Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Titel: Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
schlagartig änderte. Das Schleusenschott glitt auf. Nach kurzem Zögern rannte Rico zuerst Richtung Aufklärer, dann zum Schott. Dort packte er eine grazile Gestalt und bewegte sich zusammen mit ihr in Soptors Richtung.
    Bevor er den Gang erreichen konnte, stellten sich ihm zwei Eindringlinge entgegen und schossen auf ihn.
    Mit Energiewaffen!
    Der Schock brachte Soptor kurz aus dem Konzept. Woher besaßen die Menschen solche Waffen? Gleich darauf schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf, der nur allzu logisch war: Crest!
    Wie konnte der Alte nur solchen Frevel begehen! Soptor wusste nun, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, sich nicht mit Crest in Verbindung zu setzen, sondern sich einen eigenen Weg zu suchen.
    Ricos Schutzschirm flackerte.
    Soptor erkannte nicht, ob der Roboter sein Verhängnis erkannt hatte. Er bremste seinen Lauf jedenfalls nicht ab, prallte mit voller Kraft gegen die beiden Angreifer, die wie Spielfiguren von diesem brennenden Ball absprangen, in dem der Roboter und die Menschenfrau verborgen waren.
    Die beiden Eindringlinge klatschten gegen die Wände. Ihre Uniformen brannten. Ihr eigenes Feuer war zu ihnen zurückgekommen.
    Ricos Schutzschirm erlosch endgültig. Ein rauchendes Etwas schoss in überarkonidischer Geschwindigkeit an Soptor vorbei. Sie schaltete das Flugelement ihres Anzuges ein und flog ihm nach.
    Erst vor dem Eingang zu der Halle mit den Tiefschlafeinrichtungen hielt Rico an.
    Er schwankte. Aus seinen Armen löste sich mit einem Seufzen die junge Frau und sank zu Boden.
    Der Roboter sah furchtbar aus. Ein großer Teil seiner äußeren Bioverkleidung war verkohlt. Blitzende Metallteile lugten unter den dunklen Fleischfetzen hervor.
    Die blonde Frau hatte ebenfalls Verbrennungen erlitten, aber weit weniger als der Roboter. Hatte er den Schutzschirm so manipuliert, dass er sich um die Frau zusammengezogen hatte, während Rico den Energien fast schutzlos ausgesetzt gewesen war?
    »Rico!«, rief sie. »Was soll ich tun?«
    Der Roboter wandte sich um. Von der rechten Gesichtshälfte klebten nur noch Fetzen auf dem Metall. Das Auge sah aus wie ein zu hart gekochtes und aufgesprungenes Vogelei.
    »Diese Frau hat Informationen«, sagte er. Es klang, als ob zwei abgebrochene Metallstreben aneinander reiben würden. Seine Stimmmodulation versagte. »Tu das, was sie sagt.«
    Sofort kniete sich Soptor zu der blonden Frau. Sie wälzte sich hin und her, hustete stark. Blutiger Schaum stand vor ihrem Mund.
    Soptor hielt sie fest, bis sie sich nicht mehr wehrte. »Rico sagt, dass Sie Informationen haben«, sagte sie scharf. »Was für Informationen sind das?«
    Die Frau blinzelte. Tränen rannen aus ihren Augen.
    »Antworten Sie mir!«
    »Die Verfolger kommen«, erklang es metallen knarrend von Rico. »Beeil dich!«
    »Ich weiß«, sagte die junge Frau mit schwacher Stimme, »wo Rico suchen muss, um das zu finden, was er sucht.«
    »Was sucht er?«
    »Ich ... ich weiß es nicht.«
    »Wie können Sie dann wissen, wo er suchen muss, wenn Sie nicht wissen, worum es sich handelt?«
    Die Frau stöhnte. »Meine Gabe ... Ich weiß es einfach. Ich kann es fü... fühlen.«
    Rico hob ruckartig beide Arme. Energiesalven schossen den Gang hinunter, aus dem sie gekommen waren. Irgendwo schrie jemand gellend. Schüsse erklangen.
    »Wohin müssen wir gehen?«
    »Den ... den Gang hinunter. Eine ... eine Lagerhalle.«
    Kurz entschlossen ergriff Soptor die junge Frau und legte sie sich über die Schulter. Die Kraftverstärker des Anzuges halfen mit, sodass sie ihr Gewicht kaum bemerkte.
    »Rico!«, rief sie. »Folge uns!«
    Sie startete das Flugmodul und hob mit ihrer Last ab. Mehrmals versicherte sie sich, dass der Roboter ihnen folgte.
    Ricos Bewegungsapparat schien stark in Mitleid gezogen worden zu sein. Soptor machte sich darauf gefasst, die schwere Maschine ebenfalls mitschleppen zu müssen.
    Sie kamen an die erste Abzweigung. Wie die Kolonialarkonidin es nicht anders erwartet hatte, gab die junge Frau die flüsternde Anweisung, dass sie sich nach links wenden mussten. An der nächsten Verzweigung wählte sie den Weg nach rechts.
    Sekunden später standen sie in der Lagerhalle, die sie zusammen mit Rico bereits einmal besucht hatte.
    Wo dieses bogenartige Ding stand.
    Rico traf ein. Er schwankte stark, dann brach seine Hüfte auseinander. Krachend fiel der Roboter in sich zusammen.
    »Rico!«, rief die Kolonialarkonidin. »Sag mir, was ich jetzt tun soll!«
    Die Kiefer des Roboters bewegten sich.

Weitere Kostenlose Bücher