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Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Titel: Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Mund, als ob sie etwas sagen wollte. Dann griff sie Deringhouse unter die Achseln und stellte ihn auf die Beine.
    Schwankend gingen sie auf die Feuerschale zu.
    Tako Kakuta folgte ihnen – für den Fall, dass Deringhouse plötzlich zusammenbrach.
    Die beiden nahmen eines der vorbereiteten Bündel und legten es in die Schale. Sofort griffen die Flammen danach. Rauch stieg auf.
    »Atme tief ein!«, flüsterte Deringhouse. »Rod wird immer bei dir sein.«

17.
    Rico
    Unterwasserkuppel, 2. August 2036
     
    Seit er in der Wüste zu sich gekommen war, hatte er dieses Gefühl der Unvollständigkeit gehabt. Es hatte Stunden und Tage gedauert, bis er sich körperlich so weit regeneriert hatte, um wieder zu »funktionieren«.
    Die robotisch-biologischen Bereiche waren zwar auch wiederhergestellt gewesen, aber ihre Heilung hätte wohl einen längeren, intensiveren und von entsprechenden Spezialisten oder Maschinen begleiteten Prozess benötigt.
    Seine Balance hatte er seither nicht gefunden.
    Und genau jetzt waren sie hierhergekommen. Ausgerechnet jetzt.
    Er kannte die Menschen – teilweise besser als sie sich selbst. Er schätzte ihren Erfindergeist, ihre Neugierde, die Sehnsucht nach dem unentdeckten Land.
    Auf der anderen Seite kannte er ihren Zynismus, wenn es darum ging, einen eigenen Vorteil herauszuschlagen. Sie schafften aus der Welt, was ihnen im Weg lag. Teilweise war es mit ihrer Erziehung und labiler Psyche erklärbar, die sie verkennen ließ, dass von einem Kollektiv größere Werte geschaffen werden konnten als von einzelnen Personen.
    Wenn ein Mensch die Möglichkeit besaß, im Alleingang zehn Goldstücke zu erhalten, während seine Mitmenschen leer ausgingen, dann schloss er sich nicht mit diesen zu einer Gruppe zusammen, die gemeinsam dreißig Goldstücke gewinnen konnten. Weshalb sollte er anstelle von zehn Münzen nur die Hälfte haben? Was brachte es ihm, wenn jeder ein paar Goldstücke erhielt?
    Was brachte es ihm, genauso viel Gold zu besitzen wie alle anderen? Welche Erfüllung brachte es ihm? Welche individuelle Entfaltung?
    Meist ließ sich dieser Trieb nach Erfüllung, Reichtum und Siegertum nicht durch Einflüsse rechtfertigen. Menschen waren so, wie sie waren.
    Diese Unlogik des menschlichen Vorwärtsstrebens kannte Rico. Er wusste, dass sie in die Unterwasserkuppel nicht eingedrungen waren, um sich nach seinen Wünschen und Bedürfnissen zu richten.
    Sie waren hier, um Ziele zu erreichen, sich zu bereichern, zu zerstören, was ihnen und ihren Zielen gefährlich werden konnte.
    Genau jetzt, da es Ricos Aufgabe gewesen wäre, das wichtigste Rätsel überhaupt zu lösen. Genau jetzt, da er sich mithilfe von stationsinternen Daten hätte vervollständigen müssen, um herauszufinden, was mit ihm nicht stimmte. Welche Informationen ihm fehlten.
    Was mit ihm geschehen war. Er hätte hier sein müssen.
    Die Regung, die er empfand, als er die bewaffneten Eindringlinge auf den Überwachungsmonitoren erblickte, hätte bei einem Menschen oder Arkoniden nichts anderes als Hass bedeutet.
    »Was werden wir unternehmen?«, fragte Quiniu Soptor.
    »Es ist alles falsch«, gab er zurück. »Er hätte hier sein sollen. Stattdessen sind nun sie hier. Wir haben sie geradewegs in die Station geführt. Das ist falsch. Sie darf nicht in ihre Hände fallen. Wir müssen sie halten, um ...«
    Rico bremste seinen Redefluss ein. Fast hätte er zu viel gesagt. Er vertraute der Frau nicht vollständig. Je weniger sie wusste, desto weniger Schaden konnte sie möglicherweise anrichten. Es lag nicht an Rico darüber zu bestimmen, wer Wissensträger sein durfte und wer nicht.
    Er drehte sich um, rannte zum Arsenal. Die Kammer war in einer der rückwärtigen Wände eingelassen.
    Der Roboter sandte die Kodezeile, und die scheinbar fugenlose Wand schob sich einen Fingerbreit nach innen und gleich darauf zur Seite.
    »Wer hat diese Station angelegt?«, fragte Soptor. »Warst du es? Hast du dieses Arsenal angelegt?«
    Die Frau verfügte über eine bemerkenswerte Intelligenz, wie sich Rico erneut eingestehen musste. Sie ordnete die Begrifflichkeiten korrekt zu.
    »Was hast du vor?«
    Erneut gab er keine Antwort. Er griff nach den Waffenringen, stülpte sie sich über die Handgelenke. Sofort versenkten sie Kontaktstifte in seinem Fleisch, die sich mit Ricos Metallskelett und der Energieversorgung verbanden.
    »Du willst die Station verteidigen?«, fragte Soptor. »Wäre es nicht besser, wenn wir den Dialog suchen würden? Noch wissen wir

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