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Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Titel: Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Sid«, brachte sie zwischen zwei Schluchzern heraus. »Eric, Reg und ich. Du musst keine Angst mehr haben!«
    Manoli riss die Klebeelektroden ab. Mit ihnen verlor Sid einige Brusthaare. Darunter kamen rotviolett verfärbte Stellen zum Vorschein.
    Sid González schüttelte den Kopf, als wolle er einen bösen Traum loswerden. »Sue?«, fragte er mit leiser Stimme. »Ich lebe? Wo sind die Flammen? Wo sind wir?«
    Manoli legte ihm eine Hand an die Wange. »An Bord des Spindelschiffes der Fantan. Du wolltest den Helden spielen, Sid. Hast gemeint, dass deine Kräfte stärker sind als der Schutzschirm. Die Flammen, die du gesehen hast, waren nichts anderes als deine Kräfte, mit denen du gegen den Energieschirm geprallt bist.«
    Sid blickte ihn unsicher an. Dann schienen sich die Bilder und Informationen in seinem Kopf in einen logischen Zusammenhang zu stellen. Plötzlich schien er müder als zuvor.
    »Dann sind wir jetzt unterwegs? Im Weltraum?«
    Reginald Bull erhob sich. Seine Knie zitterten vor Erleichterung darüber, Sid sprechen zu hören.
    Er rieb sich das schweißnasse Gesicht. »Wahrscheinlich haben wir die Mondumlaufbahn bereits verlassen«, sagte er. »Wer weiß, ob wir überhaupt noch in unserem Sonnensystem sind. Stellt euch vor: unser erster echter Weltraumflug – unter solch lausigen Bedingungen! Wer hätte das je gedacht, dass wir ...«
    In diesem Moment hieb ihm jemand mit voller Kraft einen Baseballschläger ins Genick. Schlagartig wurde alles ganz hell. Bull sackte in sich zusammen. Der letzte Eindruck zeigte die Oberkörper von Sue und Eric Manoli, die wie in Zeitlupe zur Seite kippten.
    Bull wollte fluchen.

3.
    Rico
    Golf von Bohai, 31. Juli 2036
     
    »Was willst du damit sagen?«
    Rico saß kerzengerade auf dem altersschwachen Stuhl. Jede Bewegung seines Körpers brachte ihn zum Quietschen. Ein furchtbares Geräusch, das ihn bis tief in sein Innerstes beunruhigte.
    »Wir sind beide keine Menschen«, wiederholte die Frau, die er als Queen kennen gelernt hatte und die nun plötzlich behauptete, Quiniu Soptor zu heißen. »Wir könnten selbstverständlich in der nächstgelegenen Klinik unsere genetischen Daten vergleichen – eine Art Ich zeig dir meines, du zeigst mir deines –, aber ich befürchte, dafür haben wir keine Zeit. Deswegen musst du dich auf deine Augen verlassen.«
    Sie sah sich verstohlen um. Rico folgte ihrem Blick.
    Das schäbige kleine Fischrestaurant hatte an diesem Donnerstagabend kaum Gäste. Vier Männer in schmutzigen grauen Anzügen saßen an einem Tisch und aßen schweigend. Ihre Gesichtsfarbe wirkte zu dunkel, als dass es sich um Chinesen handeln konnte. Rico ordnete sie als Malaysier ein.
    Es war offensichtlich, dass sie nicht zu den Touristen gehörten. Sie arbeiteten wahrscheinlich für die nahe gelegene Zementfabrik, die sich am Ende des Strandes und des kleinen Hafens erleuchtet in den Abendhimmel erhob.
    Eine seltsam gespannte Stille lag über der Szenerie. Ab und zu brach eine Welle, schrie eine Seemöwe. Rico fühlte Unruhe in seinem Innern. Das Meer lockte ihn nach wie vor, und diese seltsame Frau verwirrte ihn. Nur Minuten zuvor hatte sie ihre Augenfarbe verändert. Plötzlich sahen sie arkonidisch rot aus.
    »Schau her«, flüsterte Quiniu.
    Sie zog ihr Kleid an der Seite etwas nach unten. Mit der Spitze ihres Zeigefingers fuhr sie über den Ansatz ihrer linken Brust. Die Haut teilte sich, ohne dass Rico ein Skalpell oder zumindest einen präparierten Fingernagel wahrgenommen hätte.
    Dann bohrte sie Zeige- und Mittelfinger in den entstandenen Schlitz und zog sie auseinander. Tiefschwarze Haut kam zum Vorschein.
    Rico kniff die Augen zusammen. Sofort sah er den Bereich viel deutlicher.
    Schwarze Haut.
    Es gab viele Menschen auf der Erde, die solch schwarze Haut besaßen. Sie stammten vom Kontinent Afrika, der sogenannten Wiege der Menschheit .
    »Ich verstehe nicht«, murmelte Rico. »Du sagtest, dass du eine Arkonidin bist. Aber die roten Augen und die schwarze Haut scheinen nicht zusammenzugehören.«
    »Viele Dinge sind nicht, wie sie scheinen, in diesen Tagen«, sagte Quiniu geheimnisvoll. »Seit mich Thora ausgewählt hat, sie zu begleiten, haben sich mir Dinge offenbart, die ich nie für möglich gehalten hätte. Und ich spreche nicht von dieser kleinen, seltsamen Welt, die in ein neues Zeitalter katapultiert worden ist. Ich spreche von mir. Ich war noch nie völlig auf mich allein gestellt. Es ist ein Gefühl, wie ... wie ...«
    »Dein Aussehen«, beharrte

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