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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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klatschten Sue und Gucky begeistert und riefen lauthals Beifall.
    Sue baute einige kleine, akrobatische Kunststücke ein. Sie schraubte sich schier unglaublich hoch in die Luft, drehte Pirouetten, überschlug sich mit gestrecktem Körper.
    Bull verfolgte ihren Einsatz mit angehaltenem Atem. Ihm war, als würde er eine Figur aus Glas sehen, die bald am Boden zerschellen musste. Erst nach einer Weile und mit Erleichterung erkannte er, dass Gucky ihr telekinetisch beistand.
    In den Pausen zog sich Sue, sichtlich erschöpft, in ihre Schlafgrube zurück, die sie mit einigen Kübeln voller Pflanzengestrüpp umstellt hatte. Bull beobachtete, wie Sue hin und wieder gedankenverloren über die Zweige strich.
    Manoli und Sid markierten ein Degen-Duell, die Degen aus zweckentfremdeten Ästen. Ihr Spiel, ihre Choreographien, ihre Gesangseinlagen taten ihre Wirkung. Gucky wies gelegentlich mit dem Arm in Richtung Galerie.
    Erst in diesem Moment und als würde der Finger des Ilts diese Sichtbarkeit bewirken, erkannte Bull den feinen Glast, der über der breiten Fensterfront lag: ein Energieschirm.
    Aber der Schirm war durchsichtig, und hinter dem Glas entdeckte Bull eine dicht gedrängte Reihe von Fantan.
    Aber es waren nicht nur Fantan anwesend. Gegen Abend, als sie sich zu einem Essen zusammensetzten, bemerkte Bull, wie Manoli andeutungsweise etwas auf den Boden schrieb. »F-U-L-K-A-R«, las Bull.
    Der Ara.
    Manoli nickte langsam.
    Sues Gesicht war erhitzt; Sid strahlte. Bull hatte ihn noch nie so entspannt gesehen. Es beschämte ihn. Die Erde wäre der Ort gewesen, an dem ein Mensch wie Sid hätte glücklich sein sollen. Nicht das Gewahrsam in einer fantanschen Raumstation.
    Nach dem Essen probten sie noch ein wenig. Das Publikum nahm zu. Fast schien es, dass beide Seiten es bedauerten, als das Licht auf den Nachtmodus geschaltet wurde.
    Die Piraten von Penzance sind müde , dachte Bull. Und die Piraten von der MYRANAR auch.

6.
    Die Ewige Bastion
    Die Bastion
     
    Der Mann trug eine dunkelrote Uniform, deren Rangabzeichen und Insignien Rhodan nichts sagten. Er war athletisch gebaut. In seiner Jugend musste er seinen Körper viel und gezielt trainiert haben.
    Das war lange her. Der Mann war ein Greis. Das Alter hatte sich tief in seine Gesichtszüge eingegraben.
    In einem durchaus respektvollen Abstand vor Rhodan blieb der Mann stehen. Rhodan hatte noch niemals einen so alten Menschen gesehen. Rhodan war, als würde dieser Mann nicht mehr körperlich leben, sondern nur noch von einem übermenschlichen Willen angetrieben.
    Wäre er ein Mensch von der Erde gewesen, Rhodan hätte ihn auf 120 Jahre geschätzt.
    Doch die zwar trüben, aber immer noch rötlich schimmernden Augen wiesen ihn als Arkoniden aus.
    Der Greis sprach Rhodan auf Arkonidisch an, was dieser mithilfe des Translators verstand: »Ich habe gewusst, dass Sie eines Tages zurückkehren werden!«
    Eines Tages? Rhodan ließ den Mann nicht aus den Augen. Im Blick des Greises lagen zugleich Triumph und Flehen. Er ist wahnsinnig , dachte Rhodan. Ihm muss auffallen, dass ich einen Translator benötige. Aber er ignoriert es. Der Wunsch, dass ich der bin, den er sich herbeisehnt, muss übermächtig sein!
    Der Greis trat einen letzten Schritt auf ihn zu, beugte sich steif nach vorn und flüsterte Rhodan ins Ohr: »Danke!« Er zögerte einen Augenblick, dann ging er wieder auf Distanz und richtete sich gerade auf.
    »Sie wissen, dass auf mein Wort Verlass ist«, sagte Rhodan vorsichtig.
    »Ihre Begleiter kennen mich nicht«, sagte der Mann.
    Rhodan lächelte. »Ein Mann wie Sie, der seinen Namen groß gemacht hat durch seine Taten, braucht niemanden, der ihn vorstellt. Sagen Sie ihnen selbst, wer Sie sind.«
    Der Mann reckte sich um eine Winzigkeit weiter auf. »Ich bin es wirklich«, sagte er. »Kerlon. Der Herr über die Ewige Bastion.«
    Kerlon. Das ist der Mann, dessen Notruf wir ins Wega-System gefolgt sind? Der Mann, den die Ferronen als den mythischen Heroen Ke-Lon verehren? Das kann nicht sein, dachte Rhodan. Er verständigte sich mit den anderen über Blicke darauf, das Spiel fortzusetzen. Offenbar glaubte der alte Arkonide in Rhodan jemanden zu erkennen, auf dessen Ankunft er lange Zeit gewartet hatte. Jemanden, der für ihn eine große Autorität darstellte.
    »Ich bin nicht untätig gewesen«, sagte Kerlon. »All die Zeit.« Er schaute Rhodan an, als sähe er ihn zum ersten Mal. »Ich habe gewusst, dass Sie sich verändern würden«, sagte er. »Wie Elat gesagt hat.

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