Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Titel: Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
kühlen Logik der Positronik und den emotionsbehafteten Elementen der Biomodule.
    Darunter litten auch seine Erinnerungsfunktionen, Ricos Gedächtnis. Informationen zu besonders wichtigen Bestandteilen seiner Historie und seines Lebenszweckes fehlten teilweise bis gänzlich.
    Rico wusste nicht, weshalb es ihn zum Meer, nein, ins Meer zog. Er suchte nach ihm, hatte aber vergessen, wer er war.
    Sein Erbauer?
    Sein Meister?
    Sein arkonidisches Pendent; also die Vorlage seiner eigenen Existenz?
    »Und was bist du?«, fragte ihn Quiniu Soptor.
    Rico blickte sie überrascht an. Hatte sie seine Gedanken gelesen? Hatte sich die arkonidische Technik so weit entwickelt, dass sein Innerstes plötzlich so sichtbar war wie die Regungen seiner Mimik?
    »Du hast gesagt, dass du ebenfalls Zeit für dich allein benötigt hast, um zu dem zu werden, was du heute bist«, hakte die Frau nach. »Deswegen will ich wissen, was du denn genau bist. Ob du dich plötzlich daran erinnern kannst.«
    »Ach«, sagte Rico. Sein Körper entspannte sich, nachdem er sich zuvor automatisch zur Flucht bereit gemacht hatte. »Das wolltest du doch mir erzählen. Du hast eine Theorie?«
    Soptor kniff die Augen zusammen. Das einfallende Licht ließ die silbernen Iriden aufleuchten, als würden sie von innen heraus glühen.
    »Als mein Aufklärer vollständig repariert war, flog ich zurück zum dritten Planeten. Ich kam zu spät, wie ich kurze Zeit später feststellen sollte. Aus aufgefangenen Funksprüchen und dem regen Informationsfluss über die irdischen Satellitennetze erarbeitete ich mir ein Bild der aktuellen Lage. Einige Informationen schienen mir geradezu absurd. Den Rückständigen soll es gelungen sein, die AETRON zu zerstören? Crest soll sich in der Gefangenschaft eines der irdischen Machtblöcke befunden haben? Und Thora soll bereits in einem fremden arkonidischen Beiboot zum dritten Planeten gekommen sein? Ich konnte das alles nicht glauben. Ich wertete mit der bescheidenen Unterstützung des kleinen Rechners meines Aufklärers Filmdokumente der Nachrichtenkanäle aus ... und scheiterte damit, auch nur eine dieser She'pron-Prophezeiungen als unwahr zu entlarven. Die AETRON existierte tatsächlich nicht mehr. Crest war in der Zwischenzeit befreit worden, und Thora hatte das Sonnensystem bereits wieder verlassen – wenige Tontas bevor ich zurückgekehrt war.«
    Rico registrierte, dass die Temperatur von Soptors linker Hand um mehrere Grad Celsius gefallen war. Die Schilderung ihrer Geschichte verursachte eine interessante psychosomatische Reaktion. Er beschloss, diesen Umstand nicht hervorzuheben. Stattdessen wartete er darauf, dass sie ihm endlich ihre Theorie zu seiner Existenz verriet. Bisher hatte sie nur von sich selbst gesprochen.
    »Larsaf«, sagte er.
    »Wie bitte?«
    »Die ursprüngliche Bezeichnung für dieses Sonnensystem lautet Larsaf.«
    »Wessen ursprüngliche Bezeichnung?«, fragte die Kolonialarkonidin.
    Rico sah sie prüfend an. »Im ewigen arkonidischen Imperium. Wie mir scheint, ging dieses Wissen verloren. Oder man wollte sich schlicht nicht mehr daran erinnern.«
    »Weshalb sagst du das?«, fragte Soptor.
    »Es ist unwichtig«, gab Rico zurück. »Bitte führe deine Erzählung fort!«
    »Wenige Tontas«, wiederholte Quiniu Soptor. »Sie hatten darüber entschieden, dass ich als letzte Arkonidin in diesem System gestrandet war – mit einem Aufklärer, der nur für interplanetare Reisen infrage kam.«
    »Was ist mit Crest?«, fragte Rico. »Hat er das Sonnensystem ebenfalls verlassen?«
    »Nein, das nicht. Aber er ist im Bund mit den Menschen. Die Menschen haben ihn vor ein Gericht gestellt und um ein Haar ermordet.«
    »Sie haben es nicht getan«, betonte Rico.
    »Sie können es sich jederzeit anders überlegen, wenn du mich fragst. Ich traue diesen Menschen nicht.« Soptor legte die Hand auf die Tischplatte. »Seltsamerweise versetzten mich die schlechten Botschaften nicht in einen Schockzustand. Ich sah vielmehr die Gelegenheit, meine Veränderung, meine Werdung, die im atmosphärischen Chaos der Venus ihren Anfang genommen hatte, weiterzutreiben.«
    Rico nickte, weil er nicht wusste, was er darauf hätte sagen sollen. Ihm schien, dass es in der arkonidischen Gesellschaft zu weitreichenden Veränderungen gekommen sein musste. Anders war Soptors Erklärung nicht deutbar. In der Vergangenheit, in ihrer Zeit, hatten Solo-Missionen und -Prüfungen zur Grundausbildung eines jeden Sternfahrers gehört. Und weshalb hatte sie die

Weitere Kostenlose Bücher