Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne
zu knacken.
Allesamt Eigenschaften, die sie ihrem Kind mit auf den Weg hatten geben wollen.
Es gab keine Tintenfische mehr in Fukushima. Er war der einzige gewesen. Und stolz darauf, solange seine Eltern gelebt hatten.
Dann starben sie, und Tako hatte seinen Vornamen verheimlicht, solange er in den Straßen gewohnt hatte. Er war es schnell müde gewesen, den anderen Kindern das wahre Wesen der Tintenfische zu erklären.
»Tako!«
Der Teleporter zuckte zusammen.
»Wir landen«, erklärte Darja Morosowa.
Kakuta hob den Kopf. Tatsächlich – das Wummern veränderte sich. Es klang nunmehr wie das Raspeln von schweren Holzbalken. Bremstriebwerke.
Eine Tür öffnete sich. Rod Nyssen und Darja Morosowa ergriffen die Trage, auf der Conrad Deringhouse lag.
Kakuta hätte sich gerne beim Tragen beteiligt, aber er fühlte sich in diesem Moment körperlich nicht imstande.
»Gehen wir«, sagte Sloane. »Wollen wir mal sehen, welches Schicksal uns die Sturheit eines Mannes eingebracht hat.«
»Anne«, sagte Nyssen sanft.
Aber die Frau war bereits an ihnen vorbeigegangen und verschwand durch die Tür.
Nyssen wandte sich zu Kakuta um und hob – fast entschuldigend – die Schultern.
Kakuta schüttelte den Kopf und deutete zur Tür. »Wir müssen zusammenbleiben.«
Steif folgte Tako Kakuta den anderen.
Ein Energiekäfig schloss sie ein, sobald sie den Raumer verlassen hatten. Langsam glitt er voran, zwang sie, mitzugehen.
Tako Kakuta litt. Sein Magen verkrampfte sich immer mehr, die Schmerzen strahlten in den gesamten Körper aus. Er merkte, dass sich in ihrer Umgebung etwas verändert hatte, aber er konnte den Finger nicht drauflegen. Erst als Darja Morosowa es aussprach, bemerkte er es selbst.
»Die Schwerkraft liegt unter derjenigen Ferrols«, sagte sie. »Und wenn ich mich nicht täusche, auch unter derjenigen der Erde. Ich komme mir vor, als müsste ich mich nur abstoßen und ich würde fliegen.«
»Wenigstens ein Vorteil«, pflichtete Nyssen bei.
Über die Schleuse erreichten sie einen Lager- und Frachtraum. Container und Transportbehälter in allen Größen und Formen standen aufeinandergestapelt an den Wänden, von denen zwei der vier aus einer Felswand herausgeschnitten waren. Die restlichen Wände und der Boden schimmerten in einer Mischung aus dunkelblau und schwarz. Der Boden federte leicht beim Gehen.
Über der Decke spannte sich ein Energieschirm, durch den sie eine verschwommene braungrüne Scheibe sahen.
»Das ist Ferrol«, sagte Morosowa, die vorausging.
»Du hast recht gehabt«, sagte Nyssen. »Wir sind auf einem der beiden Monde gelandet. Es muss der größere der beiden sein. Also Ferrolia. Und so provisorisch die Wände und der Boden aussehen, scheint es mir fast, als dass die Topsider diese Station geschaffen haben.«
»Als stationäres Versorgungs- und Nachschublager?«, fragte Anne Sloane.
Nyssen nickte. »So kommt es mir vor.«
Langsam glitt der Energiekäfig voran. Mehrere Topsider kamen herbei, die Gewehre geschultert. Sie deuteten auf die Gruppe und sprachen so leise miteinander, dass die Menschen sie mit den Translatoren nicht hören konnten.
Die Topsider schienen genug gesehen zu haben und zogen sich wieder zurück.
Der Käfig glitt weiter und machte an einem Schott halt. Zischend öffnete es sich. Ein Schwall heiße, stinkende Luft schlug ihnen entgegen.
»Verdammt!«, stieß Anne Sloane aus. »Seht euch diese Scheiße an!«
Vor ihnen öffnete sich eine weite Halle mit einem Durchmesser von mindestens zwei Kilometern. Überall standen oder lagen Ferronen. Die meisten von ihnen trugen abgewetzte, dreckige Kleider. Feuer brannten in Fässern. Aus einigen von ihnen stieg schwarzer Rauch. In den Außenbereichen standen seltsame Gebilde, notdürftige Unterkünfte, abgedeckt durch zerschlissene Kleidungsstücke.
»In was für ein gottloses Loch hast du uns gebracht, Kakuta?«, fragte Sloane.
Tako Kakuta atmete tief ein. Die verrußte Luft kratzte in seinem Hals. Er widerstand dem Hustenreiz und sagte: »Kommt.«
Kakuta betrat die Halle. Die anderen folgten ihm. Hinter ihnen schloss sich das Schott.
»Neuankömmlinge!«, rief eine Stimme in ihrer Nähe.
Ein bulliger Ferrone kam auf sie zu, begleitet von sechs Frauen und Männern. »Halt!«, rief er. »Keinen Schritt weiter!«
Sie blieben stehen.
»Um hineinzukommen, müsst ihr erst einen Tribut entrichten! Was habt ihr dabei? Irgendwelche Geräte? Waffen? Saubere Nahrung?«
Kakuta wechselte einen raschen Blick mit
Weitere Kostenlose Bücher