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Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Titel: Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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siebzig Ferronen sein – Ärzte, Pfleger, Kranke und Gesunde. Dazu kamen fünf Menschen: er, Anne Sloane, Rod Nyssen, Darja Morosowa und der operierte Conrad Deringhouse.
    Der Asiate stolperte mehrmals, während er einen einbeinigen Ferronen stützte, der im Durcheinander seine Krücken verloren hatte. Der Ferrone war zwei Handbreit kürzer als Kakuta, aber er schien Tonnen zu wiegen.
    Die um vierzig Prozent erhöhte Schwerkraft machte Kakuta zu schaffen, genauso wie die dicke, nur schwer atembare Luft, die Wega mit ihrer starken UV-Strahlung, der Gestank und das Klagen der anderen Gefangenen.
    Der Schweiß lief ihm in Strömen über das Gesicht. Verstohlen wischte er immer wieder darüber und hoffte inständig, dass es niemandem auffiel.
    Ferronen kühlten sich über ihre Zungen, indem sie ausspuckten. Kakuta hingegen schwitzte wie ein Schwein – genau wie seine anderen menschlichen Begleiter.
    Wie sie von der an den Rollstuhl gebundenen Ferronin Fajon erfahren hatten, gingen sie mit ihrer Hautfarbe, die sich stark von dem üblichen Hellblau unterschied, trotzdem als Ferronen durch. Auf den äußeren Planeten und Monden des Wega-Systems gab es einige ferronische Völker, die sich sowohl optisch wie auch kulturell von den Bewohnern der Hauptwelt Ferrol unterschieden.
    Konstanter Wasserverlust aus unzähligen Poren in der Haut schloss dies aber nicht ein. Das Schwitzen würde sie verraten, falls es einem der Topsider auffiel.
    Tako Kakuta wusste nicht, was dann geschehen würde, aber er ging nicht davon aus, dass es ihnen zum Vorteil gereichen würde.
    Fajon und ihre Männer hatten sie als »Lichtbringer« tituliert, als Gestalten aus ihren Sagen und Märchen, die sie eines Tages retten würden. Die echsenartigen Topsider würden ihnen garantiert weniger Respekt und Ehrerbietung entgegenbringen.
    Kakuta sah auf und suchte zwischen den meist kupferfarbenen Haarschöpfen der Ferronen die Köpfe seiner Gefährten. Er fand Sloanes dunkle Haare und Nyssens Charakterschädel.
    Darja Morosowa überragte die meisten Ferronen mit ihrer Körpergröße von 180 Zentimetern fast um einen Kopf. Sie hatte ein schmutziges Tuch um ihre rabenschwarzen Haare gebunden, um aus der Masse der Ferronen nicht mehr herauszustechen als unbedingt nötig.
    Gute Darja.
    Conrad Deringhouse sah Kakuta zwischen den Getriebenen nicht. Aber er wusste, dass der verletzte ehemalige Astronaut auf einer Trage lag und von zwei kräftigen Ferronen transportiert wurde.
    Hom-Aut, der Arzt, hatte vehement auf der Operation seines Patienten bestanden und wäre deswegen beinahe zu Tode gekommen, wenn dieser Topsider mit der auffälligen roten Augenklappe nicht plötzlich erschienen wäre und befohlen hätte, dass der Arzt seine Operation zu Ende führen durfte.
    »Weiser«, hatten ihn die anderen Topsider genannt. Bisher war er der Einzige unter den Echsenhaften gewesen, der sich durch ein Mindestmaß an Menschlichkeit ausgezeichnet hatte.
    Kakuta musste lachen.
    Menschlichkeit, dachte er mit bitterem Sarkasmus. Wie kommst du darauf, von den Topsidern ausgerechnet Menschlichkeit einzufordern? Davon ganz abgesehen: Wie viele Nachrichtensendungen aus allen möglichen Teilen der Welt hast du schon gesehen, in denen sich Menschen weit grausamer verhalten hatten als diese Topsider?
    Er blickte nachdenklich auf die Echsenwesen. Ihre Strahlenwaffen hielten sie lässig gesenkt, aber Tako Kakuta wusste, dass einige von ihnen nur darauf warteten, bis einer der Gefangenen auf dumme Ideen kam.
    Als die Topsider das Gesundenhaus – ein ferronisches Heilzentrum und eine Begegnungsstätte für Kranke und Gesunde – eingenommen hatten, hatten sie auf die verzweifelten Verteidigungsversuche einzelner Ferronen mit unerbittlicher Gewalt reagiert.
    Er strich sich den Schweiß von der Stirn.
    Diese verfluchte Hitze!
    Tako Kakuta dachte an Feng Shui, suchte die innere Ausgeglichenheit, die Gelassenheit angesichts der bedrohlichen Situation.
    »Halt!«, gellte plötzlich eine herrische Stimme über sie hinweg. »Warten!«
    Kakuta sah sich um und bat einen gesunden, unbeladenen Ferronen, ob er sich um den Einbeinigen kümmern konnte. Dann drängte er sich zwischen den Wartenden hindurch, bis er bei seinen Gefährten stand.
    »Wo warst du?«, flüsterte Anne Sloane wütend. »Du weißt, dass wir auf dich angewiesen sind!«
    Nyssen trat neben sie und legte ihr beruhigend eine Hand auf den Arm. »Nicht zu laut, Anne!«, sagte er.
    Kakuta deutete eine flüchtige Verbeugung an. »Ich

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