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Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Titel: Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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verstecktes Raumschiff handelt. Deswegen wolltest du zum Meer. Ins Meer. «
    Rico dachte an ihn. »Das erscheint mir alles ziemlich an den Haaren herbeigezogen, wie die Menschen sagen. Allerdings kann ich mich den Argumenten nicht ganz verschließen.«
    Soptor lächelte hintergründig. »Und wenn es sich tatsächlich um ein Raumschiff handeln sollte, dann ist es tief, sehr tief im Meeresgrund verankert.«
    »Und du kannst in die Tiefsee vorstoßen?«
    »Vielleicht. Ich will dir etwas zeigen. Bist du bereit?«
    »Ja.«
    Quiniu Soptor erhob sich. Sie blinzelte. Gleich darauf kam ein Rauschen auf – wie von einem sich nähernden Regenschauer. Ein dunkles Etwas schob sich vor die beleuchtete Silhouette der Zementfabrik. Als es langsam herabschwebte, stellte sich heraus, dass es sich um ein linsenförmiges Fluggerät mit einer transparenten Pilotenkanzel handelte.
    Die vier Arbeiter sprangen schreiend von ihren Stühlen auf. Gäste und Personal aus dem Innern des kleinen Gebäudes sprangen heraus, zeigten aufgeregt auf das dunkle Etwas.
    »Dein Aufklärer«, sagte Rico.
    »Kein Unterseeboot«, gab sie zurück. »Aber ich wäre bereit, mein Glück damit zu versuchen – wenn du es bist!«
    Er dachte wieder an ihn , nickte dann.
    Soptor drehte sich kichernd um ihre eigene Achse, öffnete die Träger ihres Kleides, das zu Boden glitt. Darunter trug sie nichts außer ihrer Haut.
    Ihre künstliche Haut.
    Sie griff nach der geteilten Haut an ihrer linken Brust, zog sie unter den gellenden Schreien der Asiaten quer über den Körper, riss sie sich großflächig von ihrem Körper, befreite ihren Kopf.
    Rico sah fasziniert, dass sie anstelle von Kopfhaaren kleine rote Federn besaß, die sich allerdings bei näherer Betrachtung als Elemente einer raffinierten Kapuze herausstellten.
    Ihr schwarzer Körper glänzte ölig-blau. Sie streckte sich, als wäre sie stundenlang gesessen. »Was für ein wunderbarer lauer Abend«, sagte die Frau. »Geradezu geeignet für einen romantischen Ausflug zu zweit.«
    Ein korpulenter Chinese, dessen aufgebauschte Mütze ihn als Koch auswies, und zwei der Fabrikarbeiter, rannten auf Quiniu Soptor zu. Aus ihren Schreien hörte Rico die Worte Karruppan und Ah Gong! heraus. Malaysisch für »Schwarzer Kerl« und »gestörter Geist!«.
    Rico ging automatisch in Abwehrstellung, während Quiniu Soptor die Hautfetzen fallen ließ und sich den Angreifern mit einem ansatzlosen, geschmeidigen Sprung entgegenwarf.
    In der Luft drehte sie sich, riss die Beine nach oben, schlug dem Koch das unterarmlange Messer aus der Hand und rollte sich über ihn ab, indem sie ihn an der linken Schulter packte und herumwirbelte. Im Fallen schlug sie dem Malaysier die Ferse in die Seite.
    Krachend stürzte der Koch auf die sandigen Bretter. Der Fabrikarbeiter klappte mit einem lauten Pfeifen zusammen. Bevor er nach neuer Luft ringen konnte, hatte sich Soptor abgerollt, war aufgesprungen, packte seinen rechten Arm und hebelte ihn über ihre Schulter aus. Mit einem dumpfen Stöhnen landete er auf dem reglos am Boden liegenden Koch.
    Die restlichen Anwesenden wichen ängstlich zurück.
    Rico blickte verwundert auf die ölig glänzende, schwarzblaue Gestalt vor ihm. »War das nötig?«, fragte er.
    »Ich hatte das dringende Bedürfnis, mich zu bewegen, bevor wir unseren Ausflug unternehmen.« Sie strich sich über ihre nackten Brüste, blickte Rico herausfordernd an. Er sah praktisch nur silberne Augen und weiße Zähne. »Du erschienst mir bisher nicht sonderlich interessiert an meinen körperlichen Reizen.«
    Der Aufklärer schwebte mit geöffneter Türverschalung herab. Soptor blinzelte Rico keck zu, hüpfte ins Innere. Auf den Holzbohlen stöhnten die beiden Asiaten.
    Dann erschien die Frau erneut, deutete mit der rechten Hand auf die abgezogene Haut am Boden. Ein türkisfarbener Lichtstrahl stand plötzlich zwischen Hand und Boden, gleich darauf war die Haut verschwunden.
    »Kommst du?«
    Rico warf einen letzten Blick auf Soptors von namenlosem Entsetzen erstarrtes Publikum, sah kurz auf die glitzernden Wellen hinaus, unter denen er sein sollte, und nickte.

4.
    Tako Kakuta
    Ferrol
     
    Die Echsen brachten, nein: trieben sie auf ein Feld abseits vom Gesundenhaus. Die Wega brannte unerbittlich vom Himmel, brachte die Luft zum Flimmern und verwandelte ihre neuen Herren in albtraumhafte Gestalten.
    Wie Vieh, dachte Kakuta bitter. So behandelt ihr uns.
    Er hatte die Gefangenen nicht gezählt, aber es mussten zwischen sechzig und

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