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Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Titel: Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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zurück. Erst später wurde daraus eine Firma mit demselben Namen. Na, Rico? Wer hat es erfunden? Warst du es etwa?«
    »Du hast zu lange nicht mehr geschlafen«, gab Rico zurück. »Du phantasierst.«
    Soptor lehnte sich zurück. Der letzte Vorschlag hatte tatsächlich eine verschwindend geringe Wahrscheinlichkeit besessen. Sie hatte testen wollen, wie er darauf reagierte. Seit es um seinen Namen und die mögliche Verknüpfung mit der menschlichen Historie ging, reagierte der Roboter jeweils sehr schnell und, wie ihr schien, fast ein wenig emotional.
    Sie kontrollierte ihre Reisedaten. »Noch zwanzig Minuten Fahrt und wir stoßen auf den amerikanischen Doppelkontinenten«, sagte sie. »Dann ist unsere Reise quer durch den Pazifik zu Ende. Oder sollen wir via Panamakanal in den Atlantik vorstoßen? Willst du das?«
    Ein kaum bemerkbares Zittern durchlief den Roboter. Er hob den Kopf, als höre er etwas in weiter Ferne.
    »Atlantik«, sagte Rico gedehnt. »Ja. Dort muss er sein.«
    »Der Raumer?«, fragte Soptor.
    Rico gab keine Antwort.

8.
    Tako Kakuta
    Transportgleiter, Ferrol
     
    Vom Flug bekamen die Menschen nicht viel mit.
    Sie saßen in einer kleinen Zelle irgendwo im unteren Bereich des Raumers. Die Luft war heiß und stickig. Es stank bestialisch nach Verwestem.
    Niemand musste aussprechen, dass sie den Planeten Ferrol und seine Atmosphäre mittlerweile verlassen hatten. Das lebendige Knistern, das ihren Flug während der ersten Minuten begleitet hatte, war verschwunden. Stattdessen wummerten und dröhnten die Antriebsmodule.
    Kakutas Magen rebellierte. Es fühlte sich an, als säße ein schwerer Stein dort, wo er früher Magen und Gedärme getragen hatte. Er wusste, dass er sich dringend erleichtern musste. Aber solange es keine diskrete Sanitäranlage gab, in die er sich zurückziehen konnte, blieb das ein No-Go für den Asiaten.
    Die anderen zu bitten, sich umzudrehen, damit er sich in einer Ecke erleichtern konnte – das wäre für ihn schlimmer gewesen, als wenn ihm öffentlichkeitswirksam eine Hand abgehackt worden wäre.
    Die Würde und die Ehre sind Schwestern, dachte er. Stirbt die eine, weint die andere.
    Ob sein Leiden von den ungewohnten Speisen und Getränken kam, die sie in den letzten Tagen zu sich genommen hatten, oder ob es eine körperliche Reaktion auf die aktuelle Situation war, wusste der Asiate nicht. Darüber wollte er sich Gedanken machen, wenn es ihm besser ging.
    Er richtete seine gesamte Konzentration darauf, die anderen es nicht wissen zu lassen, wie es ihm ging.
    Unter größter Willensanstrengung lehnte er an einer der Wände, die Arme verschränkt, das Gesicht zur Maske erstarrt.
    Sloane warf ihm immer wieder böse Blicke zu. Sie musste nichts sagen, ihre Vorwürfe standen quer über ihr Gesicht geschrieben.
    Auf Ferrol hätten wir die Möglichkeit gehabt, in den Siedlungen unterzutauchen. Nun sind wir im Weltraum. Wohin willst du nun mit uns springen, du Genie?
    »Sie bringen uns wahrscheinlich zu einem der beiden Monde, Byton und Ferrolia«, sagte Darja Morosowa in die gespannte Stille hinein.
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Rod Nyssen, der neben Sloane stand.
    »Wir sind zu lange unterwegs, als dass sie ein größeres Schiff ansteuern würden. Die sind in erster Linie im Orbit um Ferrol stationiert.«
    »Die Wega besitzt viele bewohnte Welten«, gab Nyssen zu bedenken. »Planeten und Monde. Wer sagt dir, dass wir nicht einen von ihnen ansteuern?«
    Morosowa zuckte die Achseln. »Vielleicht hast du recht, Rod. Aber ich denke, dann hätten sie uns mit einem größeren Raumschiff abgeholt oder zumindest später in ein größeres umgeladen. Was meinst du, Tako?«
    »Ich ... ich weiß nicht«, gab er zurück.
    Nichts anmerken lassen!, sagte er zu sich selbst. Sei zäh, kleiner Tintenfisch.
    Tako Kakuta schloss die Augen.
    Er dachte an seine Eltern, die viel zu früh gestorben waren. Sie hatten ihn »Tako« – Japanisch für »Tintenfisch« – genannt, weil sie das Meer liebten und weil das Meer an der Präfektur Fukushima kaum mehr gesundes Leben geborgen hatte.
    Tintenfische gehörten zu den intelligentesten Meereslebewesen überhaupt, einzig überragt durch die Delfine. Sie waren in der Lage, komplexe Zusammenhänge zu begreifen, sich durch das Farbenspiel ihrer Haut an fast jeden Untergrund anzupassen, und sie waren gleichzeitig weich und biegsam, aber auch zäh und ausdauernd – und besaßen einen scharfen Schnabel, mit dem sie in der Lage waren, Muscheln und Seeigel

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