiniu fort, »aber auch mein Aufklärer hatte durch die auftreffenden Energien und den überstürzten Eintritt in die Atmosphäre des Planeten Schaden genommen. Ich habe ihn kontrolliert runtergebracht und musste daraufhin warten, bis die Reparaturroutinen ihn so weit hatten, bis ich wieder starten konnte.«
    Quiniu wischte durch die Luft, als wolle sie ein Insekt verscheuchen. »Ich ging davon aus, dass Thora entweder überlebt und die Situation im Griff hatte oder dass sie beim Absturz ums Leben gekommen war. In beiden Fällen hätte es nichts gebracht, eine wie auch immer geartete Rettungsmission zu starten.«
    »Dein Funkgerät hat nicht mehr funktioniert?«
    Quiniu warf Rico einen undefinierbaren Blick zu. »Ich war noch niemals in meinem Leben so allein und auf mich gestellt wie in diesem Moment.« Sie schob die Gabel beiseite, tupfte die Lippen ab, legte ihre Hand auf Ricos rechtes Handgelenk. »Vielleicht klingt es seltsam oder egoistisch, aber irgendwie habe ich diese Zeit für mich selbst benötigt. Kannst du das verstehen?«
    Rico nickte bedächtig. »Ohne die Zeit, in der ich auf mich allein gestellt war, wäre ich nicht zu ... hm ... dem geworden, was ich heute bin.«
    Soptor warf ihm erneut diesen Blick zu, den Rico nicht richtig zu deuten wusste. Er fühlte nur, dass diese Frau ihn nicht belog. Mehr noch: Plötzlich war sich Rico sicher, dass sich sein Schicksal mit demjenigen Quiniu Soptors vermengt hatte. Aufgrund welcher Fakten und Hinweise er zu dieser Annahme kam, wusste er nicht.
    Offenbar hatten sich die biologischen Rechnerkomponenten noch nicht genügend regeneriert. Es herrschte ein Ungleichgewicht zwischen der

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