Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne
Bernhard, ohne selbst davon überzeugt zu sein. »Ein fremder Roboter besitzt ein unbekanntes Gefahrenpotenzial. Better save than sorry, sagen sie doch, die Amis.«
»Genau. Hohle Phrasen und präventive Erstschläge sind optimale Mittel zum Zweck.«
»Hast ja recht. Mir gefällt es ja auch nicht, dass hier unten dieser He das Sagen hat und nicht Mister Mercant.«
Eine Minute verging, in der Frank seinem Atmen und dem Pochen des Blutes in seinen Ohren lauschte.
Dann sagte Caroline plötzlich: »Ich fühle etwas.«
»Was genau?«
Sie machte Anstalten, sich aus ihrem Schalensitz zu erheben. »Wir müssen hier raus! Wir müssen zu ihm.«
16.
Tako Kakuta
Gefangenenlager, Ferrolia
Anne Sloane war untröstlich.
Sie klammerte sich an den toten Rod Nyssen, strich über seine Haare und weinte.
Kakuta und Morosowa standen hilflos daneben.
Hermot wurde derweil von seinen Gefährten versorgt. Sie sprachen mit ihm, flößten ihm aus einer Schale Wasser ein. Herrisch schüttelte er ihre Arme und Hände ab und erhob sich ächzend.
Nyssen – unterstützt von Sloanes telekinetischen Kräften – hatte ihn übel zugerichtet. Mit Blut vermischter Speichel rann aus seinem Mund. Mehrere Beulen und Schrammen zierten seinen Schädel, das linke Auge war vollkommen zugeschwollen. Der Körper war übersät mit schwarzblauen, blutunterlaufenen Stellen.
Hinkend kam er auf sie zu. Einer seiner Gefährten wollte ihn abstützen, wurde aber brüsk abgewiesen.
Sloane blickte auf, ihr Blick war tränenverschleiert. »Du ... du Monster«, stieß sie aus. »Ich werde dich zerdrücken wie ein Insekt!«
»Ich will ihm meine letzte Ehre erweisen«, presste der Ferrone zwischen geschwollenen Lippen heraus. »Ich habe den Kampf gewonnen. Aber er war ein mächtiger Kontrahent. Er hätte den Sieg verdient gehabt.«
Kakuta straffte sich. »Ihr Sieg war nicht ehrenhaft«, sagte er kühl. »Sie haben unseren Gefährten vergiftet, als Sie schon geschlagen am Boden lagen.«
»Es war ein Kampf ohne festgeschriebene Regeln«, beharrte der Ferrone.
»Es wäre trotzdem besser, wenn Sie sich zurückziehen würden«, gab Kakuta zurück. »Das Kämpfen muss ein Ende finden. Und ich kann für Ihre Sicherheit nicht garantieren, wenn Sie uns nicht in Ruhe lassen.«
»Das Kämpfen hat ein Ende gefunden. Niemand von uns wird Sie wieder belästigen. Aber jetzt müssen wir dem Toten ein ehrenhaftes Begräbnis schenken und ihn in uns aufnehmen.«
Sloanes Kopf ruckte hoch. »Was soll das?«, schrie sie. »Das kommt gar nicht infrage. Rod wird nicht zerstückelt und verbrannt!«
Hermot sah sie erstaunt an. Unsicher breitete er die Arme aus. »Er ist ein Ferrone. Er hat ein ehrenhaftes Begräbnis verdient.« Er stutzte. »Von welchem Planeten seid ihr, dass ihr keine Rauchzeremonie durchführen wollt?«
»Selbstverständlich werden wir eine Rauchzeremonie durchführen«, sagte Darja Morosowa. »Wir müssen uns aber zuerst fassen. Es ist nicht leicht, das Ableben eines Freundes zu akzeptieren.«
»Das verstehe ich«, sagte der Ferrone dumpf.
»Geht und bereitet alles vor!«, befahl Kakuta. »Wir werden zu euch stoßen, sobald wir so weit sind.«
Hermot hob beide Arme und zeigte ihnen die Handflächen. »So sei es.« Er wandte sich seinen Gefährten zu. »Ihr habt es gehört! Entfacht ein Feuer und holt mir das Zeremoniemesser.«
»Seid ihr eigentlich wahnsinnig?«, rief Anne Sloane mit überschlagender Stimme. »Rod ist kaum von uns gegangen, und schon wollt ihr ihn beerdigen?«
»Komm!«, sagte Darja mit milder Stimme. »Du kannst nichts mehr für ihn tun.«
Sie fasste die Frau an der Schulter und zog sie sachte hoch. Sloane schüttelte Morosowas Hand ab, bückte sich und küsste Nyssen auf den Mund. Dann ließ sie sich von Morosowa zurück zum Lager bringen.
Conrad Deringhouse war inzwischen aufgewacht und fragte verwirrt, was geschehen sei. Darja Morosowa erklärte es ihm. Tränen liefen über seine Wangen, je länger er zuhörte. Kakuta wusste, dass die beiden eng befreundet gewesen waren.
»Weshalb habt ihr es nicht verhindert?«, fragte Deringhouse schwach. »Weshalb habt ihr nicht eingegriffen?«
»Es ging zu schnell«, stieß Sloane aus. Ihre Lippen bebten. »Aber es lag nicht am Kampf. Rod wollte diesen Kampf. Er hat ihn für uns auf sich genommen. Der wahre Schuldige an Rods Tod ist nicht dieser Ferrone. Der wahre Schuldige ist einzig und allein Tako!« Anklagend zeigte sie auf ihn. »Wir hatten so viele Möglichkeiten zu fliehen, aber
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