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Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Titel: Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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mir nicht endlich erklären, wer ... oder was du genau bist, was du in diesem System ...«, sie suchte kurz nach dem Namen, den Rico ihr genannt hatte, »... was du im Larsaf-System machst – und seit wann du hier bist?«
    »Nein, das will ich nicht.«
    Soptor seufzte. Sie befürchtete, dass sich der Roboter wieder in Schweigen hüllen würde. Er präzisierte: »Auf der einen Seite hat meine Hauptrechnereinheit vor Kurzem größeren Schaden genommen. Teile meines Geistes werden primär durch die biologischen Komponenten gesteuert. Diese Informationen scheinen mir zu wenig gesichert zu sein, als ich sie von mir geben möchte.«
    »Und auf der anderen Seite?«
    »Ich kenne dich nicht, Quiniu Soptor«, sagte er. »Ich kann dir nicht alle Informationen geben. Das widerspräche meiner Programmierung.«
    Soptor presste die Lippen aufeinander. »Dann weiß ich wenigstens, woran ich bin.«
    Sie dachte nach. »Würdest du mein Leben retten, wenn es gefährdet wäre?«
    »Gefährdet wodurch?«
    »Zum Beispiel durch einen technischen Defekt des Aufklärers.«
    »Das würde ich«, sagte der Roboter.
    »Und wenn wir durch Menschen angegriffen würden?«
    »Dann würde ich ebenfalls mein Möglichstes tun, um dein Leben zu erhalten, Quiniu Soptor.«
    »Und wenn ich von deinem Herrn angegriffen würde?«
    »Dann dürftest du nicht mit meiner Unterstützung rechnen.«
    Soptor lächelte kalt. »Und wer ist dieser Herr, dessen Existenz du mir eben bestätigt hast?«
    Rico schloss die Lippen. Er antwortete nicht mehr.
    Quiniu Soptor unternahm mehrere Versuche, von dem Roboter weitere Informationen zu diesem Thema zu erhalten, scheiterte aber.
    Erst als sich vor ihnen der Abgrund des Marianengrabens öffnete wie der Schlund eines archaischen Raubtieres, regte er sich wieder.
    »Wir müssen weiter Richtung Osten.«
    Die Kolonialarkonidin atmete enttäuscht aus. Sie hatte gehofft, dass sich das vermutete Raumschiff in diesem Bereich des Ozeans befand. Hier trafen sich die Philippinische und die Pazifische Platte, und hier erreichte die Erdoberfläche mit mehr als elf Kilometern ihren tiefsten Punkt.
    Mit etwas Tarnung könnte man hier mehrere Kugelraumer verstecken, ohne dass sie von Tiefseesonden oder Sonargeräten gefunden würden.
    »Du bist sicher, dass sich das Schiff nicht hier befindet?«
    »Du hast von einem Schiff gesprochen, Quiniu«, antwortete der Roboter. »Nicht ich.«
    »Dann bestreitest du, dass es im Ozean ein arkonidisches Raumschiff gibt?«
    »Nein.«
    Drei, vier Atemzüge lang sah sie ihn entgeistert an. Dann strich sie sich mit beiden Händen über das Gesicht. Übergangslos fühlte sie sich unglaublich müde.
    Sie war seit Stunden, vielleicht schon seit Tagen wach. Über die Informationskanäle der neuen Stadt Terrania hatte sie von den Aktivitäten in der Wüste erfahren. Sie hatte Maske gemacht, ein Automobil mit Verbrennungsmotor gekapert, sich die Steuerung verinnerlicht, um den Gesuchten – Rico – möglichst unauffällig aufzugabeln.
    Alles hatte sich so entwickelt, wie sich Soptor dies zusammengereimt, geplant, erhofft hatte. Und nun stellte sich heraus, dass der Gesuchte zwar von künstlicher Beschaffenheit war, er sich aber ebenso unkooperativ aufführte wie ein Mann.
    Einer plötzlichen Eingebung folgend, zog sie den Steuerstick zurück, killte den Antrieb und sah seelenruhig zu, wie die Außendarstellung plötzlich in die Höhe glitt, als der Aufklärer mit dem schweren Heck voran in die Tiefe sackte.
    »Was tust du da?«, fragte Rico.
    Quiniu Soptor antwortete nicht.
    »Soll ich die Steuerung übernehmen?«
    Sie sah ihn an. Ricos bleiches Gesicht, in grüne Schlieren getaucht, bereitete ihr Angst. Sie schaffte es, dem Blick standzuhalten. »Ich dachte, wir hätten eine Abmachung«, sagte sie. »Und jetzt muss ich erkennen, dass du mich anlügst.«
    »Ich lüge dich nicht an.«
    Soptor sah zu, wie sich der Wert des Tiefenzählers rasend schnell erhöhte. »Dann sprich!«
    Rico deutete auf die Umgebungsdarstellung. »Wir haben ein gemeinsames Ziel. Da draußen! Es drängt mich zu diesem Punkt im Ozean, von dem ich weiß, dass wir dort Antworten und neue Handlungsmöglichkeiten erhalten werden!«
    »Das ist mir viel zu schwammig, Rico!«, stieß sie aus. »Zudem widersprechen sich deine Aussagen – und zwar ganz gewaltig. Du kannst mir nicht einreden, dass du auf der einen Seite bloß von einem unbestimmbaren Gefühl geleitet wirst und andererseits aber genau zu wissen scheinst, was sich an diesem unseren

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